Keine Schweinehundtreffen…

Natürlich waren es keine Schweinehundtreffen.Es waren meine ganz normalen Weight Watchers Treffen mit  bestens aufgelegten Teilnehmern, die mir jedoch alle bestätigten, einen inneren Schweinehund zu besitzen.

Meine letzten Treffen in diesem Jahr verfehlten vielleicht ein klein wenig die Zielgruppe. Denn wer sich so kurz  nach den Feiertagen aufgemacht hatte, um sich wiegen und motivieren zu lassen, zeigte schon damit, dass er seinen Schweinehund inzwischen gut abgerichtet hatte.

Die Lieblingstricks des Schweinehundes, Verzögerungstaktik (nächstes Jahr fang ich an…wenn die Schule beginnt… wenn der Weihnachtsbaum von der Müllabfuhr abgeholt worden ist) längst durchschaut. Ausnahmefalle nur heute bleib ich zu Hause – blödes Gewicht heute – keine Chance bei ihnen.

Wer ist er eigentlich, der Schweinehund? Laut meinen Recherchen meint er es nicht böse, sondern gut. Eher zu gut. Er weiß, wie erholungsbedürftig wir oft sind, weiß, dass wir nicht nur Lust, sondern auch das Recht auf Genuss haben und möchte uns vor allzu harscher Disziplin bewahren.

Er ist ein Genießer und will, dass es uns gut geht. Aber das ist ja wohl kein Grund, den niedlichen Kerl gleich zu verhaften. Der Schweinehund hat für Extreme nichts übrig (Ausnahme: Extremcouching) Eher für das Gewohnte. Deshalb war es für die Teilnehmer dieser Woche ja auch irgendwie einfach gewesen, ins Treffen zu kommen.  SH war es gewohnt und trottete mit.

Wo Gesundheit Gewohnheit geworden ist, er ist dabei. Wo Gesundheit Spaß macht, er kommt mit. Wo er positive Erfahrungen macht wie bei mir an der Waage 8) , er springt freudig nebenher.

Wo er gewungen wird, springt er innerlich ab. Wo man ihn zwingt, überfordert, überanstrengt, streikt er.

Er will Genuß, Gefühl und Emotionen..dann ist er mit von der Partie…

Übersetzung eines Goldmitglieds: “Ich mußte lernen, mit meinem Körper zusammen zu arbeiten. Nicht gegen ihn!” Bingo 8)

Von Planern und Mitreisenden

Meine Vorliebe fürs Organisieren habe ich ganz klar von meinem Vater. Neben seinen anderen Vorzügen ermöglichten seine organisatorischen Qualitäten uns in der Kindheit manchen Luxus, erlebnisreiche Urlaube, ermäßigte Bahnfahrten u.v.m. Benötigten wir Auskünfte über Zugverbindungen (damals gabs noch kein bahn.de) höre ich immer noch sein: Momentchen mal! Griff flugs zum Kursbuch der Bundesbahn und schon war uns geholfen!

Irgendwann erhärtete sich mein Verdacht, dass ihm das Planen mindestens so lieb war wie das eigentliche Event. Spätestens vor der Abfahrt trat er gedanklich die Rückreise an und kaum zu Hause, war er schon wieder fort…

Nun schwelge ich (dank allgegenwärtig vorhandenem Internet samt Bahn.de) nun nicht gerade in Reisevorbereitungen, aber breite die nächsten Wochen und Monate gedanklich vor mir aus, setze Ziele, plane Wege dorthin und stelle staunend fest, dass nicht jeder meine Vorliebe teilt…

Ein paar Bekannte haben heute den Kopf geschüttelt, als sie meinen Kalender sahen… Und ich musste an meinen Vater denken und dass es wohl so sein soll, dass es Planer und Mitreisende gibt. Mein Vater hatte jedenfalls willige  Begleitung und wenns gut läuft, ich auch 8)

Falls ihr nichts mehr von mir hört…

…schrieb Marie, eine Freundin mit poetischer Ader in ihrer, nun ich will sagen, etwas anderern Weihnachtsmail und zitiere mit freundlicher Erlaubnis:

“Nun stapeln sich in mir Pute mit Klößen, Rotkohl, Nüsse, Käse, Marzipan, Schokolade, zwei ganze frische Ananas, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, schwimmend in Unmengen Milchkaffee und Rotwein. Scheinen sich echt wohl zu fühlen in mir. Wollen mich nicht verlassen. Habe schon Sport getrieben. Bin ruhig geblieben. Habe alles vermieden, was sie ermutigt, aber nichts. Alles nistet sich in mir ein und was nicht zu Hüftgold wird, drückt sich in meinem Unterbauch rum, so dass es aussieht, als wäre ich Santa Claus. Naja, ich werde heute eine knallenge Jeans tragen und dem ganzen Gesums zeigen, wo es hingehört. Falls ihr, liebe Freunde, nichts mehr von mir hört, habe ich keine Luft mehr bekommen und bin geplatzt, weil sich heute noch Schweinelendchen und Pommes dazugesellen werden…”

Marie, schade, dass du so weit weg bist. Sonst hätt ich Dich gleich morgen in meine Weight Watchers Gruppe eingeladen. Da zeigen wir den Lendchen, Hüften mitsamt dem Schweinehund, wo es langgeht…

Zu gut bevorratet

Der Einkauf für eine 7-köpfige Familie, die zusammen  Weihnachten feiert, inclusive der Bewältigung  mehrerer Feiertage, stellt mich jedes Jahr vor eine logistische Herausforderung. Ich bewundere Leute, die fast nie einzukaufen scheinen, während mich die Kassiererinnen von Penny & Co. bald schon duzen. 8)

Aber in diesem Jahr schmilzt der Vorrat nur langsam.  Auch am 2.Weihnachtstag sind die Kühl- und Vorratsschränke brechend voll und wir könnten nächste Woche noch locker ein paar Schneestürme überstehen…

Das einzige, was wirklich reißenden Absatz findet und irgendwann aufgefüllt werden müsste: Der Flaschenvorrat, obwohl meine Lieben inzwischen alle brav meinem Beispiel folgen und auch mit dem stets vorhandenen (kalkhaltigen!!!) Würzburger Leitungwasser vorlieb nehmen, Teemischungen aller Arten und Obst!  Eine vorbildliche Familie…

Prädikat wertvoll

Stimmungsvoller  Weihnachtsgottesdienst, dann gemütlicher Heiligabend mit der Familie.
Ach so, bin natürlich wieder fit  8)

Unser traditionelles Lieblingsweihnachtsessen (Gemüsestrudel) war ausgesprochen wohl geraten und bescherte aufgrund seiner Leichtigkeit noch anderweitige Schlemmermöglichkeiten. Wegen der herumliegenden norwegischen Schokolade, die mein Mann nachlässigerweise in meine Nähe geschoben hatte, mußte ich das PPointszählen trotzdem irgendwann aufgeben…

Schöne Überraschungen bekommen und genügend Lese- und Bildungsstoff für die nächste Zeit auf meiner roten Couch.

Was ich ganz besonders mag an diesen geschenkten Feiertagen: Meinen persönlichen Rückblick zu halten! Was hatte ich Anfang 2009 in meinen Jahresplaner geschrieben?

Ein klares Ziel war gewesen: Mit weniger Einsatz mehr zu erreichen!  Alltägliches zu optimieren, um mehr Zeit für Dinge zu haben, die mir auch noch wichtig sind. Überlege, welche Investitionen an Zeit, Geld und Anstrengungen im vergangenen Jahr sich gelohnt haben, welche nicht und in welche Richtung es darum weitergeht…

“Wenn man immer nur das Gleiche tut, wird man immer wieder das Gleiche bekommen.” Deshalb habe ich einige gravierende Veränderungen auf meine Agenda 2010 geschrieben und freue mich, diese  konkret und schriftlich in meinen blitzblanken Kalender einzutragen…

Das ist übrigens eine frauenspezifische Besonderheit, für die ich mehr als dankbar bin: Ob durch natürliche Umbrüche (Familienzeit) oder durch die Flexibilität meines weiblichen Standes habe ich noch und nöcher Gelegenheit, meinen Kompass neu zu peilen…damit ich nicht am Ziel vorbeischieße. Wär ja jammerschade…

Schongang

“Zieht Eure Hausschuhe an. Passt auf, dass Eure Füße warm sind…” Wer kennt sie nicht, die stehenden Redewendungen aller Mütter. Auch ich bin früher so ermahnt worden und tu heute das gleiche. Achte auf warme Füße und mahne meine Lieben. Nur letzte Woche hat es nicht funktioniert. Ich bekam die Kälte einfach nicht aus den Knochen und merkte, wie eine Erkältung aufsteigen wollte. Meine simple Strategie: Sofort den Schongang einlegen.

Ausruhen, Stimmchen, mein teuerstes Körperteil, schonen, heiße Getränke, Arbeit delegieren und Unperfektion perfektionieren. Eigentlich wollte ich meinen Teilnehmern ein richtiges Vorweihnachtshighlight setzen, aber eine unerklärliche Mattscheibe vernebelte meine Welt.

Ich hatte regelrecht Mitleid mit denen, die so tapfer gekommen waren, immerhin am  22.12., ein Kaugummitreffen erlebten und mir trotz allem weihnachtlich milde zulächelten. Nächste Woche bin ich wieder gut drauf. Versprochen! Und wer von ihnen (den Tapferen) trotzdem wiederkommt, den erwartet eine (sau)coole * Überraschung :-)

*Sorry, Insiderwissen…

Allzeit bereit

Wir wollten zeigen, wie sehr wir ihre Pfadfinderarbeit schätzen, mein Mann und ich. Und tauchten bei der Weihnachtsfeier unserer Royal Rangergruppe  auf. Dachten, ein Tässchen Kaffe zu trinken und ein gepflegtes Schwätzchen mit den Leitern und anwesenden Eltern zu halten. Doch als wir auf den Parkplatz fuhren, sahen wir schon die aufgestellte Jurte (oder wars ein Tipi?), die lodernde Feuerstelle, und ahnten, dass wir nicht ungeschoren davon kommen würden.

Nach der Begrüßung wurden alle , ob wir  nun wollten oder nicht  auf den tief verschneiten Vorplatz gebeten und es wurde uns  viel Spaß beim  “wer hat Angst vorm Schwarzen Mann”  gewünscht.  Die Folge: Begeistert kreischende Mütter, wilde Väter,  glückliche Kinder und nach einer halben Stunde reihenweise Eiszapfen!

Später gabs in der Jurte heißen Punsch, eine Andacht und zum Schluss ein Song Contest der anderen Art: Wir wurden in vier Gruppen eingeteilt und mussten zu verschiedenen Buchstaben Lieder finden, die mindestens drei aus dem Team kannten: Bei N kamen Klassiker wie “Nun freut Euch, ihr Christen”, “Nun ist das Heil und die Kraft”…. da wollte uns das Team von E. ein englisches Lied unterjubeln: nock, nock, nocking on heavens door. Doch damit kam er beim des Englischen mächtigen Leiters nicht durch und so wurde das Team kurzerhand ausgeschlossen.

Noch viele Plätzchen für das heitere Völkchen, nur ich blieb standhaft. Trank heißen Punsch und war glücklich, dass  nichts wurde aus dem gepflegten Schwätzchen. Das haben wir ja öfter!

Warum nicht gleich

Ob es am frisch angelegten Kalender liegt oder an Frau R.; ich weiß es nicht.  Frau R., eine fränkische Metzgermeisterstochter mit Faibl für die herzhafte Küche bekam nach nur wenigen Wochen Teilnahme am Programm ihre Goldcard.

“Also wenn ich Euch hör, was Ihr für Probleme habt…” zog sie vom Leder, als ich ihr einige persönliche Worte entlockte… “Den ganzen Süßkram, Kakao, Plätzle…des bräucht ich alles nit…” Sie hatte wegen der von ihr geschätzten deftigen Küche und weniger Bewegung in den letzten Jahren schleichend 5 Kilo zugelegt und dann gedacht: “Wehret den Anfängen…”

Weil es ihr im Alleingang schwer gefallen war, den rechten Ansatz zu finden, war sie zu Weight Watchers gekommen. Mit Hilfe des Points Plans und der regelmäßigen Teilnahme an den Treffen, die ihr manches Aha-Erlebnis bescherten,  hatte sie die 5 Kilo ruck zuck wieder los und war mächtig stolz. Gerade bei den Fleisch- und Wurstsorten zu wissen, woran man sich satt essen kann und welche man besser dosiert genießen sollte, war für sie erhellend gewesen.

Letztes Jahr hatte ich in der Weihnachtszeit beschlossen, keinen Alkohol mehr zu trinken, einfach weil er so pointslastig ist, Hunger macht, die Widerstandskraft herabsetzt und das “jetzt ist eh egal” fördert. Bis Frühsommer war  ich meinem Vorsatz treu geblieben…

Nachdem mir zwei Gläser Rotwein gestern abend gar nicht bekommen sind, habe ich die (Spaß)bremse gezogen. Trinke ab sofort keinen Alkohol  und werde mich ab heute an den Propointsplan halten. Natürlich könnte ich warten, bis die Feiertage vorbei sind, aber warum eigentlich? Hab doch ein exklusives Wochenextra, dass mir auch Schlemmen an den Feiertagen ermöglicht und bin sicher, ich werde meine Entscheidung nicht bereuen. Wenn ich so weitermache, geh ich gleich noch auf den Crosstrainer! Warum bis  nächstes Jahr warten…

Wo ist denn dein Kalender…

…ist bei uns die stehende Frage.

Darin  befinden sich alle  Telefon- und Handynummern der erweiterten Familie inklusive Frisör und Zahnarzt. Dort notiere ich Termine, die wir nicht vergessen wollen wie Einladungen, Arbeitstreffen, Augen- und Zahnarzt, auswärtige Events und Ferienzeiten…

Gemäß dem Motto “Erfolreiche Menschen denken schriftlich” notiere ich meine persönlichen Wachstumsziele,  Ziele für meine Gesundheit (naja Gewicht eben), Beruf und was mir sonst noch so vorschwebt für meine Zukunft.

Jedes Jahr schenkt S. mir einen einfachen Kalender zum Geburtstag, den ich nach meinem persönlichen Bedarf aufpeppe. Wenn schließlich alle aktualisierten Adressen kleben, alle Termine, von denen ich weiß eingetragen sind, lehne ich mich entspannt zurück und freue mich auf das blitzblanke Neue, das vor mir liegt!

Es ist der 18. Dezember, der Kalender ist vorbereitet, die Vorfreude steigt, 2010 – Du kannst kommen!