Physiologie

des Abnehmens.

B. ruft mich an, mit leiser Verzweifung in der Stimme. Es klappt nicht. Ihr Stoffwechsel ist der lahmste der Welt. Sie isst fast nichts und nimmt schon vom Essenangucken zu. Sie hat alles versucht. Wenig essen, viel essen, mehr Eiweiß, weniger Fett. Mehr Fett. Nichts hilft.

Ich versteh sie gut und mache mit ihr einen Deal. Sie schickt mir jeden Morgen die Angaben ihres Abendbrottellers mit Uhrzeit – und ob das wirklich die letzte Mahlzeit des Tages war + das Gewicht am nächsten Morgen dazu. B. fängt an, ihre Teller einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Ob 2 Mozzarella, Tomaten und Brot wirklich ein Teller ist? Huch, bei dem Kartoffelsalat mit den Würstchen war ja gar kein Gemüse dabei? Oder gelten Kartoffeln als Gemüse? Kartoffelsalat auch??? Dürfen zwei Würstchen auf dem Teller liegen? Beate würde bestimmt nur….Sie lässt den Joghurt weg, den sie sonst eigentlich immer noch später am Abend gegessen hat. Joghurt ist doch gesund. Kein Apfel. Kein Glas Wein. Kein Stückchen Käse aus dem Kühlschrank…NICHTS.

Am nächsten Morgen…500g weniger als gestern früh. Huch? Funktioniert ihr Stoffwechsel doch? Jeden Tag in der Woche gehen ein paarhundert Gramm runter. Nach einer Woche ist mehr als ein Kilo weg und B. um eine Erfahrung reicher. Abends nichts heißt abends nichts. Ein Teller heißt ein Teller – und zwar mit einem schönen Anteil Gemüse oder Obst drauf (ca.1/3).

Wo die Ausreden aufhören, fängt der Erfolg an.