Ich bin keinen Deut besser als meine Teilnehmer.
Heute Mittag, als ich hungrig nach Hause kam und mir die stattlichen Überreste der Hochzeitstorte besah, beschlich mich die Angst, sie könne schlecht werden bei der Hitze. Solch eine echte Konditor-Marzipan-Sahnetorte….
Die selbe Befürchtung hatte ich weder bei dem schon leicht vor sich hinwelkenden Rhabarber noch bei der Melone, dem Paprika-Mix, der Gurke, den Tomaten, dem Kopfsalat….obwohl die Gefahr ungleich größer war. Ich aß zu Mittag Torte für gefühlte 30 Points (ich zähle lieber nicht) und war satt für den restlichen Tag. Na gut, die Brownies, die eine Teilnehmerin nach einem Rezept im Backbuch gebacken und mitgebracht hatte, mussten auch probiert werden – und es blieb nicht bei einem Versuch
Gesund war dieser Tag nicht. In dieser Woche war das Thema im Treffen “Ausreden”. Eine der beliebtesten Ausreden lautet: “Morgen fange ich an”. Ist man erst mal “aus dem Tritt” gekommen, ist es aber gar nicht so einfach, wieder in das gesunde, gute Essverhalten einzusteigen. An Tagen wie heute esse ich wenig, aber absolut falsch. Ich mag nicht trinken, Kaffe ja, aber schon gar kein Wasser.
Den einzigen echten Vorteil, den ich vor meinen Teilnehmer habe: Ich muß am Ball bleiben. Jede Woche schauen um die 300 Augenpaare auf mich. Ihnen entgeht kein Schweißfleck (heute musste ich zwischen den Treffen nach Hause fahren, weil die Gluthitze unangenehme,sichtbare Spuren auf meiner Kleidung hinterlassen hatte – und das kann sich niemand, der “vorne”steht, leisten). Es entgeht ihnen auch nicht, wenn ich zunehme. Als einmal eine Hose etwas enger saß, bekam ich promt Feedback.
Das Schicksal der Torte ist inzwischen geklärt und ich weiß umso sicherer, dass weder Celebrations, Nutellagläser noch Torten in den nächsten Wochen den Weg in unsere Küche finden. Back to the roots
Dieses Wochenende gönnen Magne und ich uns eine Mini-Hochzeitsreise. Zeit nur für uns! Auswärts im Restaurant die richtigen Entscheidungen zu treffen, fällt mir leicht. Es ist Spargelzeit, die Erdbeeren sind süß wie nie und außerdem fahren wir nicht fort, um nur zu essen