Scandinavian feeling

Gestern nachmittag und abend saß ich dort,  jetzt schon wieder. Sitze mit meiner Kaffeetasse im Wohnzimmer und statt mit beladenem Wägelchen über schneeglatte Straßen zu rauschen, um meine Gruppen zu coachen, genieße ich die Adventszeit. Nicht, dass ich nichts arbeite, aber zur Abwechslung mal ohne Termindruck.

Immer wieder gab es arbeitsreiche Stoßzeiten in meinem Leben, immer wieder Zeiten zum Regenerieren und Genießen. Immer schön im Wechsel. Am anstrengendsten war wohl die Zeit mit drei und dann vier kleinen Kindern. Als sich Jahre später Wunschkind Nr. 5 anmeldete, lag die kräftezehrende Zeit schon wieder hinter mir.

Nach 16 Jahren Kindererziehung folgten siebene Einarbeitungsjahre in die Selbstständigkeit. Und wie ich inzwischen als Mutter die Früchte der Vergangenheit genieße, gehen mir die beruflichen Dinge gerade leicht von der Hand und ich tanke Energie für die nächsten Chancen meines Lebens. In der Ruhe liegt die Kraft.

Das perfekte Dinner

Allen, die im Moment kleine oder heranwachsende Kinder haben möchte ich heute zurufen: Es lohnt sich. Jede durchwachte Nacht, jede Träne, jeder investierte Euro und jede Diskussion. Irgendwann kriegt Ihr alles zurück. Vielleicht nicht alles an einem Tag, aber immer wieder, mal dosiert, mal geballt.

Geballt war gestern. Vier Kinder kochten meinem Mann und mir das perfekte Dinner. Mit Musik, Tischdekoration und sanfter Beleuchtung. Mit Vorspeise (griechischem Salat), Hauptgericht (Scampispieße, Auberginen-Mozzarella-Auflauf), Nachspeise (tarte au chocolate) und Getränken.

Nach dem Essen Wunschfilm mit Popcorn :-)

Währenddessen machten diese Lieblingskinder die Küche sauber, immer wieder nachfragend, ob noch etwas fehlt. Mir fehlt nichts! Alles hat sich gelohnt!

Verkochte Spaghetti

…weil mich der Anruf eines Office-Versands faszinierte. Ob ich denn mit der letzten Bestellung zufrieden gewesen sei? Ich durchwühlte meine Gehirnwindungen, ob ich wohl vergessen hatte, die Rechnung zu bezahlen. Nein, es war alles Ok. Sie wollte nur wissen, ob ich zufrieden gewesen sei und ob ich evt. etwas brauche. Weil just an diesem Tag alle Waren versandkostenfrei das Haus verließen.

Da hatte ich mir eine Stunde vorher doch tatsächlich überlegt, wo ich günstige Versandtaschen her bekäme, wenn mein neues Buch lieferbar ist. 100 Stück für 29,. €….fand die freundliche Stimme im Nu für mich heraus. Ob ich die gleich bestellen möchte? Ich war so fasziniert von der eleganten, liebenswürdigen Marketingstrategie, dass ich sofort bestellte. Und da sind mir die Spaghetti verkocht.

Was ich nicht lernen will

Ab und zu ist es bequem, das Know How anderer anzuzapfen. Man kann schließlich nicht alles können. Und so habe ich mir jahrelang Einladungsflyer und gedruckte Infos von M. machen lassen. Der konnte das ja. Und ich nicht :-(

Bis mir aufging, dass er das nur kann, weil er es sich angeeignet und so lange probiert hat, bis das Ergebnis ihm gefiel. Vor einigen Wochen hat M. mir einen Crash-Kurs gegeben. Seitdem kann ich die Einladungen für meine Frauenevents inclusive eigener Werbeflyer selber druckfertig vorbereiten.

Was für ein cooles Gefühl. Ich kann es selber!

Heute hatte ich Probleme mit dem Aktivieren meines Chip-Tan-Verfahrens (was das Onlinebanking sicherer macht). Hilfe! Wo war mein Mann, der Spezialist für alle Fälle?  Leider so weit weg, dass ich mich allein durchbeißen musste. Und siehe da, nach dem xten Versuch hatte ich den Durchblick. Konnte es selber! Also find ich es gut, wenn ich jeden Tag was dazulerne. Nur Winterreifen aufziehen lernen will ich im Moment nicht.

Die Wölfe

Eine alte Indianersage erzählt von einem Großvater, der seinem Enkel eine wichtige Lebensregel beibrachte. Der weise alte Mann sagte: “Mein Junge, im Inneren eines jeden Menschen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er ist wütend, eifersüchtig, rachsüchtig, stolz und faul. Der andere Wolf ist gut. Er ist voller Liebe, Freundlichkeit, Demut und Selnbstbeherrschung. Diese beiden Wölfe kämpfen unablässig miteinander”.

Der kleine Junge dachte nach und gab zurück: “Und welcher von beiden wird gewinnen?” Der Großvater lächelte und antwortete: “Der, der Du fütterst.”

Kuddelmuddel

Nachdem die Zimmer im 2.Stock renoviert sind, bekommen wir in dieser Woche einen neuen Wohnzimmerboden. Kein Wunder, dass ich keine Zeit fürs Blogschreiben habe.

Alle Schränke und Regale sind abgebaut, Wohnmöbel verstaut und überflüssige Bücher gewinnbringend versteigert. Mühe hat es schon gemacht. Aber irgendwie auch ein bisschen Spaß, denn bei allem, was man noch nie getan hat, lernt man ja wieder was.

Jetzt weiß ich, dass Bücherversand meist nur 0,85 € kostet, habe rund 50 Bücher vertikkert, 200 € verdient und überlege allen Ernstes, ob wir überhaupt noch einen Wohnzimmerschrank brauchen. Es ist wohltuend leer bei uns.

Wer weiß, welche Sach-Berge sich in einem 7-Personenhaushalt ansammeln, versteht mich. In einem Schrankfach entdeckte ich eine Pfadfinderkluft, obwohl die Rangerzeit meiner Kinder sicher zehn Jahre her ist. In einem anderen Fach hunderte Cassetten. Ob wir überhaupt noch einen Cassettenrecorder besitzen? Soll ich mir die Mühe machen und jeden einzelnen Titel prüfen, ob ich sie vermissen würde, wenn ich mich traue, sie in die Tonne zu werfen? Ich entscheide mich dagegen. Simplify Wohnen.

Lange Vormittage

..sind das, wenn frau gegen 6.30 gefrühstückt hat und erst um 14.00 Uhr das Mittagessen auf den Tisch stellen muß. Ich mache einen Ausflug in die Küche. Mal in den Kühlschrank gucken. Ob sich was verändert hat? Der Aufschnitt, den ich um 7.00 wieder hineingeräumt habe, ist noch da – und er bleibt auch da. Ich brauche auch keinen Joghurt oder Pudding oder sonstwas und etabliere statt zwischendurch zu essen die Gewohnheit, zwischendurch zu trinken. Heute kein heißes Wasser, sondern Chai-Tee.

Ein Glas Wasser oder Tee zwischendurch ist wie eine Dusche fürs Gehirn. Und die brauch ich schon, wenn ich mal ein paar Stunden am Laptop gesessen bin….

Das könnte Programm werden…

Mein kleiner Hilferuf via Blog und Newsletter stieß auf solches Feedback, dass es mir schier die Sprache verschlug. Hatte ich wirklich zum Zahnarzttermin mein Computerchen mal ausgeschaltet, waren zwischenzeitlich schon wieder 20-30 neue Mails mit Tipps, Ideen, Grüßen, Rezepten oder kleinen Aufmunterung eingetrudelt.

Schon um die Mittagszeit war mir klar, dass für 100 Tipps zum Leichterleben die vier Seiten Platz gar nicht reichen würden. Ich habe die tollen Ideen und Beiträge trotzdem gesammelt und in eine PDF gefasst. Meine Lektorin hat nun die Qual der Wahl.

Mich selber hat diese Aktion einmal mehr in der Vision bestärkt, dass Lebe leichter zu einer funktionierenden Plattform werden könnte, wo Frauen einander unkonventionell helfen. Ihre Begabungen, ihr Know How, ihre Erfahrungen, vielleicht auch ihre Zeit  zur Verfügung stellen, damit andere es leichter haben.

Ich bin dabei 8)