Chillig

Telefontermin mit Heike um 9.00. Sie im Schlafanzug, ich im Bademantel. Sie hat allerdings schon SPORT gemacht, ich nicht. Es denken ja viele, dass Heike und ich Nachbarinnen sind. Oder zumindest in räumlicher Nähe wohnen. Aber Heike wohnt im Schwarzwald, ich in Würzburg. Dazwischen 265 km. Heute sind wir der Meinung, dass es grade ziemlich chillig bei uns zugeht.

Was wir so gar nicht kennen, sind 8-Stunden-Tage. Was wir besser kennen sind Abgabetermine, Vortrags- oder Ausbildungswochenenden, ehrenamtliches Engagement, Großeinkäufe, Hausputze, Buchhaltungssaltos…Wisst Ihr eigentlich, dass wir nebenbei noch Mütter, Ehefrauen, Pastorenfrauen, tragende Säulen des Hauskreises, Heike am Klavier, ich an der Gitarre, Heike noch Gärtnerin und ich Kinderstundentantemitarbeiter…sind?

Und wenns grad mal chillig ist, weil alle Kurse so schön angelaufen sind…und beide Buchprojekte vom Tisch..wissen wir trotzdem: Lange währt die Ruhe nicht. Da gönnen wir uns ruhig mal ein paar chillige Vormittage, Heike mit Sport, ich ohne.

Da passt alles

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Beim ersten Kurssabend war ich noch zu aufgeregt. Bin ich immer, wenn ich was Neues beginne. Als ich gestern zum  neu installierten Lebe leichter Kurs in Helmstadt fuhr, hätte ich das Milchhaus in Helmstadt am liebsten schon umarmt.

Parkplatz vor der Tür. 5 Schritte laufen. Haltestelle “An der Waage” passieren so super, dass die mir gleiche ne Haltestelle eingerichtet haben. Eintreten. Licht anmachen. Stühle und Tische stehen in exakt passender Anzahl, sodass ich keinen Finger krümmen muß. Waage und Roll ups aufbauen. Zugucken, wie 15 quietschvergnügte Teilnehmer hereinspazieren. Ihnen bestätigen, dass sie die besten Abnehmer aller Zeiten sind. Informatives, gut gelauntes Treffen mit hohem Spaßfaktor abhalten, was mindestens zu 80% an der Truppe liegt. Pünktlich eine Stunde später alle schlußmotivieren, in der nächsten Woche bitte 500g abzunehmen. Freu mich jetzt schon auf die nächste Stunde.

Der peinliche Trolley

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich unperfektionistisch bin? Deswegen habe ich es leichter. Ich kann mit unperfektem Vorgarten leben und mit Bügelbergen. Hat vielleicht mit meinem Arbeitspensum zu tun, dass sowieso nie zu Ende geht. Wenn es danach gehen würde, dürfte ich mich nie entspannen. Und natürlich liegt es in meiner Natur. Ich finde Perfektionisten besser, lebe aber seit Jahren ganz gut mit mir.

Als ich mich Ende April nach Willingen aufmachte, war so ein unperfekter Tag. An dem ich viel geschafft habe, weil ich nicht perfektionistisch bin. Der Haushalt organisiert, aber nicht topp. Der Vortrag in der Tasche, aber noch nicht geschliffen. Deshalb musste mein Laptop mit. Mein Auto betankt, aber nicht gesaugt, mein Koffer gepackt, aber….

Als ich den Trolley ins Auto bugsieren wollte, entdeckte ich, dass die Räder defekt waren und der Griff lose. Ich hatte ihn gewählt, weil er die passende Größe für das Wochenende besaß. Eine unperfekte Frau denkt dann: Egal, ich muss los. Meine Mitfahrerin sollte pünktlich abgeholt werden.

Zwei Staus später lade ich meine Mitfahrerin ein, drei Stunden später in Willingen meinen Trolley aus. Ohne Räder, mit defektem Griff einen nicht zu verachtenden Berg hoch, hoffte ich, dass NIEMAND NACH DER ANREISENDEN REFERENTIN DES MORGIGEN WORKSHOPS Ausschau halten würde. Leider vergeblich. Ich musste an einer Fensterfront vorbei, an der reihenweise kaffeetrinkende Frauen saßen, die mir voll Mitleid freundlich zuwinkten. Und hinter mir….J. und B. aus unserer Gemeinde, die zeitgleich angekommen waren und direkt auf meinen räderlosen, griffdefekten Trolley schauen mussten.

Nach dem Gottesdienst heute kam J. auf mich zu. “Kannst Du mal mit mir ans Auto kommen?” Weil J. für ihre praktische Großzügigkeit weit und breit bekannt ist, dachte ich, jetzt wechselt ein Sack Kartoffeln den Kofferaum – ich liebe Kartoffeln – oder eine Schachtel ihrer berühmt-berüchtigten Nußecken. Als unperfekte Hausfrau habe ich heute natürlich einen Tiefkühlkuchen aufgetaut. Aber in ihrem Kofferraum lagen zwei neue Trolleys. Ein großer und ein kleiner  “weil du doch öfter mal unterwegs bist”. Mir schossen vor Rührung die Tränen in die Augen. Zusammen mit solchen Menschen kann ich mir erlauben, auch weiterhin unperfekt zu sein. Ich bin es ja sowieso. Aber so muss es mir noch nicht mal peinlich sein.

Ende des Rückblicks

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(Un)wirklich schöne Flußfahrt auf dem Manavgat…Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt. Putztag in unseren Gemeinderäumen, um alles hübsch auf Vordermann zu bringen. Strategisch klug heißt das bei uns: Tag der Gemeinschaft. Ich gönn mir jetzt mal eine Runde Gemeinschaft… Der Koffer steht immer noch im Flur. Ich könnte mich auch dran gewöhnen…

Es hat sich gelohnt

Die Sieger des Sommers werden im Winter gemacht…Während ich computerfrei Ferien in der Türkei genoss, hat sich unser Winterprojekt schon mal im Web verbreitet.

Lebe leichter für Vielbeschäftigte…

Das war unsere Winterarbeit… In diesem Frühling kümmert sich der Verlag um den Druck, wir genießen und feiern den Sommer und sind sicher, dass es im Herbst – September erscheint.

Als Heike und ich eben via Telefonschaltung nochmal das ganze Buch inklusive der Fotos durchgegangen sind, waren wir so glücklich: ES HAT SICH GELOHNT!

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Frisch eingetroffen

“Ich bin gespannt, was Du in Deinem Blog schreibst”, schrieb A. mir am Sonntag in ihrer Email und ich wusste, ich würde nicht mal piep sagen. Nach einem megaschönen 8-Tage-Urlaub waren zu Hause erst mal unsere Kinder dran…Telefonate mit Mama und Papa…Und dann begann ich, meine Emails zu sortieren. Nachdem alle schnell zu bearbeitenden Mails weggebeamt waren, blieben immer noch 88, für die ich viel Zeit brauchen würde.

Ein paar warten immer noch auf Antwort! SORRY! Aber inzwischen sind auf jeden Fall drei neue 12-Wochen-Kurse angelaufen – überall beste Stimmung… einige Online-Teilnehmer sind gestartet…  und ich tippe mal, morgen schaffe ich sogar, den Koffer wegzuräumen…und wieder regelmäßig Blog zu schreiben.

IHR HABT MIR ECHT GEFEHLT…ABER ICH KANN JA WOHL NICHT BLOGGEN, WÄHREND 50 LEUTE SEIT TAGEN AUF EINE ANTWORT WARTEN, HE?

Spätestens morgen habe ich auch die letzten Mails beantwortet…und dann lass ich die SUPERREISE IN DIE TÜRKEI REVUE PASSIEREN UND SUCHE NACH DER NÄCHSTEN GELEGENHEIT “ES” WIEDER ZU TUN.

Die Türkei macht es einem richtig leicht, danach wieder Lebe leichter zu praktizieren, falls Ihr die Botschaft hinter der Botschaft versteht? Oder: Bucht Türkei-Urlaube und danach sofort einen Lebe Leichterkurs, dann habt Ihr den optimalen Genußfaktor. In Kitzingen im frisch eröffnetem Kurs hätte ich sogar noch ein Plätzchen…falls Du auch grade aus der Türkei kommst 8)