Telefon-Coaching

Frau L. war deprimiert. Bei ihrer ersten Woche mit dem “Power-Start” hatte sie eine solch überraschende Glanzleistung hingelegt und satte 2,4 Kilo abgenommen. Nun war die zweite Woche vergangen und die Waage zeigte 600 Gramm mehr als Ende letzter Woche. Ganz unglücklich rief sie an, um mit mir Ursachenforschung zu betreiben.

“Wenn ich das richtig sehe, haben Sie also in zwei Wochen 1,8 Kilo abgenommen” , rechne ich ihr vor. “Hätten Sie das geglaubt?” “Nein! Aber jetzt geht ja wohl alles wieder den Bach runter”, erwiederte sie. Sie hatte sich vorgenommen, bis Ende März für ein bestimmtes Event 6 Kilo abzunehmen. Zum Glück lag mein Kalender neben mir und wir stellten eine einfache Rechnung auf: Wenn sie vom Tag 1 ihres Powerstarts an nur 500 Gramm pro Woche abnehmen würde und bis Ende März am Ball bliebe, wären es genau 6 Kilo minus auf der Waage. “Huch”, rief sie erleichtert. “Ist ja klasse, dann hab ich ja schon fast 2 Kilo geschafft. DANKE”.

Ihre Stimmungsveränderung war erstaunlich. Anfangserfolge können so motivieren  – und doch ist das Wichtigste: Über Wochen am Ball zu bleiben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Am besten im Kalender oder Pointsjornal notieren, wie weit man laut Anfangswoche sein könnte, durchhalten und kleine Ehrenrunden mit Würde laufen. Sie kommen ans Ziel.

Verwöhnt

Ich halte meinem Mann zwei verschiedene Dosen und ein weiteres Fertigprodukt unter die Nase, aber er versteht nicht. Erst als ich ihn informiere, dass ich heute nicht koche, wählt er die Lasagne.

Seit 26 Jahren koche ich täglich, auch Sonntags. Von den 365 Tagen im Jahr mindestens 340. Der Rest entfällt auf Urlaubstage, Seminare oder ähnliche Ausnahmen. Mittagessen gibts pünktlich um 13.30, weil dann der Schulbus angekommen ist.  Natürlich brutzle auch ich mal was Schnelles, aber doch immer gibts was Selbstgekochtes. Dosen und Fertiggerichte sind verpönt.

Letzte Woche war bei Weight Wachers das Thema “Schnelle Küche” und im Besonderen Fertiggerichte. Einige waren von Weight Watchers bewertet und gelobt worden, so schmackhaft, so knusprig, so pointsarm und so preiswert, so wollte ich einen Versuch wagen. Ich war erst am späten Vormittag von der Arbeit zurückgekommen und hatte also einen triftigen Grund, auch mal Zeit zu sparen.

Selbst wollte ich den Linseneintopf mit Würstchen von Weight Watchters probieren, brachte die Lasagne von Real (für 8 Points) zum Testen für die anderen mit und noch zwei weitere Dosengerichte, die den Geschmackstest von Weight Watchers bestanden hatten…

Mein Mann aß reaktionslos, ein deutliches Zeichen dafür, dass solche Mahlzeiten für ihn nicht unter die Kategorie “Mittagessen” fallen. Als Sohn 1 heimkam, präsentierte ich ihm die Auswahl. Er warf mir einen vernichtenden Blick zu, ignorierte die Angebote und suchte sich etwas Besseres. Meinem 13jährigen hat der Curry King geschmeckt. Aber das war mir schon vorher klar. Schuldbewußt saß ich vor meinen Linsen. Mit einem so schlechtem Gewissen schmeckten sie so lala :-(

Ärgerbrote

Da sitzen doch auch bei mir noch ein paar desolate Verhaltensmuster fest. Habe heute einen deutlichen Zusammenhang feststellen können zwischen meinem Ärger über das, was mein Briefkasten mir bescherte und den zwei dicken Käsebroten, die ich mir daraufhin schmierte, obwohl noch gar keine Essenszeit war. Ärgerbrote nenne ich sie jetzt mal.  Schokolade bietet unser Schrank ja zum Glück nicht, sonst hätte die Nummer richtig schief gehen können ;-)

Letzte Woche Donnerstag waren es Stressbrote, auch mit ziemlich viel Käse. Sollte ich vielleicht auch keinen Käse mehr…

Oder einfach weiter an meinem Essverhalten, gerade bei Stress oder Ärger arbeiten, wie ich es meinen Teilnehmern empfehle. Ich könnte mir ein Beispiel an meinem Mann nehmen: Der kocht zur Entspannung eine große Kanne Kaffee – und vergisst dann, sie zu trinken. Ach ja, wenn ich nur vergessen würde, die geschmierten Brote zu essen, dann wäre ich auch schon ein Stück weiter… :-)

Bibbern für die schlanke Linie

Als Ernährungswissenschaftler bei Käfigmäusen nicht die Kalorien- sondern die Wärmezufuhr drosselten war das erstaunliche Ergebnis:  Schlankere, gesundere Mäuse. Durch die niedrigen Käfigtemperaturen wandelten die Mäuse mehr Energie in Wärme um, wodurch ihr Kalorienverbrauch stieg. Nun sind wir wahrhaftig keine Mäuse. Nicht desto trotz der Geheimtipp dieser Tage: Raus in die Kälte, dankbar sein fürs Eiskratzen und Frieren – denn Sie zittern sich gerade gesund und schlank :-)

Kein Tag wie jeder andere

Ich liebe die Sonntage. Und ganz besonders den frühen Morgen. Während die meisten Menschen den Sonntag mit gemütlichem Ausschlafen und ausgiebigem Frühstück verbinden, stehe ich so früh auf, wie möglich. Je früher, desto besser. Bin so leise, wie es nur geht, damit ich bloß keinen wecke, der meine heilige Sonntagsruhe stören könnte. Dusche, koche mir mindestens drei Tassen Vorfrühstückskaffee – und dann genieße ich die morgentliche Stille, ordne meine Gedanken, manchmal bete ich, manchmal lese ich – manchmal gucke ich einfach nur vor mich hin und lasse die Stille auf mich wirken. Gemeinsames Frühstück,Gottesdienst. Neue Woche, ich komme…

Drei Hot Chocolate, bitte

“Was ist der beste Tipp, den Sie für unsere Besucher haben”, frage ich meine “alten Hasen” am Ende des Donnerstag-Treffens. Es ist fast 21.00 Uhr und acht entschlossene Neulinge wollen sich noch von mir das Programm erklären lassen. “Immer zum Treffen kommen, bis Sie ihr Ziel erreicht haben”. “Noch ein Tipp?” “Regelmäßig zum Treffen kommen”. Wen ich auch frage, der regelmäßige Besuch der Treffen scheint neben dem Points aufschreiben der  Tipp schlechthin zu sein. Warum? “Mir tut es gut zu hören, dass auch bei den anderen nicht alles glatt läuft und sie trotzdem weitermachen.” Kenne ich. Keine Schadensfreude, sondern eine Art Solidarität mit denjenigen, mit denen man “im gleichen Boot” sitzt.

Alle Neuen starten und als wir gegen 22.00 Uhr den Raum aufgeräumt haben und zum Auto gehen, bin ich mit dem Abend hoch zufrieden. Zum Glück ist mein Sohn dabei. Das Auto ist blitzschnell beladen, Kofferraum zu, Sohn will chauffieren. Der Schlüssel? Im Kofferraum. Und das Auto zu! Da stehen wir wie zwei begossene Pudel, der Akku von Sohns Handy verabschiedet sich noch kurz in die Nacht und  jetzt können wir nicht einmal Mann oder Taxi rufen.

Durch die knackige Kälte laufen wir zur nächsten Bushaltestelle und sind gegen 23.00 Uhr zu Hause.  Wer glaubt, ich hätte in fünf  Minuten meinen Ersatzschlüssel gefunden, irrt :-(

Heute morgen dann mit dem verständnisvollsten und besten Ehemann der Welt zum Auto gefahren, Scheiben gekratzt und nach Hause gefahren. Drei Hot Chocolate  a` 1,5 Points und mehrere dicke Knäckebrote gar nicht light belegt hat mich die Aufregung  gekostet. Als ich am späten Vormittag Heikes Blogeintrag lese, ist mein Herz voll Mitgefühl. Sie hatte ihren Albtraum vor dem Treffen, ich hinterher. Man hat`s nicht leicht als Weight Watchers Coach, aber – Heike – es lohnt sich doch  :-)

Angestupst

hat mich Joachim Ringelnatz, mit einem Reim, der mir heute unter die Lesebrille kam, als ich wieder einmal  so gemütlich auf meiner roten Couch saß: “Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit”.

Einsam bin ich nun wirklich nicht und meine Zeit wird mir auch keinesfalls öde. Im Gegenteil: Wenn ich vor meinem Laptop sitze, bilde ich mir ein, mich von meiner Arbeit richtig  gut entspannen zu können.

Ich überlege ersthaft, ob ich auf meinem Desktop, den im Moment mal wieder ein phänomenales Hintergrundbild ziert, die Warnung installieren sollte: “Das Medium Computer ist für den Menschen zur Entspannung nicht geeignet”

Das Schwierigste, so vermittle ich meinen Teilnehmern, sind die ersten 30 Zentimeter. “Hoch von der Couch. Wenn Sie im Flur stehen, haben Sie den Kampf gegen den Schweinhund schon gewonnen”. “Also”, spreche ich mir gut zu, “hoch von der Couch.” Geschafft? War da nicht eine neue Email? Schnell noch antworten. In den Flur…Geschafft. Nur noch schnell gucken, ob der Computer wirklich aus ist ;-)

Popcorn in the evening

Die ruhigen Weihnachts-und Urlaubstage sind definitiv vorbei. Jahresanfang ist Hochkonjunktur in meinem Job und weil das Fernsehen wirbt und tolle Angebote per Snail- und E-mail bei abnahmewilligen Menschen eintrudeln, war heute schon wieder richtig gute Stimmung im Treffen.

Apropos Email: Sooo peinlich, dass einige von Ihnen meinen monatlichen Newsletter doppelt erhalten haben. Dafür haben andere ihn gar nicht bekommen, rätsel rätsel…

Und jetzt sind sie wieder da, die Neuen. Die zu klein für ihr Gewicht sind und ahnen, dass die Zeit ihres Längenwachstums abgeschlossen ist. Die größte Bedenken haben, nicht satt zu werden. Doch satt wird mit dem Flex Points Programm jeder! Auch ich zähle wieder Points wie Rita, – und kann mich dann umso besser einfühlen, wie viel oder wenig 20 Points doch sind. Für Kuchen- und Schokoladenjunkies ein Klacks, für Obst- und Gemüsefans und Liebhaber von Joghurt, Quark & Co. eine ganze Menge.

Als ich heute abend nach Hause kam, habe ich mir erst mal zwei Riesenportionen Popcorn (sprich Nervennahrung) gemacht, 4 Points dafür in mein Pointstagebuch geschrieben – und schon war die Welt wieder in Ordnung.

Prioritäten

Gleich zwei meiner Töchter haben heute das Ferienhotel Mama verlassen und das Haus fühlt sich erst mal sehr leer an – und das, obwohl auch jetzt noch fünf  junge Leute durchs Haus schwirren. Aber V. hatte es immer geschafft, alle zum Spielen an den “runden Tisch” zu holen… Neben mir stapeln sich verlockende Weiterbildungsangebote für das Jahr 2009, die in den letzten Tagen bei mir eingetrudelt sind und die ich mir zum Sichten aufgehoben habe. Die Typakademie in Limburg bildet nicht nur zum Typberater aus, sondern auch Identity-Coachs, bietet Rhetorikkurse an , was mich besonders reizen würde und ach, liegt zufällig in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin und in der mein Elternhaus steht. Vielleicht gönne ich mir das Forum der Inspiration am 23. Mai in der Limburger Stadthalle mit Pater Anselm Grün als Hauptsprecher. Mindestens genauso verlockend ist der Prospekt des Erfolgsforum Würzburg, das in diesem Jahr eine 1o-teilige Veranstaltungsreihe mit Top-Referenten anbieten: “Von den Besten profitieren”. Die Reihe beginnt am 10. März mit einem Vortrag von Prof.Samy Molcho, dem internationalen Körpersprachespezialist “Die Zunge kann lügen, der Körper nie”, Sabine Asgodom “greift nach den Sternen”, Bestsellerautor Dr. Marco Ffh von Münchhausen  spricht selbstverständlich über “Effektive Selbstmotivation” und sogar Prof. Dr. Jörg Knoblauch wurde für die Vortragsreihe gewonnen. Einzige Schwachstelle: Jeder einzelne dieser Vorträge von Spitzenreferenten, die zehn Minuten von mir entfernt ihren Esprit und ihr Wissen versprühen: Dienstags abends versprühe auch ich regelmäßig meinen Esprit und mein Wissen, und zwar in meinem Weight Watchers Treffen. Ich bin hin- und hergerissen und überlege noch, ob ich mich vielleicht für den ein oder anderern Vortrag von einer Kollegin vertreten lassen soll. Wenn ich länger überlege, sind die limitierten Plätze vergeben und das Problem hat sich von alleine gelöst. Dann kauf ich mir ihre Bücher… “Kauft Euch Bücher, bis ihr Euer Ehebett verpfänden müsst – und dann kauft weiter” rät Gordon Mc Donald in seinem Buch: “Du machst mich stark”. Wenn Ikea im Sommer nach Würzburg kommt, kauf ich als erstes mal ein paar stabile, neue Regale :-)