Nein

“Mein Mann hat einen Sprachfehler”, erzählte einst die Frau des verstorbenen Ignatz Bubis. “Er kann nicht nein sagen”.

Wer immer nur JA sagt, wird oft nein sagen müssen zu den eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der nächsten Umgebung.

Gestern war es so weit. Nach dem Aqua-Kurs canzelte ich kurzerhand einen Termin – und die Welt ging nicht unter.  Heute wieder. Zwei Lebe leichter Kurse, eine Stunde Walking – dazwischen einkaufen, kochen und die Räumerei. Eigentlich wollte ich um 19.00 Uhr noch mal fort, stand gestiefelt und gespornt im Flur. Da kam die leise Stimme. Nein. Bleib daheim. Es war nicht der Schweinehund, das spürte ich deutlich.

Zog meine Kuschelkleider an und machte mir einen feinen Abend. Sogar ein paar Liebesbriefchen wurden geschrieben. Jetzt bin ich ausgeruiht und dankbar.

Hier ein Artikel von mir über 10 Möglichkeiten, nein zu sagen.

Mirco

Ökumenischer Trauergottesdienst. Vor der Kirche hielten Menschen weiße Luftballons zum Gedenken an Mirco in den Händen. Pastor Siewert sprach davon, dass es dunkle und helle Zeiten gebe und die Tat werfe viele Fragen nach dem Warum auf. Mirco habe die Verletzlichkeit des Lebens erfahren. Eltern und Großeltern konnten nicht schützen! Der Täter habe unsägliches Leid über beide Familien gebracht. Dennoch wisse die Familie von Mirco sich durch Glauben getragen.

Dann wurde ein Brief der Familie Schlitter, die sich an einen ruhigen Ort zurückgezogen hat und nicht bei der Trauerfeier anwesend war, vorgelesen. Darin hieß es: Mirco sei ein fröhlicher, rythmischer und sportlicher Junge mit großem Gerechtigkeitssinn gewesen, der auch in der Schule Höhen und Tiefen hatte. Sie hätten ihn total lieb gehabt, der Bruder würde fehlen. Es sei so still im Haus. Die Familie schrieb wörtlich: “Er (Mirco) hat sein Leben gelassen für einen erwachsenen Menschen, der seinem beruflichen Stress und Druck Luft machen wollte. Wir als Familie glauben, dass für diesen Druck und Stress und alle unsere Sorgen und Sünden schon vor vielen Jahren ein anderer junger Mann gestorben ist. Er heißt: Jesus!

Über den Täter sagten die Eltern zuvor in einem Interview: „Wir halten ihn für einen belasteten Menschen der nicht weiss wohin mit seiner Last! Er muss wohl im wahrsten Sinne des Wortes vom Teufel geritten worden sein! Wir wissen wohin mit unserer Last – wir bringen sie Gott, jeden Tag aufs Neue!“

An ihrer Hauswand steht die Jahreslosung: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!