Spaß-Herz-Muskeltraining

Ob Du es glaubst oder nicht: Der Mensch hat nicht automatisch Spaß im Leben. Es gibt richtige Spaßkiller, sodass man nur noch die Arbeit und sein hartes Schicksal sieht. In dieser Woche trainieren wir deshalb den Spaß-Herzmuskel. Auch hier wachsen die Muskeln nur durch Widerstand.

In unserer Familie haben wir einen Running Gag, wenn wir merken, dass die eigene Trägheit uns gerade einen Strich durch die Spaßrechnung machen will: Aaaaanstrengend!

Zu anstrengend, ins Schwimmbad zu gehen.Zu anstrengend, sich mit Freunden zu treffen. Zu anstrengend, eine Fahrradtour zu machen. Zu anstrengend, den Finger zu rühren

Wenn jeder Handschlag zu anstrengend ist, weil das Leben gerade selber so anstrengend ist, brauchen wir Gegenpole, damit nicht Couch, Kühlschrank und Süßigkeitenfach die einzige Abwechslung in unserem aaaaanstrengenden Alltag ist.

Hat man sich überwunden…zur Fahrradtour, ins Schwimmbad, zum Ausmisten des Kellers, zum Tanzen…. merkst Du, wie Essen nebensächlicher wird und der Lebensfreudepegel wieder ein bisschen steigt. Bewegung heilt und entkrampft.

Ebenso heilsam ist es, öfter mal was “zum ersten Mal” zu machen…Rückwärts laufen wie Pippi Langstrumpf sozusagen, Sachenfinder werden. Mal im Bioladen einkaufen…ich versprech Dir eine neue Welt, da vestehst Du teilweise gar nichts. Oder beim Türken.. Einen anderen Weg zur Arbeit nehmen. In der Mittagspause Kontrastprogramm machen…Wann war das letzte Mal, dass Du was zum ersten Mal gemacht hast?

Egal wie alt Du bist: Du bist blutjung und Dein Gehirn kennt keine Platzprobleme. Lern Spanischvokabeln. Zieh Deine schicksten Kleider an und style Dich so umwerfend, dass jeder Dich fragt, ob heute was Besonders ist und DANN SAG JA!

Gepflegt vergammelt

Dem Ausbildungswochenende, von dem mir einer der Coachs bescheinigte, noch nie eine so erfrischende und kurzweilige Fortbildung gehabt zu haben, folgte ein Großeinkauf, denn meine Leute nagten inzwischen alle am Hungertuch. Sonntagfrüh Erlebnisgottesdienst, ab 14.30 Bad Neustadt… sehr cool, sehr anregend, aber natürlich kein “Sabbat” im Sinne von Ruhetag. Zwischendurch noch Emails beantwortet, weshalb ich heute von Heike gleich mal einen Anpfiff gekriegt hab von wegen Sonntagsarbeit…

Das habe ich mir sooooooo zu Herzen genommen, dass ich mich auf der Terrasse in den Liegestuhl gelegt UND DEN GANZEN TAG GELESEN HABE. ALSO DEN GANZEN TAG VERLESEN BZW. GEPFLEGT GEGAMMELT. JETZT IST DAS BUCH LEER, ICH WAR NOCH LAUFEN, DER SCHRITTZÄHLER STEHT AUF 9130. DAS LEBEN IST SCHÖN!

Tu was dir gefällt

und du wirst jede Menge Leute treffen, die dir gefallen.

So war das auf jeden Fall an diesem Ausbildungswochenende. 11 neuen Coachs unser mit Herz geschriebenes, ganzheitliches Lebe leichter Konzept zu vermitteln muss ich natürlich logistisch und organisatorisch vorbereiten. Sitzen sie dann mal vor mir, geht alles wie von selbst. Eine super Gruppe mit vier charmanten Schweizern und sieben deutschen Coachs… und so viel gelacht wie während dieser Ausbildung habe ich auch noch nicht.

Zur Belohnung habe ich abends ein neues Buch angefangen: “In 20 Jahren wirst du dich mehr über die Dinge ärgern, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen los und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke”. Mark Twain

Das Buch, das ich grade lese ist aber nicht von Mark Twain, sondern von Meike Winnemuth, die bei Günther Jauch eine halbe Million gewonnen hatte und “einfach losfuhr”. 12 Monate in 12 Städte, die sie schon immer mal erleben wollte. Da wimmelt es von Sätzen, die was mit mir machen…”Tu jeden Tag etwas, wovor du Angst hast. Je öfter du dich kleine Dinge traust, desto leichter fallen dir die großen…

Kannst du dir vorstellen, dass auf meiner “Angst-Liste” mal stand: Autofahren in Norwegen? In unserer Gemeinde predigen? Wer die Komfortzone verlässt, verschiebt Grenzen. Und was gestern noch auf der Angst-Liste stand, ist heute Lernzone… und kann übermorgen Komfortzone sein. Ich hab die alte Angstliste noch und ich muss immer lächeln, wenn ich sie finde. Gut, dass ich sie mal geschrieben habe.

Irgendwann

habe ich mal beschlossen, grundsätzlich glücklich zu sein – egal wie die Umstände sind. Mal regnets, mal scheint die Sonne, mal krieg ich Applaus, mal das glatte Gegenteil.

An manchen Tagen ist es einfacher als an anderen. Heute scheint die Sonne, ich lerne mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit SEHR NETTE NEUE COACHS WERDENDE Coachs kennen, abends gehen wir essen… heute ist es SEHR EINFACH!

Wünsche Dir ein geniales, leichtes Wochenende! Pass auf Dein Herzchen auf, denn das ist so ziemlich das wichtigste Stück an Dir.

“Vor allem aber behüte Dein Herz, denn Dein Herz beeinflusst Dein ganzes Leben”.
Sprüche 4, Vers 23

Bin clean

Zwei ziemlich erfolgereiche Teilnehmer haben sich gestern bereits für den Herbstkurs vormerken lassen. Als sie meinen ungewöhnlich strengen Blick sahen, versprachen sie mir sofort hoch und heilig, sie wollten ihr Leben mit meiner Hilfe und sozusagen für immer ändern und allen schlechten Gewohnheiten zu Leibe rücken…

Sie werden schon merken, dass das mit den Marotten ausrotten und den Gewohnheiten ändern ein Langzeitprojekt ist…Ich rotte und rotte und finde immer noch welche :-(

Wenn ich nachts mal nicht schlafen kann, hilft mir immer noch das Käsebrot. Aber inzwischen bin ich so ehrlich, dass ich das Nachtbrot mit dem Frühstück verrechne und deshalb nur noch Wasser und Kaffee kriege. “Wie praktisch”, denk ich dann. Weitere Pleiten erfahren nur Teilnehmer, die mir in die Augen schauen und verstehend nicken.

Aber mein Marotten werden auf jeden Fall jährlich weniger. Letztes Jahr, genauer gesagt seit dem 12.2.2012  habe ich zum Beispiel das Vielkaffeetrinken eingestellt.

Zu Süßstoff und Stevia hatte ich schon immer ein entspanntes Verhältnis. Verschone meine Teilnehmer mit missionarischen Berichten, welche üblen Auswirkungen Süßungsmittel haben und rate höchstens, den Verbrauch zu überdenken und gegebenenfalls zu reduzieren.

Seit Anfang des Jahres habe ich mein PERSÖNLICHES Verhältnis zu Süßstoffen, auch in Getränken, Geschmacksverstärkern, Glutamat und Zusatzstoffen überdacht und achte noch bewusster als früher darauf, nur natürliche Lebensmittel zu kaufen und selber eine tolle Nummer daraus zu machen. Man wird ja schließlich älter.

In diesem Zug, TARRAAAA, darf ich also stolz verkünden, ist die Marotte Süßstoff ausgerottet. Habe dafür von meinem Kurs APPLAUS bekommen. Der Tee, in dem ich früher 2 Süßstofftablettchen aufgelöst habe, schmeckt jetzt auch so. Inzwischen STÖRT MICH SCHON DER SÜßSTOFF. SO WEIT IST ES SCHON GEKOMMEN…

Bin seit 10 Jahren Ernährungscoach… und habe mal wieder eine persönliche Marotte gerottet. Mal gucken, welche die nächste ist, die fällt… Ich hätt noch ein paar ;-)

Sonn-Talk

Sonntags ist Telefonieren mit Mutter angesagt. Seit April wohnen meine Eltern in einer Seniorenresidenz. Wir hatten es über die dort angebotene Gymnastik, wofür sie leider keine Zeit hat und über Sinn und Unsinn von Gedächtnistraining.

Ich ermuntere sie, doch wenigstens mit meinem 92jährigen Vater öfter mal teilzunehmen.

“Was soll ich denn da?”, meint sie, immerhin 82-jährig. “Das sind doch nur alte Leute”. ‘

“Mensch Mutter, dann bist Du halt Klassenbeste. Das würde ja sogar ich versuchen…” Sie sieht den Spaßfaktor der Gruppendynamik nicht und zieht es vor, dann lieber mit Vati in der Sonne zu sitzen, wenn sie denn scheint.

In dieser Woche habe ich mich mit meinen Teilnehmern in die Zukunft gebeamt. Mal bitteschön 30 Jahre weiter. Dann bin ich so alt wie meine Mutter heute. OB ICH WOHL ZEIT FÜR GYMNASTIK HABEN WERDE? OB ICH GEDÄCHTNISTRAINING MÖGEN WERDE? ICH HABE KEINE AHNUNG. NUR, DASS ICH IN 30 JAHREN, SO GOTT WILL UND ICH LEBE, ICH IMMER NOCH DIESEN KÖRPER HABE. KEIN AUSTAUSCHMODELL. WIE HOCH WOHL MEIN SPAßFAKTOR MIT 82 SEIN WIRD?