Müdes Lächeln hilft nicht

Einkaufen ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Ich versuche, die Sache in Höchstgeschwindigkeit abzuwickeln, Am liebsten sind mir menschenleere Discounter mit breiten Gängen, einfacher, übersichtlicher Sortierung – die auch nicht alle 4 Wochen verändert wird (grummel :-( ) und gut besetzten Kassen. Will sagen, keine 15 Leute in der Schlange vor mir ;-)

Unmassen Obst und Gemüse wandern in meinen Korb, Getränke, Milch, denn im Schnitt habe ich momentan mindestens 5 gute Esser am Tisch. Am wenigsten mag ich das Ausladen der Einkäufe. Als ich heute zum dritten Mal bepackt von der Garage ins Haus laufe, wird mir bewusst, wie lustlos ich dahinschleiche. Probiere, ob ein bewusstes Lächeln mir zu mehr Stimmung verhilft. Und merke: Müde Lächeln hilft nichts. Im Gegenteil, es strengt an und kommt mir irgendwie verlogen vor.

Eine kurze Einschätzung der Lage: Ich bin kerngesund, wuchte gerade gesunde Einkäufe im Wert von 40 Euro für meine Lieben ins Haus und lebe den Traum, den ich als junges Mädchen geträumt habe: Eine große Familie zu haben und Frauenarbeit in irgendeiner Form zu meinem Beruf zu machen. Wie cool ist denn das ????

Wach auf, Mädchen! Zeit zur Dankbarkeit. Grund zum Lächeln. Der Alltag kann uns manchmal ganz schön Kraft kosten. Besinnen wir uns aber auf all das Gute in unserem Leben, steigt pure Freude auf.

Undank ist ein Freudenkiller. Doch wenn ich anfange, die “Segnungen” in meinem Leben zu zählen, komme ich kaum noch nach. Ganz ohne Anstrengung fange ich an zu lächeln, meine Schultern straffen sich, mein Gang wird federnder, elastischer.

Man kann nicht nicht kommunizieren! Unser Körper spricht immer; durch Mimik, Gestik, Körperhaltung, Tonfall. Auch ohne Worte sprechen wir Bände. Geht es dem Körper gut, wenn es meiner Seele gut geht? Wie kann ich beeinflussen, dass es meiner Seele gut geht?

Patentlösungen gibt es nicht. Aber oft genug habe ich erlebt, dass die Gewissheit, dass Gott mich kennt und durch und durch liebt mich neu inspiriert und begeistert. Wenn mich etwas begeistert, wirkt sich das bei mir sofort physisch aus; es hält mich nicht mehr auf dem Platz – dann kann ich nicht kühl sitzen bleiben. Begeisterung löst Bewegung aus, Bewegung beschwingt und bringt sofort mehr Spannung in den Körper und setzt neue Kraft frei. Schwermut hält uns gefangen – oder macht agressiv. Den Fußballern ist das schon lange klar – mir nun also auch.

Ich muss nicht und niemals perfekt sein, brauche das noch nicht einmal anstreben. Sondern darf alle Facetten meines Lebens genießen, darf mich täglich verändern und erweitern. Dankbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel zu mehr Lebensfreude.

Oliver Kahn schreibt in seiner Biographie, dass er sich nach jedem Spiel gefragt hat, was es zu verbessern gab. Und sogar bei perfekten Spielen fand er Stoff zu Verbesserung. Solche Gedanken machen mir Spaß. Sie bringen mich nicht unter Druck, sondern helfen mir, konstruktiv an meiner Entwicklung zu arbeiten. In meinen Treffen habe ich jetzt also eine neue Abschlußfrage; “Was wollen Sie in dieser Woche besser machen als in der letzten?” Gute Frage, dank Oliver :-)

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