“Du kannst das ja alles”…

seufzte eine Freundin leicht genervt. “Es ging um die die Bedienung von Beamer, Laptop & Co.

Sie schien anzunehmen, dass mir diese (Bedienungsan)Gaben einfach in den Schoss gefallen waren, während sie diese technischen Ungeheuer zwar liebend gerne nutzen würde, sie die Bedienung aber einfach nicht beherrschte.

Wenn sie von meinen Anfängen gewusst hätte… Ich erzählte ihr die Glosse meiner Mulitimediapleite  zu Anfang des Jahres und meiner Einschätzung, das die normal intelligente Frau mindestens so fähig ist, solcherlei  Gerät zu bedienen wie ein normal intelligenter 12jähriger….

Sie lachte… Doch ob mein Beispiel sie anspornt, es wenigstens zu versuchen?

Ein mir gut bekannter junger Mann bezirzt seine Schwestern regelmäßig mit Aussprüchen wie: “Ich bin übelst der Grobmotoriker. (O-Ton im Jugendstil)  Kannst Du mir mal ein Hemd bügeln?” (Ein Rührei machen…Ein paar Brote schmieren.. die Pizza aus dem Ofen holen?). Die feinmotorischen Schwestern lächeln geschmeichelt und springen. Der Grobmotoriker, in seinem Denken gar nicht so grob, sondern äußerst gewieft, bedankt sich angesichts der Arbeitsersparnis freundlich und bleib gern grobmotorisch. Kein Wunder!

Zugegeben: Bei manchen Aufgaben drücke ich mich auch. Ich “kann” keine Autoreifen wechseln und nicht den elektrischen Rasenmäher bedienen. Ich kann die  Industriespülmaschine in unserer Gemeinde nicht anstellen, weswegen mich auch niemand bitten kann damit zu spülen… Ich “kann” die Lohnsteuerjahreserklärung nicht ausfüllen und nicht mit einer Digitalkamera umgehen. Sehr bequem für mich. Unbequem für meinen Mann. “Ich kanns ja nicht”.

Manche Dinge nicht zu können bringt also scheinbar Vorteile. Arbeitsersparnis, Zeitersparnis, Kraftersparnis… Und doch ist es irgendwie eine Mogelpackung. Spart man wirklich?

Staunend denke ich an eine Bekannte, die mit der Bedienungsanleitung ihrer Digicam, einem richtigen Booklet, ins Bett geht. Sie hat ein Lesezeichen darin und freut sich über jede Finesse, die sie gelernt hat. Mein Vorbild!

Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag etwas zu lernen. Nur das mit dem Autoreifen wechseln möchte ich auslassen. Ich hoffe, ich bereu das nicht einmal ;-)

Mehr Taille

Angst,  Frust und schlechte Laune  sind die Dunkelkammer, in der unsere Negative entwickelt werden!

Eine positive, optimistische Einstellung ist nicht einfach nur ein “Spleen” von Träumern und Leuten, die einfach keine Ahnung vom richtigen Leben haben, sondern sorgt für mehr Lebensfreude- und -qualität.

Auch in meinen Treffen in dieser Woche ging es um die Auswirkungen von positiven Aussagen. Eine Fachfrau in Sachen Werbung hatte in Berlin ein Plakat von Weight Watchers gesehen, auf dem eine Litfaßsäule abgebildet war mit dem Spruch: “Ich will mehr Taille!”

Genial”, meinte die Werbefrau. “Denn Menschen bewegen sich wesentlich lieber auf etwas zu, was sie haben wollen, anstatt sich von etwas zu entfernen, was sie nicht wollen.

Auf die Frage:”Von was wollen Sie mehr?”, bekam ich die kreativsten Antworten: “Mehr Komplimente”, “Mehr Gesundheit”, “Mehr schicke Klamotten”, “Mehr Fitness”, “Mehr Lebensqualität”……

Am besten gefiel mir die Antwort von Frau B:  “Mehr Alternativen”. Sie sucht ständig nach pointsarmen Möglichkeiten, weiterhin bewußt und gesund genießen zu dürfen.  Ihre Idee, große Scheiben Metzgerschinken zu nehmen, Sauerkraut darin einzuwickeln und als Alternative zu Grillschnecke & Co zu servieren, hat schon die ersten Nachahmer gefunden. Die “Unverbesserlichen” haben gleich noch Käse mit eingewickelt. Hoffentlich klappts dann trotzdem mit mehr Taille ;-)

Geplatzt…

ist unser diesjähriges Urlaubsziel. 10 Tage Familienurlaub in Norwegen bei den Schwiegereltern waren geplant und der günstigste Flug bereits gebucht. In Norwegen ist es jedoch um das Gesundheitswesen nicht genauso gut bestellt wie bei uns. Wir wissen wahrscheinlich gar nicht, wie gut wir es haben.

Obwohl die Schwiegermutter sich bereits vor Monaten für eine Hüft-OP angemeldet hat, war nicht abzusehen, wann sie einen Operationstermin bekommen würde. Sie tippte auf den Herbst. Heute der Anruf: Sie hat unerwartet einen Termin ergattert und stellt sich nun schnellstens auf das ein, was unvermeidlich ist.

Für uns bedeutet das: Leider keinen Norwegenbesuch in diesem Sommer! Schade! Wir hatten uns schon darauf gefreut. Neue Möglichkeiten suchen, einen Urlaubsort finden, der allen genauso gut gefällt wie die kleine Insel bei Bergen, auf der mein Mann aufgewachsen ist.

Für meine 7 Weight Watchers Treffen habe ich schon nette Kolleginnen gefunden, die mich vertreten, sodass alle Treffen den ganzen Sommer durchgehend besetzt sind.

Als Kind war ich viele Sommer auf Sylt. Das wäre mein persönliches Traumziel: Meinen Kindern die Dünen Sylts und den herrlichen Strand zu zeigen – und meinem Mann zu beweisen, dass auch Deutschland mit Meer punkten kann. Wenn wir Urlaubsphotos anschauen, sehen wir darauf nämlich grundsätzlich nur Norwegen und viel Meer.

Die Teilnehmer meiner Weight Watchers Treffen nehmen im Moment so gut ab. Ob es das schöne Wetter ist? Das viele frische Obst und Gemüse? Alle Teilnehmer sind motiviert, am Ball zu bleiben bzw. ihr Ziel zu erreichen. Bis jetzt habe ich in dieser Woche bereits fünf neue Goldcards ausgestellt.

Apropos Ball: Während morgen um 18.00 Uhr Deutschland gegen Kroatien spielt, stehe ich in meinem Donnerstag-Treffen. Mal gespannt, wer sich da zu mir gesellt :-) Vielleicht hätte ich mit Kuchen, Piccolos und/oder einer Großleinwand locken sollen. Eine Flasche Piccolo = 3 Points. Weil auch morgen abend eine Teilnehmerin mit Gold abschließt, bringe ich ihr eine Flasche mit und falls ich allein sein sollte, gehört sie mir. Skol ;-)

Halbzeit

Wer nach den drei besten Fussballwitzen sucht: Die stelle ich erst am Freitag ein. Ich möchte doch, dass auch mein Donnerstag-Treffen noch darüber lachen kann.

In dieser Woche dreht sich alles um Fussball. Bei den Weight Watchers natürlich im übertragenen Sinn – bei uns allemal. Gerade befinden sich meine drei Männer (Mann und die Söhne) begeistert vor dem Fernseher; Fussball macht (sie) glücklich. Mein Mann schwitzt im Rhytmus dazu auf dem Crosstrainer. Bei solcher Unterhaltung könnte er seine Trainingseinheit von 4 x in der Woche auf täglich erhöhen.

Mit den Jahren habe ich mich an den Crosstrainer im Wohnzimmer gewöhnt. Im Schlafzimmer wäre er längst zum Kleiderständer mutiert. Aber weil mein Mann zum Trainieren Nachrichten, God-TV, norwegisches Fernsehen oder halt Fussball guckt, bleibt seine Motivation gleichbleibend hoch. Ich bewundere ihn, wie er das durchzieht. Ich habe noch keine halbe Stunde drauf trainiert, seit wir ihn haben, mein Mann trainiert bei jeder Einheit über 30 Minuten.

Was passiert wohl in der Halbzeit in der Kabine? Gibts  Erfrischungen? Oder eher eine kalte Dusche? Demotivieren sich die Spieler gegenseitig oder beschweren sie sich über die harten Bedingungen? Gibts einen Motivationsschub durch den Trainer? Muß eine neue Strategie her? Muss jemand ausgewechselt werden?

Jede Woche starten bei mir neue Teilnehmer, hoch motiviert. Was sie auf ihrem Weg zu mehr Taille immer wieder auftanken müssen ist neue Motivation. Bei manchen ist nach 6 Wochen Halbzeit – und die Goldcard, die kostenlose Teilnahme, ist zum Greifen nahe – bei manchen ist Halbzeit erst nach einemoder zwei Jahren.

Wie hält man die Motivation über längere Zeit aufrecht? Dafür brauchen sie ein klar definiertes, erreichbares, attraktives, lohnenswertes Ziel.

In der Halbzeit ist es Zeit, das Ziel (Sieg natürlich! Toooor!!!!) wieder anzuvisieren, eventuell die Strategie zu ändern, wenn man den Gegner unterschätzt hat – und reichlich Erfrischungen genießen.

Mit 47 Jahren hab ich wohl auch irgendwie “Halbzeit”. Habe zur Erfrischung eine gekühlte halbe Melone gegessen.Und mehr Erfrischungen als im Moment brauche ich wirklich nicht.

Der Wahrheit

Fußballer-Zitate

Mario Basler:
Das habe ich ihm dann auch verbal gesagt.
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Richard Golz:
Ich habe nie an unserer Chancenlosigkeit gezweifelt.
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Olaf Thon:
Wir lassen uns nicht nervös machen, und das geben wir auch nicht zu!
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Steffen Freund:
Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: “Komm Stefan, zieh Deine Sachen aus, jetzt geht´s los.”
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Lothar Matthäus:
Ich hab gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt.
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Fritz Walter jun.:
Die Sanitäter haben mir sofort eine Invasion gelegt.
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Toni Poster:
Für mich gibt es nur “entweder-oder”. Also entweder voll oder ganz!
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Rudi Völler:
Zu 50 Prozent stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht!
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George Best:
Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.
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Paul Steiner auf die Frage, ob die Nationalmannschaft für ihn ein Thema sei:
Nein, die spielen immer mittwochs, da habe ich keine Zeit.
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Andreas Möller:
Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber.
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Fritz Walter jun.:
Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind ein gutes Trio. (Etwas später) Ich meinte: ein Quartett!
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Andreas Möller:
Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!
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Paul Breitner:
Da kam dann das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief´s ganz flüssig.
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Roland Wohlfahrt:
Zwei Chancen, ein Tor – das nenne ich hundertprozentige Chancenauswertung.
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Paul Gascoigne:
Ich mache nie Voraussagen und werde das auch niemals tun.
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Thomas Häßler:
Ich bin körperlich und physisch topfit.
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Olaf Thon:
Man hetzt die Leute auf mit Tatsachen, die nicht der Wahrheit entsprechen.
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Marco Rehmer:
Wir sind hierher gefahren und haben gesagt: Okay, wenn wir verlieren, fahren wir wieder nach Hause.
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Lothar Matthäus:
Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken!
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Andreas Möller:
Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl.
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Hans Krankl:
Wir müssen gewinnen, alles andere ist prima.
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Mehmet Scholl als werdender Vater:
Es ist mir völlig egal, was es wird. Hauptsache er ist gesund!
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Olaf Thon:
In erster Linie stehe ich voll hinter dem Trainer, in zweiter Linie hat er recht.
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Anthony Yeboah (er hatte gegen Michael Schulz nachgetreten):
Ich wollte den Ball treffen, aber der Ball war nicht da.
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Olaf Thon:
Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert.
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Lothar Matthäus:
Es ist wichtig, dass man neunzig Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt.
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Thomas Häßler:
Wir wollten in Bremen kein Gegentor kassieren. Das hat auch bis zum Gegentor ganz gut geklappt.
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Werner Lorant über sein Buch “Eine beinharte Story”:
Vieles was darin geschrieben wurde, ist auch wahr.
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Berti Vogts vor dem WM-Spiel gegen Kroatien:
Die Kroaten sollen ja auf alles treten, was sich bewegt – da hat unser Mittelfeld ja nichts zu befürchten.
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Franz Beckenbauer:
Berkant Oktan ist erst siebzehn. Wenn er Glück hat, wird er nächsten Monat achtzehn.
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Helmut Schulte:
Das größte Problem beim Fußball sind die Spieler. Wenn wir die abschaffen könnten, wäre alles gut.
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Franz Beckenbauer nach einer Bayern-Niederlage:
Ich bin immer noch am überlegen, welche Sportart meine Mannschaft an diesem Abend ausgeübt hat. Fußball war´s mit Sicherheit nicht.
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Ron Atkinson:
Ich wage mal Prognose: Es könnte so oder so ausgehen.
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Franz Beckenbauer über das WM-Finale 1990
Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden.
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Peter Neururer:
Wir waren alle vorher überzeugt davon, dass wir das Spiel gewinnen. So war auch das Auftreten meiner Mannschaft, zumindest in den ersten zweieinhalb Minuten.
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Frank Pagelsdorf:
Wir werden nur noch Einzelgespräche führen, damit sich keiner verletzt.
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Franz Beckenbauer:
Die Schweden sind keine Holländer – das hat man ganz genau gesehen.
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Rolf Rüssmann:
Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.
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Karl-Heinz Korbel als Trainer von Eintracht Frankfurt:
Den größten Fehler, den wir jetzt machen konnten, wäre, die Schuld beim Trainer zu suchen.
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Aleksandar Ristic:
Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich.
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Bryan Robson:
Würden wir jede Woche so spielen, wären unsere Leistungen nicht so schwankend.
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Berti Vogts:
Ich glaube, dass der Tabellenerste jederzeit den Spitzenreiter schlagen kann.
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Rudi Völler über Rainer Calmund:
Ja gut, der arbeitet von morgens bis abends. Ja gut, so was nennt man im Volksmund glaube ich Alcoholic.

Nichts als der Wahrheit :-)

Verkehrtrum-Tag

Ab und zu mache ich einen Verkehrtum-Tag. Lieblingsvariante meiner Kinder ist, wenn wir nach dem Gottesdienst statt nach Hause zu fahren, unverhofft vor Mac Donalds stehen.

Heute Vormittag hatte ich auch Verkehrtrum-Tag. Statt früh aufzustehen, habe ich lang geschlafen und noch im Bett gelesen. Statt zu frühstücken, habe ich ein Weight Watchers Eis gegessen. Statt beim Einkaufen flott die Liste abzuhaken, schlenderte ich durch ein paar 99-Cent-Läden, die ich sonst nie betrete auf der Suche nach witzigen “Eisbrechern” für meine Treffen nächste Woche. Das Thema ist “Dream-Team”. Warum wohl???

Hab tolle Sachen für fast kein Geld gefunden und Björn kriegte sich fast nicht ein vor Staunen. Wenn die Woche rum ist, kassiert er alles ein.

Wenn ich “unser” Buch mitgeschrieben hätte, müsste ich jetzt mit meiner Zeit geizen. So hatte ich gestern Abend die Wahl: Gemütlicher Fernsehabend mit den Kindern, lesen oder endlich mal wieder unseren Freitag-Gebetsabend besuchen. Weil ich von Montag bis Donnerstag jeden Abend arbeite, hatte ich das in den letzten Jahren gar nicht mehr wahrgenommen.

Ich entschied mich für den Gebetsabend und es war einfach klasse. Beten hilft! Beten verändert (mich, aber auch die Umstände), Beten zusammen mit anderen inspiriert und ich merke regelrecht, wie sich durch gemeinsames Gebet die “Schubkraft” verstärkt. Es hat soooo gut getan und wie zur Belohnung für die richtige Entscheidung hatte ich zum Frühstück (will sagen beim Eisessen) die erste Gebetserhörung.

Vom Duzen und Siezen

“Braucht Ihr vielleicht neue Dachfenster?” , fragt ein mir völlig unbekannter, hemdsärmliger Mann an unserer Haustür. Ich versichere mich, dass kein Teenager hinter mir steht, den er meinen könnte, aber offensichlich meint er mich. Obwohl ich keinesfalls leger gekleidet, sondern noch im Kostümchen bin, weil ich gerade von der Arbeit komme, hat er keine Hemmungen, mich sofort zu duzen. Ein Du-Typ. Ich kläre ihn freundlich darüber auf, dass wir im Besitz von drei funkelnagelneuen Dachfenstern sind und joval grüßend zieht er von dannen.

Als Heike letztes Jahr ihren Nordic Walking Kurs bei uns in Würzburg gab, duzte sie spontan die ganze Gruppe – und mir blieb fast die Spucke weg. Huch. Nicht einmal ich kannte alle Anwesenden, sie kannte eigentlich keinen. Darunter waren Ehemänner von Bekannten, Teilnehmer meiner Treffen – für Heike kein Problem. “Ich duze Sie einfach mal alle – und wenn mich dann jemand zurück siezt, dann sieze ich auch”. Wie einfach :-)

Eine Kollegin von mir duzt fast grundsätzlich. Ein absoluter Kumpel-Typ, der mit ihrer geraden, herzlichen Art sofort die Türen aufgehen. Ich bescheinige ihr, ein Du-Typ zu sein. Sie müsste sich verbiegen, um neutral freundlich zu siezen.

Noch heute, nach 5 Jahren als Leiterin duze ich nicht einfach jede Kollegin, sondern eigentlich erst dann, wenn wir uns offiziell das Du angeboten haben.

In den Treffen sieze ich alle. Nur sehr junge Leute im Alter meiner Teenies werden geduzt. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte mir eine Scheibe Lockerheit abschneiden. Und doch ist es wohl ganz OK, dass es unterschiedliche Menschentypen gibt.

Ach so, und bei uns in der Gemeinde wird geduzt. Außer Gäste, die werden freundlich mit einem “Sie sind herzlich willkommen” begrüßt”.

Müdes Lächeln hilft nicht

Einkaufen ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Ich versuche, die Sache in Höchstgeschwindigkeit abzuwickeln, Am liebsten sind mir menschenleere Discounter mit breiten Gängen, einfacher, übersichtlicher Sortierung – die auch nicht alle 4 Wochen verändert wird (grummel :-( ) und gut besetzten Kassen. Will sagen, keine 15 Leute in der Schlange vor mir ;-)

Unmassen Obst und Gemüse wandern in meinen Korb, Getränke, Milch, denn im Schnitt habe ich momentan mindestens 5 gute Esser am Tisch. Am wenigsten mag ich das Ausladen der Einkäufe. Als ich heute zum dritten Mal bepackt von der Garage ins Haus laufe, wird mir bewusst, wie lustlos ich dahinschleiche. Probiere, ob ein bewusstes Lächeln mir zu mehr Stimmung verhilft. Und merke: Müde Lächeln hilft nichts. Im Gegenteil, es strengt an und kommt mir irgendwie verlogen vor.

Eine kurze Einschätzung der Lage: Ich bin kerngesund, wuchte gerade gesunde Einkäufe im Wert von 40 Euro für meine Lieben ins Haus und lebe den Traum, den ich als junges Mädchen geträumt habe: Eine große Familie zu haben und Frauenarbeit in irgendeiner Form zu meinem Beruf zu machen. Wie cool ist denn das ????

Wach auf, Mädchen! Zeit zur Dankbarkeit. Grund zum Lächeln. Der Alltag kann uns manchmal ganz schön Kraft kosten. Besinnen wir uns aber auf all das Gute in unserem Leben, steigt pure Freude auf.

Undank ist ein Freudenkiller. Doch wenn ich anfange, die “Segnungen” in meinem Leben zu zählen, komme ich kaum noch nach. Ganz ohne Anstrengung fange ich an zu lächeln, meine Schultern straffen sich, mein Gang wird federnder, elastischer.

Man kann nicht nicht kommunizieren! Unser Körper spricht immer; durch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Tonfall. Auch ohne Worte sprechen wir Bände. Geht es dem Körper gut, wenn es meiner Seele gut geht? Wie kann ich beeinflussen, dass es meiner Seele gut geht?

Patentlösungen gibt es nicht. Aber oft genug habe ich erlebt, dass die Gewissheit, dass Gott mich kennt und durch und durch liebt mich neu inspiriert und begeistert. Wenn mich etwas begeistert, wirkt sich das bei mir sofort physisch aus; es hält mich nicht mehr auf dem Platz – dann kann ich nicht kühl sitzen bleiben. Begeisterung löst Bewegung aus, Bewegung beschwingt und bringt sofort mehr Spannung in den Körper und setzt neue Kraft frei. Schwermut hält uns gefangen – oder macht agressiv. Den Fußballern ist das schon lange klar – mir nun also auch.

Ich muss nicht und niemals perfekt sein, brauche das noch nicht einmal anstreben. Sondern darf alle Facetten meines Lebens genießen, darf mich täglich verändern und erweitern. Dankbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel zu mehr Lebensfreude.

Oliver Kahn schreibt in seiner Biographie, dass er sich nach jedem Spiel gefragt hat, was es zu verbessern gab. Und sogar bei perfekten Spielen fand er Stoff zu Verbesserung. Solche Gedanken machen mir Spaß. Sie bringen mich nicht unter Druck, sondern helfen mir, konstruktiv an meiner Entwicklung zu arbeiten. In meinen Treffen habe ich jetzt also eine neue Abschlußfrage; “Was wollen Sie in dieser Woche besser machen als in der letzten?” Gute Frage, dank Oliver :-)

Aus der Versenkung….

hat mich Heike geholt. Ihr letzter Stand war, dass ich ein Heuchler bin – und sie macht sich Sorgen. Damit die sich nun in Luft auflösen, tauche ich also langsam wieder auf :-)

Ein wunderschönes, langes Wochenende in Leipzig liegt hinter uns. Magne und ich haben ein Faibl für die schönen Städte Ostdeutschlands.

Dresden, Eisenach mitsamt der Wartburg, Wittenberg, Görlitz, Zittau, Herrenhut (was nun wirklich keine Stadt, aber allemal einen Besuch wert ist) haben wir in Wochenendtripps bereits besucht – und nun wollten wir Leipzig kennenlernen.

An erster Stelle steht ungebrochen unser Bedürfnis, fern von Familien- und Gemeindealltag, fern von Organisationsmanagement und “To-do-Listen” einfach mal Zeit für uns zu haben. Dann gehört ein bisschen Sight-Seeing dazu, Kultur und so etwas Banales wie Bummeln und Essen gehen, einfach ungeplante Zeit.

Beim “besichtigen” der Modekette Zara begegnete ich sogar einer Würzburger Kollegin, die beinahe glaubte, ein Phantom zu sehen :-) Auch ich habe Konsumverzicht geübt, nur kostenlos Anregungen gesammelt und nichts gekauft.

So ein gemeinsames Wochenende mit meinem Mann lädt die Batterien auf und hat für mich die Wirkung eines Kurzurlaubs. Spargel habe ich allerdings keinen gegessen und Erdbeeren nur in Form von Erdbeerbechern :-)

Ein Glück, dass ich bei Weight Watchers bin :-)