Funkstille

Eine Woche lang hörten wir nichts von ihm. Keine SMS, kein Anruf und erst recht keine Karte. Eigentlich sollte ich abgebrüht sein, wenn mir als fünffacher Mutter mal eine Woche ein Kind abhanden kommt. Aber es war der Jüngste. Der weit seltener als seine älteren Geschwister das Weite gesucht hatte. Ich habe sein Zimmer aufgeräumt, sein Bett neu bezogen, Schwester A. hat Waffelteig gerührt und Schwester B. Süßigkeiten besorgt…

Eben der Anruf. Eine strapazierte, stimmbruchverdächtige Stimme läßt mein Mutterherz höher schlagen:  “Hey Mum…wir sind auf der Heimfahrt. Wollte nur sagen, dass ich noch lebe”.

“Wie war`s denn?” “War cool!”.

Und jetzt sitzen wir hier und warten, dass es  24.00 Uhr wird 8)

Wie geschmiert…

läuft heute die Arbeit. Günther Jauch würde sagen “Sie hat einen Lauf”.  

Nach meinem Vormittagstreffen Besorgungen gemacht nach dem Motto “was man nicht im Kopf hatte, muß man in den Beinen/Rädern  haben”, Mittagessen für die Großfamilie gekocht, Kuchen gebacken, zum 7. Mal in dieser Woche den leckeren Couscoussalat für meine Teilnehmer zubereitet und, weil ich gerade in Schwung war, noch ein Blech Brötchen gebacken. Und das alles ohne Thermomix.

Bin ins Visier von drei weiteren  Thermomixrepräsentantinnen (außer Heike und Rita) geraten, die mir nun turnusmäßig die Vorzüge des Wunderkessels nahebringen. Ich bleibe eisern. Und während eine meiner thermomixverliebten Bekannten zähneklappernd den Frühling herbeisehnt, hab ich gerade die richtige “Betriebstemperatur”.

Aha-Erlebnisse

Beschere meinen Teilnehmern in dieser Woche ein paar Aha-Erlebnisse zum Thema “Sättigung” und trete mit gekochten Spaghetti auf 8)

Ob ihnen vorher so klar war, was “Nudeln satt” wenigstens bzw. maximal bedeutet?

Nachdem ich in meinem Montagstreffen lahm wie eine Ente war, ist das Thema der Woche “Abnehmen in jeder Lebenslage” inzwischen rund und der Spaßfaktor steigt mit jedem Tag.

Zur Höchstform laufe ich dann Donnerstags  in der 20.00 Uhr Gruppe auf. Da sind letzte Woche noch mal neun Neue eingestiegen, obwohl ich sie vorgewarnt habe,  dass diese Treffen ab April gecancelt werden. Aber bis dahin wollten sie mal locker drei, vier Pfündchen verlieren…

Reliquien

aus dem Jahr 1996 brachte mir Frau R. mit. Uralte Mahlzeiten-Tagebücher aus den Zeiten des Ampelsystems bei Weight Watchers. Da gab es grüne, gelbe und rote Buttons, von Points keine Spur. Aber schon damals entfiel das akribische Messen und Abwiegen der Lebensmittel.

Im Bewegungs-Tagebuch konnte man sein tägliches Anti-Fett-Training (3 x10 Minuten),  Muskeltraining und Stretching-Programm eintragen.

Herr W. bringt mir seit einigen Wochen sein ausgefülltes PP-tagebuch mit. “Hier, meine Kontoauszüge”, pflegt er mit einem breiten Grinsen zu betonen. Aber seit ich seine “Kontoauszüge” bekomme, nimmt er mit neuer Geschwindigkeit ab.  Jetzt liegt die Urkunde für die Abnahme von 20 kg bereit. Noch 1,1 kg fehlen. “Peanuts”, würde ich sagen! Wenn er mir noch zwei Wochen Einblick in seine “Kontodaten” gewährt, ist die Kuh vom Eis.

Mit mir allein

…schrieb Rita in ihrem Blogbeitrag von gestern und da nehm ich mir glatt ein Beispiel :-)

Nach einer ziemlich geschäftigen Woche, in der mich meine acht  Treffen und mein reiselustiger Sohn (…was braucht man alles, um eine Woche auf Skikurs zu fahren neben wohlhabenden Eltern, Reisepass,  Ausrüstung inclusive langer Unterhosen, wenn man in einer Familie von Nicht-Ski-Sportlern lebt) in Atem gehalten haben, mach ich einen Ausflug mit mir selbst.

Heute noch mal eine “Dienstreise” nach Aschaffenburg und dann allein sein! Wenn alles nach Wunsch geht, sitze ich ab 15.00 Uhr für geschlagene drei Stunden im Hugendubel und lese drei Bücher durch, ohne sie zu bezahlen, dann bin ich wieder bereit für Zwei- Drei- oder Viersamkeit. Zwei  Kinder im Urlaub, eins in der Ferne…also allerhöchstens Viersamkeit 8)

Da werden Sie geholfen

Kaum hatte ich per Facebook meiner Unlust, den Crosstrainer zu besteigen Ausdruck verliehen, hagelte es Anfeuerungsrufe . Naja, leicht übertrieben, aber ab sofort fühlte mich schrecklich beobachtet und hatte so gar keine Freude mehr an meiner roten Couch…

So gab mir das Outing die richtige Dosis Druck.  Aus Angst vor öffentlicher Häme und dank des aufgenommenem Nockherberg, dem bayrischen Politikerderblecken, habe  ich so am späten Abend immerhin eine Dreiviertelstunde zu meiner neuen Sportlichkeit zurückgefunden.

Die Ausrede mit der Erkältung ist jetzt vom Tisch!

Wer zu spät kommt

…den bestraft das Leben 8)

Mitte letzten Jahres hatte ich eine geniale Buchidee. Einen tollen Titel und eine  richtig gute Idee. Ich zögerte nicht lange, sondern machte meinem Verlag einen Vorschlag. Verlag & Vorschlag  jedoch schienen im Sommerloch versunken zu sein und bis letzte Woche hörte ich mal rein gar nichts. Dann ein kurzes, heißes Techtelmechtel per Email. Doch, großes Interesse, ich soll doch mal ein Kapitelchen schicken und bitte möglichst noch gestern…

Nachdem ich ein paar nächtliche Ergüsse in die Tasten gehämmert und eingeschickt hatte, stellte die Lektorin bedauernd fest, dass die allergleiche Buchidee letzten Herbst bereits vom Stapel gegangen war. (Hey, aber mein Titel wäre echt besser gewesen :-( )

So habe ich mir das Buch von Christina Brudereck “Über mich selbst hinaus“  bestellt,  lese mich gerade ein und wünschte, ich hätte das alles selber geschrieben… Nur für “meinen”  Titel hätte ich gekämpft. Bin erst beim 2. Kapitel und gebe neidlos zu: Hat sie einfach gut gemacht, die Idee umgesetzt, die irgendwo längst fällig war.

Als ich vor zwei Wochen beim Staubsaugen wieder eine so geniale Idee bekam (die allerdings nichts mit Schreibseln zu tun hat), habe ich sie sofort verewigt und auch bereits mit zwei “Betroffenen” geteilt. Nicht dass ich wieder mal zu spät komme, sie irgendwo  in der Versenkung verschwindet oder gar dem Frühjahrsputz zum Opfer fällt!