Unperfekter Sonntag

Inzwischen ist das neue Abrechnungsprogramm installiert und ich übe. Ob ich mich in dieser Woche schon drantraue? “Musstest Du das?”, fragt mein Mann, der sich wundert, welche Arbeit ich mir da schon wieder zugemutet habe. Nein, ich musste nicht. Aber wenn ich das Programm mal so richtig gut beherrsche, habe ich es vielleicht bald jeden Tag viel leichter.

Die Palette, die ich in meinen Treffen anbiete, erweitert sich allein in dieser Woche um 12 neue Produkte. Meine Palette an Vorsätzen, angeregt durch das Meeting am Freitag, was ich selbst verändern und verbessern möchte wächst, naja, mindestens ebenfalls um 12 Punkte.
Einer davon: Ab Januar können meine Teilnehmer bei mir mit EC-Karte zahlen…

Für einen Sonntag habe ich mich heute zu viel mit der Arbeit beschäftigt. Ein freier Sonntag mit Zeit für Gott und die Welt ist einer meiner festen Vorsätze.  Heute war kein Mustersonntag :-(

“Verbessern heißt sich verändern. Perfekt sein heißt demnach, sich oft verändert zu haben”, sagte Winston Churchill. Bis zur Perfektion bringe ich es weder während der Woche noch an Sonntagen. Aber schaffe es doch immer wieder, sowohl die Arbeits- als auch die Sonn- und Feiertage ziemlich zu genießen. Ist ja auch schon mal was :-)

selbst und ständig

… nennt man das bei uns Selbstständigen. Während ich meinen obligatorischen Bürofreitag im Kaffeehaus und mit Kolleginnen durchgebracht habe, hat meine Arbeit treu auf mich gewartet. Und weil ich heute morgen noch ein Nikolausfrühstück mit Freunden draufsetzen musste, wartete sie treulich weiter. Auch während ich mit F. eine flotte Runde durch die Weinberge lief (Beates Lauftreff, ihr wisst schon), sie blieb unbeirrt auf dem Schreibtisch liegen und löste sich auch nicht in Wohlgefallen auf.

Das ist unser großer Vorteil: Wir können uns die Arbeit einteilen und haben dadurch viel mehr Möglichkeiten als normale Arbeitnehmer. Und nun sitze ich am Samstagabend mit Adventskerze, Teetasse und einer Riesenschüssel bestem Popcorn an meinem Schreibtisch und freue mich, wie ein Stapel (Karteikarten, Steuersachen, Post, Abrechnungen…) nach dem anderen verschwindet.

Das Walken mit F. war aufschlussreich: Sie hat in diesem Jahr 25 Kilo abgenommen, es fehlen ihr nur noch 6 Kilo zum Erreichen der Goldcard, aber die scheinen zu kleben! “Was würde es Ihnen denn bringen, wenn Sie diese 6 Kilo noch schaffen?”, frage ich sie… Und da kommt wieder die Psychologie ins Spiel. Denn wer etwas angefangen hat, möchte es im Normalfall auch zu Ende bringen. Wäre ja fast so, wie in der 13. Klasse zu sitzen und das Abitur nicht zu machen…”Ach, diesen positiven Druck, das Gewicht, das ich jetzt abgenommen habe, auch zu halten, das würde ich, glaube ich brauchen”.

Stimmt, die Goldcard wäre für F. echt Gold wert. Mit ihr dürfte sie jedes Treffen kostenlos besuchen, wenn sie das Gewicht hält. Denn der Kampf bleibt ja, aber während der Kampf mit Übergewicht zäh und deprimierend ist, belohnt der Kampf mit dem Wunschgewicht uns mit dem gesundheitlichen Plus und dem besseren Aussehen. Wie war das gleich…”Nichts schmeckt so gut, wie es sich anfühlt, schlank zu sein”.

Die Dame mit der roten Couch

Ein spannendes Meeting mit meinen Kolleginnen liegt hinter mir. Zusammen haben wir den Neuigkeiten der nächsten Monate gelauscht, Ideen getauscht und viel gelacht. Im schönsten Kaffeehaus von Bad Kissingen mit dem besten Kuchen und dem schlechstesten Service Kaffee getrunken, weiter getagt und zum krönenden Abschluß  mit dem “goldenen Kugelschreiber” ausgezeichnet worden. Das einzige, was ich dafür getan habe: Seit 5 Jahren für Weight Watchers zu arbeiten. Was mir ein Vergnügen war :-)

In Gedanken wandele ich schon in der Trinkhalle, um meinem Vater ein paar Flaschen Bad Kissinger Bitterwasser abfüllen zu lassen und verabschiede mich noch schnell von dem netten Herrn, der für den Webauftritt von Weight Watchers zuständig ist.

“Sind Sie nicht die Dame mit der roten Couch?”, fragt er mich – und meine Gedanken kehren blitzschnell in die Gegenwart zurück. Wie konnte er das wissen? Eine Blogleserin musste ihm sachdienliche Hinweise geliefert haben…. “Nein”, erklärte  er. Er wäre noch nicht auf meinem Blog gewesen, aber er habe davon gehört und würde doch mal gerne reinschauen”. Im Geist fing ich sofort an, allzu private Artikel zu löschen. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, wer meinen  Blog liest. Gut, Heike und Rita,  einige Teilnehmer, meine Tochter in Trier, vielleicht meine Schwägerin in Norwegen – aber die restlichen? Keinen Schimmer!  Ab und zu gucke ich auf die Webstatistik und staune.

“Quatsch”, denke ich dann, “nichts wird gelöscht. Ich bin wie ich bin und…”  Nein, bleiben tu ich ganz sicher nicht wie ich bin. Da fällt mir ein tolles Zitat ein, dass mir V., meine psychologiestudierende Tochter zugemailt hat: “Ein Mann, der Herrn K. lange Zeit nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: “Sie haben sich gar nicht verändert”. “Oh”, sagte Herr K und erbleichte. (Brecht)

Wäre ein richtig guter Anfang für meine Treffen nächste Woche. Und wenn die Leute gähnen, weiß ich, dass sie schon auf meinem Blog waren. Oder Brecht kennen. Oder beides :-)

Nicht ohne meinen Kalender…

Ich bin ein echter Kalenderfan. Und habe seit mindestens 10 Jahren schon das gleiche schlichte Modell für momentan 3,99 €. Die schicksten Timer können mich nicht in Versuchung führen, Bianca Bleiers  Zeitplanbuch für Frauen (Mein Jahr), das ich geschenkt bekommen habe, ging kurz darauf in andere Hände über, Tempus brauche ich nicht,  denn ich will nur “diesen”.

Seit 10 Jahren bekomme ich genau dieses Modell von Sonja zum Geburtstag. Und ab dann freue ich mich aufs Übertragen in das blanke, vor mir liegende Jahr. Inzwischen habe ich meine wichtigsten Daten in einer Datei gespeichert und mache zum Jahresende ein kleines “Update”, das  ich in das neue Notizbuch einklebe… Die Telefonliste unserer wichtigsten Freunde wird verkleinert und hineingeklebt. Deswegen heißt es bei uns ständig: “Wo ist denn Dein Notizbuch…” Und schon ist das neue Jahr “up to date” Mit Vorfreude trage ich nun schon mal alles ein, was im nächsten Jahr Schönes auf mich wartet :-)

Meine Kalender, lückenlos seit Jahren geführt, lassen mich immer wieder mal meine Lebensreise “Revue” passieren. Grammatik, Stil und Schriftbild sind wild und fast planlos – aber wenn ich nach Jahren einen “Gedanken”, eine Erinnerung, einen Input von “damals” suche, finde ich ihn hier ganz sicher.

Wenn ich eine Reise buche, stehen Buchungsnummern im Kalender am Abreisetag, Anschrift zum Hotel am Ankunftstag, wenn ich ein Mitarbeiterteam für ein Event zusamenstelle, stehen alle Planungsdetails irgendwo um dieses Datum herum plaziert – inspirierende Mind Maps lachen mich an, wenn ich mein Notizbuch mal wieder durchblätter, Vorsätze, Ideen für neue Projekte. Und während ich das scheibe,bekomme ich nicht nur Lust auf den neuen Kalender 2009, sondern auch zu stöbern, was ich mir in den anderen Jahren so gedacht, erkämpft und erträumt habe. Einiges ist inzwischen längst “normal”, aber einige Träume nehm ich mit ins “2009″

Adventsfrühstück

Ein bisschen aufgeregt waren wir ja. Ein paar befreundete Frauen aus der Gemeinde hatten zu einem feierlichen Adventsfrühstück in unsere Gemeindecafeteria eingeladen. Schon um 8.30 summte es wie im Bienenkorb, die Tische bogen sich förmlich und pünklich um 9.00 ging es los.

Bei “Macht hoch die Tür” konnte jede Frau mitsingen – dann gab es erst mal Frühstück. Meins hatte 3 Points, nicht eingerechnet die unwiderstehlichen Plätzchen von Ruth ;-)

Die Gespräche drehten sich um die Weihnachtstraditionen der Kindheit. Auf diese Weise erfuhr man gleich ein bisschen von der persönlichen Geschichte seines Gegenübers. Dann kam ein witziger Sketch mit Tiefsinn, bei dem die Souffleuse wider Erwartens nicht eingreifen musste und ein weiteres Weihnachtslied. Zum Schluss ein kurzes persönliches Wort zur wahren Bedeutung von Weihnachten – und mein Weihnachtslieblingslied  als Solo gesungen:

“Nur ein Stern verbreitet strahlend in dem Dunkel helles Licht. Gott wird Mensch und stiftet Frieden, Hoffnung, Freude, Zuversicht”.

Schön wars – für uns “Sisters” – und ich glaube, für unsere Gäste auch!

Feiermonat Dezember

Meine Teilnehmer stöhnen. “Drei Feiern diese Woche. Ich bin froh, wenn ich das Gewicht gehalten habe.” Tja, schon schwierig, diese Vorweihnachtstage mit Geschäftsessen, plätzchenessenden Kollegen und Weihnachtsmarktbesuch. Im Frühjahr ist die Faschingszeit so hart und natürlich Ostern, Erstkommunion und andere Festivitäten, im Sommer der Urlaub all Inclusive, die Grillfeiern und das Eis, im Herbst ist der Federweiße schuld an der Misere und immer öfter auch München, was pointstechnisch eine wahre Lasterhöhle sein muss und nun ist halt Vorweihnachtszeit.

Ich versuche, Tipps und Motivation zu geben, trotz erschwerter Bedinungen im Rahmen der Points zu bleiben.

Soeben kann ich am eigenen Leib erfahren, wie schwer  Gewichtsmanagement sein kann. Nach meinen zwei Wochenendfeiern ging es heute munter weiter mit einer Geburtstagsfeier inclusive Abendessen. Ich entschied mich, auf Alkohol zu verzichten und mich ganz und gar der Salatschüssel zu verschreiben. Und war fest davon überzeugt, dass es keiner bemerkte. Kerzenlicht, Geplauder, Gelächter…. Aber WW-Leiterinnen stehen essens(tisch)technisch  immer unter Beobachtung.

Dann kam es: “Beate, Du bist ja vorbildlich. So diszipliniert könnte ich nie sein. Der ganze Tisch lauschte :-(
Zu peinlich! Zum Kompensieren hab ich mir gleich 2x Nachtisch genehmigt.

Morgen früh gehen die Herausforderungen weiter. Wir geben ein Adventsfrühstück und unsere Cafeteria ist schon festlich und vorweihnachtlich dekoriert. Wir erwarten nette Gäste, ich freu mich schon sehr und werde den Vormittag in vollen Zügen genießen. Und steuere etwas für 3 Points satt zum Frühstück bei. Was mag das wohl sein???

Hier noch ein paar allgemeine Tipps zum Ausgehen und schlankem Genießen:

Nicht heißhungrig “erscheinen”
Vorher und währenddessen viel trinken (Wasser, räusper)
Möglichst Frisches essen
Große Portionen für wenig Points wählen
Fritiertes, Überbackenes und Soßen dosieren
Alkohol meiden – Enthemmt.
Nach dem zweiten Glas denken Sie nämlich: Ach was, werd ich halt eine Woche später schlank :-(
Nachtisch teilen! (räusper… ich hatte heute nur den Salat….)
Homerun – heißt hinterher auf den Crosstrainer, das Heimfahrrad oder “heimrennen”

:-)

Leicht zu faszinieren

Als ich J. so leichtfingrig mit seinem Blackberry arbeiten sah (Söhnchen spielte versunken und Papa schrieb SMS) konnte ich nicht widerstehen und musste ihm über die Schulter gucken. Er weihte mich bereitwillig in dessen Vorzüge ein – und fügte  hinzu: “Wer wirklich in sein will, besorgt sich aber heute ein IPhone. Die gibts jetzt überall im Angebot. Und was ich von Dir schon gehört habe…was Du alles machst – mit Deinem Buch und so…”  Meine Faszination war geweckt und höchst geschmeichelt ging ich nach Hause. Gut, dass J. nicht für die Telekom arbeitet – ich wäre auf der Stelle schwach geworden. Zu Hause ergoogelte ich mir den Nutzen von Blackberrys und IPhones.

Meine Kinder bekamen schon wieder Lachkrämpfe. Sie kennen meine Aversion gegen mein popeliges 15,-€-Handy, über das ich NIE erreichbar bin, wissen, wie sehr ich es vermeide, SMS zu schreiben und erinnern sich noch gut daran, was mit meinem MP3-Player geschehen ist.

Zwei Tage später ist mir klar: Ich brauche weder ein IPhon noch einen Blackberry ;-)

Doch schon nahen neue Versuchungen. H. schickte mir den Link zu einer sagenhaften Popcornmaschine. Ich surfe, ich wäge ab und bleibe so lange unentschlossen, bis sich die Konsumwolke  wieder verzogen hat. Immerhin habe ich mir ein neues Abrechnungsprogramm bestellt. Wenn sich das als wahre Goldgrube erweist – in Kosten- und Zeitersparnis – werde ich mir wohl irgendwann auch eine Popcornmschine kaufen. Oder einen Blackberry – oder beides – aber ganz sicher kein Iphon :-)