Schlimmere Dinge

Als die Mutter nach Hause kommt, findet sie auf dem Küchentisch einen Brief ihrer 14jährigen Tochter.

“Liebe Mami,
Es tut mir sehr leid, dir sagen zu müssen, dass ich mit meinem neuen Freund von zuhause weggegangen bin. Ich habe in ihm die wahre Liebe gefunden. Du solltest ihn sehen, er ist so süß mit seinen Tattoos und den Piercings und vor allem seinem Megateil von Motorrad! Aber das ist noch nicht alles, Mami, ich bin endlich schwanger, und Abdul sagt, wir werden ein schönes Leben haben in seinem Wohnwagen mitten im Wald! Er will noch viele Kinder mit mir, und das ist auch mein Traum. Und da ich draufgekommen bin, dass Marihuana eigentlich guttut, werden wir das Gras auch für unsere Freunde anbauen, wenn denen einmal das Koks oder Heroin ausgeht, damit sie nicht so sehr leiden müssen. In der Zwischenzeit hoffe ich, dass die Wissenschaft endlich ein Mittel gegen Aids findet, damit es Abdul bald besser geht, er verdient es sich wirklich! Du brauchst keine Angst zu haben, Mami, ich bin schon 14 und kann ganz gut auf mich selber aufpassen! Ich hoffe ich kann dich bald besuchen kommen, damit du deine Enkel kennenlernst! Deine geliebte Tochter

PS: Alles Blödsinn, Mami, ich bin bei den Nachbarn! Wollt dir nur sagen, daß es schlimmere Dinge im Leben gibt als das Zeugnis, das aufm Nachtkästchen liegt! Hab dich lieb!”

Was mach ich damit

Wenn es meine Absicht ist, möglichst viel Zeit zu sparen – etwa durch mein zwanzigstes “Zeitmanagementbuch”, meine Putzfee, die statt mir die Böden wischt und sogar bügelt, durch meinen neuen Dosenöffner :-) und strukturierte To-Do-Listen, dann sollte ich mir schleunigst Gedanken machen, was ich denn bloß mit der gewonnenen Zeit mache? Mehr Zeit für mich? Für andere? Mehr Zeit zum Ausruhen? Zum kreativ werden? Was mach ich bloß mit meiner gesparten Zeit?

Sehr beruhigend lese ich gerade die Worte in der Bibel: “Alles hat seine bestimmte Stunde. Für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit…und  auch hat Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt…”(Prediger 3 )

Vor mir liegt mein Paperblanks-Notizbuch, das gleiche, das ich Heike zum Geburtstag geschenkt habe und das jetzt ihr “Gute Gedanken Buch” geworden ist. Hier hinein schreibe ich ausnahmsweise in Schönschrift (im Gegensatz zu meinem normalen Timer) :-) und nur strukturierte Impulse, die ich mir unbedingt öfter zu Gemüte führen möchte. Und beginne mal wieder, meine nächsten Ziele klar zu benennen. Im Fernsehen erlebe ich in diesen Minuten mit, dass unsere deutschen Fußballer ihr Ziel nicht erreicht haben. Da herrscht gerade Trauer. Wie in unserem Wohnzimmer auch :-(

Meine kleine Schwäche

H. hat einen Schuhtick und kauft Schuhe, als müsste sie Tausendfüssler ausstatten.  G. mag Parfüm – sie besitzt mehrere volle Sätzkästen mit den kultigsten Miniaturen und kauft immer noch zu. S. liebt Deko – und hat im Keller so viel Material gehortet, dass sie problemlos Ausstellungshallen dekorieren kann. Meine Schwäche dagegen ist harmlos: Ich liebe Managementbücher, Zeitmanagement, Livebalance. Stehe ich im Hugendubel vor den entsprechenden Regalen, setzt es bei mir regelrecht Glückshormone frei. Bitte schenkt mir keins, ich hab sie alle – von Seiwert bis Sabine Asgodom, vom Pippilotta-Prinzip bis “Organisieren sie noch oder leben sie schon”.

Ich lebe schon, aber ich liebe es, kreativ zu denken und doch gut zu organisieren. Und so habe ich eine herrliche Stunde mit meiner neusten Errungenschaft verbracht – und bin schon wieder ein bisschen glücklicher und gleichzeitig schlauer geworden. Ich hoffe, ich habe bald genug von diesen Büchern – oder ich ziehe das Beste aus allen und schreib ein Eigenes :-) Irgendwann!

Zähe Woche…

und diesmal bin ich erleichtert, dass das Wochenende kommt. Ob es am Wetter gelegen hat? Oder am Thema? Müßig, Stimmungen im Nachhinein zu analysieren. Für die nächste Woche habe ich “zur Entschädigung” für meine Teilnehmer und mich ein paar Highlights eingebaut. Sie werden sich freuen.

Und wie immer am Freitag baue ich auch ein paar Highlights für mich ein.  Mich selber wichtig nehmen, Zeit für meine eigenen Bedürfnisse zu nehmen, bewahrt mich davor, mich in die Märtyrerrolle der immer Gebenden, immer Arbeitenden zu sehen. Mit Erstauen stelle ich dann fest, dass mir jeder dieses Recht zugesteht!

Wer nicht genießt, wird ungenießbar – deshalb erkläre ich diesen Freitag zum FEIERTAG!

An Feiertagen wird wenig(er) gearbeitet, es gibt etwas Besonderes zu essen und frau hat Zeit, das Leben zu genießen.

Neulich las ich wieder einmal das faszinierende Buch “Ester” in der Bibel. Nur 9 kurze, lehrreiche Kapitel. Welche Auswirkungen hatte das Leben dieser schönen Frau, einem jüdischen Waisenmädchen. Wenn ich bedenke, dass sie sechs Monate mit Myrrhenöl und weitere sechs Monate mit Balsamölen und anderen Schönheitsmitteln behandelt wurde, dann finde ich es nur legitim, heute einen absoluten Wellness- und Beautytag einzulegen.

Daniela sprach beim Frauenwochende über das Buch “Weißt Du nicht, wie schön Du bist” und zitierte den Satz: Eine schöne Frau verkörpert: “Alles wird gut!”  :-)

Pizzatomaten

Ich bin nicht gefühlter, sondern waschechter Linkshänder. Und hatte schon als Kind meine liebe Not, die Tinte im Heft beim Schreiben nicht zu verwischen. Mein Schriftbild war schon immer gewöhnungsbedürftig, feinmotorische Tätigkeiten wie Basteln, ausschneiden mit der Schere, sticken und stricken vermied ich weitgehend.

Und dass ich beim Dosenöffnen notorisch erfolglos war, schob ich bisher auf meine linken Hände. Nachdem ich drei Generationen Dosenöffner erlebt habe und meine Fähigkeit, geduldig an einer Sache dranzubleiben anscheinend nun ausgereift ist, mache ich seit einigen Wochen eine völlig neue Erfahrung. Denn wir haben einen neuen Dosenöffner, mit dem auch ich Dosen in Sekundenschnelle öffnen kann. Jede Dose Pizzatomaten mutiert zum Triumph.

Wenn ich mir vorstelle, welche Arbeitserleichterungen noch auf mich warten, wenn ich nur die passenden Mittel oder Gerätschaften habe :-)

Der netten Dame von Vorwerk, die mir am Montag den Thermomix  (wie meine Kolleginnen sagen: Die Arbeitserleichterunge schlechthin ) vorgestellt hat, gebe ich jetzt erst mal einen Korb. Ob sich eine Küchenmaschine für 960 Euro bei mir “bezahlt” macht? Sooo gerne koche und backe ich auch wieder nicht.

Und mit jedem gebackenen Kuchen steigt das Risiko, zu viel davon zu essen. So genieße ich erst mal die Arbeitsersparnis “neuer Dosenöffner” – kostet mich keinen Cent – und mit Pizzatomaten mache ich keine Pizza, sondern verwende es mit dem Gemüse der Saison für die herrlichsten Nudelsoßen für 0 Points. Wir lieben Pasta! Basta :-)

Vernagelt

Montag- und Dienstagabend habe ich wohl die langweiligsten, unkreativsten und holprigsten Treffen seit meinem Anfang vor 5 Jahren gehalten. Das Thema war: “Urlaubsküche… sich von anderen Ländern inspirieren lassen”. Und wo ich sonst wirklich witzige Ideen haben kann, die richtigen Fragen stelle, kreative Kochideen für die schlanke Küche “mundgerecht” aufbereite: Es war wie vernagelt. Der Funke wollte einfach nicht überspringen. An mangelnder Vorbereitung lag es nicht.  Ich hoffe, meine Teilnehmer nehmen mir diese (wirklich einmalige) Gähnstunde nicht übel. Anscheindend bin ich für den Rest der Woche auf ihre starke Mithilfe angewiesen…..

Wie viele Teilnehmer heute abend, kurz vor dem Halbfinale wohl vor mir sitzen? Und ob ich im Laufe des Tages einen Kreativitätsschub in Sachen “Urlaubsküche” bekomme?  Ich bin gespannt.

Gänsehaut gibts auf jeden Fall auch ohne meinen Beitrag  heute noch genug :-)

Prinzessinnen

2o Frauen waren wir an diesem wunderschönen Wochenende – und fühlten uns wie Prinzessinnen. Das Wetter war eine Wonne, das Essen perfekt für  Frauen wie uns, die Obst, Gemüse und gesunde Küche lieben – und die noble Ambiente des alten Schlosses tat sein übriges.

Das Allerschönste für uns Frauen war der Glücksfaktor “Zeit”. Zeit zum Reden, Austauschen, Walken… und natürlich Zeit, uns in das Thema “Inspiration für einen zufriedenen Alltag” zu vertiefen.

Am ersten Abend gabs eine Überrraschungsfeier für das Geburtstagskind – mit Kaffee und edler Konditortorte – direkt vom Cafe Michel, 54 brennenden Kerzen und 19 Geschenken. Wie Barbara sich freute und wie sie sich ans Auspacken machte war ein Lehrstück  für sich: Lange verweilte sie bei jedem Geschenk, betrachtete es, sagte ein paar Worte dazu, bedankte sich herzlich bei dem Geber und erinnerte mich, trotz ihrer 54 Jahre an ein kleines, glückliches Mädchen. Ich war froh, dass ich mir wirklich Gedanken gemacht hatte, was ihr Freude bereiten würde…

Da fiel mir ein Gedicht von Joachim Ringelnatz ein, dass ich seit Kindertagen kenne:

Schenke groß oder klein, aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten  die Gabe wiegen, sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei. Schenke dabei,was in dir wohnt an Meinung Geschmack und Humor, 
so daß die eigene Freude zuvor dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist, ohne List. Sei eingedenk, daß dein Geschenk du selber bist.

Eine der Frauen, die bei dem Wochenende dabei war, ist eine Schenkerin aus Leidenschaft. Sie scheint Menschen zu “beobachten”, um Möglichkeiten zu finden, ihnen  eine Freude zu machen.

Einmal beobachtete sie, wie Ch. im Bücherladen unserer Gemeinde mit einer schönen Tasse liebäugelte. Nicht, dass Ch. sie sich nicht hätte leisten können – aber sie stellte sie doch wieder weg und kaufte nichts. Eine Woche später fragte meine “begabte” Freundin: “Na, hast Du Dir die Tasse gekauft?” “Nein!” “Dann möchte ich sie dir gern schenken” und schwupps, schon stand sie vor der verduzten Ch. So ist sie! (Das war die selbe Frau wie die mit den 15 Gläsern Nutella).

Kann man Schenken “lernen”? Die Auswirkungen sind auf jeden Fall so begeisternd,  dass es ansteckend ist… und ärmer wird man keinesfalls dabei . (Vorsicht: Suchtfaktor)

Großzügigkeit ist eine echte Gabe Gottes – und wenn ich miterlebe, wie Menschen ihre Gaben ausleben und ihrem  Schöpfer immer ähnlicher werden  werde ich ziemlich begeistert :-)

Vollgetankt mit Sonne, bestem Essen, wertvollen Impulsen und Eindrücken fuhren wir einer neuen Woche mit inspiriertem Alltag entgegen ;-)

Wochenende…

Weil mir mein Beruf  so viel Spaß macht, kann ich gar nicht sagen, dass die Wochenenden mein “Highlight” wären. Aber wenn der Alltag von etwas Besonderem unterbrochen wird, steigt die Vorfreude doch. Und mal ein paar Tage die Kulisse zu wechseln tut mir immer gut.

Dieses Wochenende fahren 21 Frauen unserer Gemeinde zu einem Frauenwochenende nach Schloss Crahheim.

Thema: “Inspiration für einen zufriedenenen Alltag”. Dieses Mal sind wir altermäßig eine bunt gemischte Gruppe – einige ältere Damen, ein paar junge – ich ziemlich genau in der Mitte – und sogar ein Geburtstagkind haben wir dabei.

Unser Frauenwochenende hat einen “Ein jeder habe Etwas-Charakter”. Wir lassen uns zwar durch die Küche verwöhnen, ansonsten trägt jede Frau mit ihren persönlichen Stärken zum Gelingen des Wochenendes bei. Wir haben die beste Musikerin unserer Gemeinde dabei, Frauen, die gut tanzen können, die mit Speckstein arbeiten wollen, die einen Abend fürs “Herz” gestalten…. und so ist keiner besonders gefordert, sondern alle können nur genießen. Ich freu mich besonders auf die gemeinsame Zeit mit den anderen. Die kommt Sonntags nach dem Gottesdienst doch manchmal zu kurz.

Leider leider kann ich deshalb am Samstag in Würzburg beim Lauftreff nicht mitwalken…. Meine Nordic Walking Stöcke habe ich aber im Auto – und wenn sich eine Gelegenheit bietet, laufe ich dort.

Wenn jemand bemerkt, dass ich meine “Lebe leichter Seite” seit 2 Wochen nicht aktualisiert habe: Mein Laptop wird gerade repariert und ich kann keine Updates vornehmen…. Ich hoffe, nächste Woche ist er wieder in Ordnung.

Abgemeldet

“Ich wollte mich doch noch einmal für die tolle Unterstützung bedanken, die sie mir im letzten Jahr gegeben haben”. Die Dame hatte in den letzten Monaten rund 15 Kilo abgenommen und war mit dem Erreichten voll und ganz zufrieden. Eigentlich hatte sie mir schon vor 2 Wochen signalisiert, dass sie - auch ohne Goldcard – am Ziel ihrer Wünsche war – aber sie kam noch einmal im Treffen vorbei, um sich zu bedanken und sich zu verabschieden.

Ich werde Frau L. vermissen, denn ihr Humor und ihre feine Selbstironie haben uns im Treffen oft zum Lachen gebracht. Aber wenn ich weiß, dass sie zufrieden ist und sich nun wieder anderen Dingen zuwenden kann, weil die Baustelle “Abnehmen” geräumt ist, ja, dann bin ich auch zufrieden.

Anders ist es, wenn Teilnehmer, die ich nun schon länger kenne, einfach kommentarlos wegbleiben. Das ist bei Weight Watchers ohne weiteres möglich -und wenn ich sie  im Laufe der nächsten Wochen nicht sehe oder erreiche, melde ich sie ab. Doch ab und zu denk ich an sie – und würde so gerne wissen, wie ihre Geschichte  ”weitergegangen” ist? Denn jeder Einzelne ist ja mit Erwartungen gestartet.

Hatten auch sie, wie Frau L. ihr Ziel erreicht und waren nun einfach zufrieden – sie hatten nur einfach vergessen, mich zu informieren? Waren sie vielleicht krank geworden und ich wusste nichts davon? Hatten sie die Lust am “leichter werden” verloren, weil das Durchhalten oft so schwer ist, besonders an den Wochenenden?

Hinter jeder meiner “Karteikarten” steht eine Persönlichkeit mit ihrer eigenen Geschichte. Und ich liebe gute Geschichten. Sie können gerne spannend sein – unerwartete Wendungen haben und völlig anders, als ich sie geschrieben hätte – aber ich wünsch mir immer einen guten Schluss :-)

                                    “Gott schreibt auf krummen Zeilen grade”

Tiefschwarz

Ein Mann sitzt im eigentlich ausverkauften Stadion des EM-Finales, der Sitz neben ihm ist leer. Irritiert fragt er den Zuschauer auf der anderen Seite des leeren Platzes, ob der Platz jemandem gehöre.  “Nein”, lautet die Antwort. “Der Sitz ist leer.”  “Aber das ist doch unmöglich! Wer in aller Welt hat eine Karte für das EM-Finale, dem größten sportlichen Ereignis überhaupt, und lässt dann den Sitz ungenutzt?” “Nun, der Sitz gehört zu mir. Meine Frau wollte mitkommen, aber sie ist kürzlich verstorben. Es ist das erste EM-Finale, das wir uns nicht gemeinsam ansehen können, seitdem wir geheiratet haben.”  “Oh, das tut mir leid. Aber wollte denn niemand Ihrer Verwandten oder Freunde an ihrer Stelle mitkommen?”  Der Mann schüttelt den Kopf: “Nein, die sind alle auf der Beerdigung.”

Ein schwarz gekleideter Mann klopft an die Himmelstür. Petrus öffnet und fragt: “Warst Du jemals ungerecht?”
“Ich war Fußballschiedsrichter”, sagt der Mann, “einmal, bei einem Spiel Italien gegen England, habe ich Italien einen Elfmeter zugesprochen. Das war falsch.” “Wie lange ist das her?”, will Petrus wissen. “Etwa 30 Sekunden!”