Weiter geht’s mit der Body-Spirit Soul-Freitagsserie „Frauen wie du und ich“.
Wen ich als nächstes für diese Serie anfragen könnte, habe ich geträumt!!!
„Da ist doch Mari, frag Mari“.
Ich wurde richtig aufgeregt und hab sie direkt angerufen und sie hat zugesagt!
Mari und ich kennen uns seit Jahrzehnten. Ich durfte ihre Gastfreundschaft erleben, als ich in Wuppertal zu einem Vortrag eingeladen war. Ein anderes Mal war sie Ordner in einer Veranstaltung, zu der ich mit vollgepacktem Auto anreiste und wie durch einen Engel lösten sich alle Koffer-, Kisten- und sonstige Probleme in Wohlgefallen auf.
Mari ist eine Wundertüte. Sie dichtet, bloggt, organisiert und vereint so viele Facetten, dass ich glücklich bin, sie heute vorstellen zu dürfen. Und wenn du das Bild betrachtest, kannst du dir kaum vorstellen, dass sie 59 ist, stimmts? Aber es ist funkelnagelneu, ich hab extra nachgefragt.. Voila, Mari Schmidt
In welcher Ecke Deutschlands wohnst Du?
In Wuppertal-Elberfeld – nicht zu weit weg von meinem Geburts-/Arbeitsort – nahe an meiner kleinen Familie: Sohn – Schwiegertochter und Enkel.
1962 platzte ich, nicht geplant oder gewünscht, in das Leben meiner Mutter, ihres verheirateten Freundes und ihrer beiden Teenagerkinder. Damals war es eine Schande, alleinerziehend, ganztags berufstätig und lebensfroh zu sein. 14 Jahre später hat sie eine Lösung für sich gefunden, für mich weniger gut.
Die ersten 30 Jahre waren ziemlich “ungläubig“, obwohl Gott mir immer beistand. Das hat mich “farbenfroh“ gemacht. Egal, was Menschen von mir erwarten, über mich sagen oder denken, ich bin auf dem richtigen Weg, solange Gott mir freundlich zulächelt.
Erzähl uns etwas von deinen Stärken
Ich bin willensstark, großzügig, sensibel, emphatisch und eine Freundin. ERmuTiger. Fragensteller. Wenn ich in Deinem Team bin, musst Du wissen, dass ich nicht einfach tue, nur weil man es so tut oder weil der Chef es so sagt, erst wenn meine Seele überzeugt ist, stehe ich hinter Dir, in guten und in schlechten Zeiten.
Was tust du beruflich und in der Freizeit
Seit fast 30 Jahren gehöre ich zur Credo-Kirche, mal mehr, mal weniger aktiv, hauptsächlich im Hintergrund. Meine Hobbys sind Seelenprojekte, die ihre Muse brauchen, es hinkt derzeit, weil ich in meinem Beruf grad ziemlich eingespannt bin.
Ich arbeite vollzeitlich als Zeitwirtschaftsexpertin in der Personalabteilung eines Konzerns in Leverkusen. Manchmal erzähle ich bei Aglow-Events aus meinem Leben mit Gott.
Was war das aufregendste Abenteuer der letzten Jahre?
Das „Ein Butterbrot für Jesus Projekt“. Jeden Sonntag geht das Streetteam meines Campus in die Stadt und verteilt kleine Tüten mit Frühstück. Ich mache da so 10 + 1 oder 20 + 1 Butterbrote jeden Sonntagmorgen. Das Projekt hat mich im März 2020 aufgeweckt.
Ich wollte immer schon etwas direkt für Jesus tun. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25, 40 Auch Jesus ist von der Pandemie betroffen. Viele wussten nicht, wie sie ihre soziale Arbeit mit all den Beschränkungen weitermachen könnten.
Ich habe nach einer Lösung gesucht, denn unsere Freunde sollten nicht auch von uns verlassen werden. Leere Städte, keine Aussicht auf Almosen, das war die Chance, das Beste für unsere Freunde zu geben.
Die Tüten aus braunem Papier, auf einer Seite ein Smiley, auf der anderen ein positiver Vers, gutes kaubares Brot, gute Wurst vom Metzger, immer mit Butter. Wer keine Wurst mag, bekommt guten Käse und ein Salatblatt zwischen beide belegte Hälften oder Nutellabrot, das von allen Seiten ausläuft, wenn man reinbeißt; ein gekochtes buntes Ei, verpackt in eine Butterbrottüte aus Papier, Süßigkeiten, Taschentücher und ein Getränk. Alle paar Wochen auch Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürsten. Nach dem Hochwasser neue Rucksäcke und neue Kleidung insbesondere Schuhe.
Das Beste: Meine Nachbarschaft macht aktiv mit. Was würdest Du Jesus anbieten, frage ich mich, wenn es um dieses Thema geht – da passiert es auch, dass ich mal ein Buch bestelle oder einfach im Laden Herrenschuhe Größe 43 kaufe.
Jesus meinem besten Freund direkt was Gutes tun und mir immer die Frage stellen: Wer ist denn der Geringste. Bin nicht ich viel geringer als unsere Freunde? Dieser Gedanke beflügelt mich.
Welcher Augenblick war ein Geschenk des Himmels für dich?
Gott ein Versorger? Immer wenn ich sowas hörte, hat es nie Glauben in mir bewirkt. 2019 habe ich etwas erlebt, was ich oft gehört habe, aber nie für mich in Anspruch nehmen konnte. Als ich im Juni 2019 hier in Wuppertal die Wohnung gefunden hatte, war ich von der ersten Sekunde an innerlich überzeugt, dass sie von Gott für mich ausgesucht worden war. Ich konnte innerhalb eines Monats aus meiner alten Wohnung raus, meine Nachmieter zogen sofort ein, Helfer aus der Kirche und meinem Umfeld waren schnell gefunden – ein Umzugsunternehmen konnte ich mir nicht leisten – ich bin zwar nicht arm, aber Rücklagen hatte ich nicht.
Freitags früh auf der Fahrt zur Credo Lead – flüsterte Gott mir zu, ich solle meine Wohnung großzügig einrichten, damit “Du Dich immer freust, wenn Du dahin zurückkehrst“. „Mach ich Gott“, antwortete ich – irgendwie wird’s schon reichen. Ich hatte meine Küche und ein paar Dinge aus der alten Wohnung verkauft. Reicht schon, dachte ich und verabredete mich mit meinem Sohn für donnerstags, um ein paar Dinge in dem berühmten schwedischen Möbelhaus zu besorgen … „es wird schon mehr als nur Kerzen“, sagte ich scherzhaft zu ihm.#
Montags bekam ich ein Mail “Sie haben gewonnen“ war die Headline – ich lachte und dachte ja klar: Klicken Sie auf diesen Link und wir ziehen Sie ab… aber irgendwas war anders an dieser Mail – ich leitete sie an meinen Sohn weiter, der mich sofort anrief „DIE IST ECHT. Du darfst Dich freuen“. “Wir überweisen in Kürze auf das uns bekannte Konto“ stand da, das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Und tatsächlich: Mittwochs war ich um 10.000 € reicher, welch eine Freude. 10ten überwiesen, Donnerstag Wohnungseinrichtung komplett neu überdacht und eingerichtet, freitags Möbel aufgebaut, Samstag die Sachen aus der alten Wohnung in die neue gebracht – für die Küche blieb noch was übrig. Der Segen hörte nicht beim finanziellen auf.
Auf Anraten meines Sohns am selben Tag noch einen Termin für die Beratung für die Küche gemacht, zwei Wochen nach meinem Einzug und wenige Tage vor meinem Geburtstag, stand ich in meiner nagelneuen, aufgebauten und funktionstüchtigen schwarz/weißen Schachbrett-Küche. Heute noch, wenn ich in die Wohnung komme, ist mir klar: Hier will Gott mich haben, die Worte in Jesaja 54, 4 – 11 beschreiben nicht nur mein Leben und dessen Wiederherstellung, sondern auch meine Wohnung, zu 50% Granitboden, das wurde mir zum Rhema-Wort – ein Wort das Gott mir fest zugesagt hat und ich weiß jetzt, wie persönlich ER sein kann.
Mein Glaube ist mittlerweile Lebensgefühl geworden. Ich weiß, dass ich nichts tun kann, damit ER mich nicht mehr liebt und ich hoffe, dass ich mich jeden Tag neu in ihn verliebe. Mein Gebet ist, SEINE Liebe aus mir strahlen zu lassen, unverkrampft ohne große Bibelverse, einfach sein genügt.
Mir passieren die lustigsten Dinge. Ich spreche z.B. mit einer Leiterin für Frauenarbeit des Bundes und sage klar, was ich davon (nicht) halte – ohne zu wissen, wer sie ist. Oder ich frühstücke mit meiner Verabredung, die freundlich von jemandem gegrüßt wird, wir sitzen dann zu dritt zusammen und lachen, ich esse so ungesund und gehe mit der dritten Person shoppen, realisiere erst Tage später, dass es Beate und Heike waren – ich verstelle mich nicht, egal wer vor mir steht oder sitzt: Ich bin ich, weil Gott mich so gewollt hat“.
Liebe Mari, Stadtengel, Wundertüte, Inspiration und gute Laune, Gott sei Dank, dass ich von dir geträumt habe. Danke, dass du unverkrampft einfach Du bist, in der Nachbarschaft, auf der Arbeit, in deiner Kirche, auf der Straße, du erinnerst mich echt sehr stark an Jesus! Das Zusammensein färbt halt ab! Danke für das Interview!