Von der Couchpotato zur Sportskanone

Nach einer Stunde Stapfen im Schnee (Lauftreff) und mehrmaligem Hören eines Podcasts zum Thema “Bewegung” verfestigt sich, was ich immer schon ahnte: Bewegung tut gut. Bewegung setzt Endorphine (sprich Glückshormone) frei.  Bewegung entkrampft.  Bewegung macht den Kopf frei.  Bewegung nährt den Knochen, die Bandscheibe und den Knorpel. Bewegung baut  Fettverbrennungsmotoren auf.  Bewegung ist Leben. Jeden Tage eine halbe Stunde Laufen sollte zu einer Selbstverständlichkeit werden. Die große  Frage für meinen gerade beginnenden freien Sonntag: Wenn ich gestern eine Stunde gelaufen bin, gilt das für heute mit?  Noch mehr Endorphine wären nicht verkehrt. Ich werde berichten 8)

P.S. Zeitgleich habe ich mir im Sonderangebot für schlappe 3,99 das Buch von Marco von Münchhausen “fit mit dem inneren Schweinehund” gekauft und bereits einiges  gelesen. Man sieht: Ich arbeite auf allen Ebenen, das dieses leidige  Dauerthema bei mir endlich mal vom Tisch kommt! Und vielleicht sollte  ich aufhören, von mir als  “Couchpotato” zu sprechen, sondern in Anlehnung an einen bekannten  Bibelvers* sagen: Ich bin sportlich!

* Der Vers aus Joel 4:10 lautet: Der Schwache spreche: Ich bin stark!

Geölte Routine

Wie bei jedem anderen gibts auch bei mir jede Menge Routinearbeiten. Ob es das Küche aufräumen ist, das Kochen oder immer Wiederkehrendes, was jobspezifisch ist… Material ordnen, tonnenweise Umverpackungen entsorgen oder das Einsortieren der Karteikarten…Seit sich meine gesamten Hörbücher auf meinem Iphone befinden, nutze ich solche  Zeiten, um mich weiterzubilden oder mich selber motivieren und begeistern zu lassen.

Auf meiner neusten Ebayerrungenschaft “von der Ameise zum Adler“  ermutigt Fitnesspapst Strunz mich nun zum Laufen, andere Hörbücher helfen mir in Punkto Zeitmanagement, was ja anscheinend schon Wirkung zeigt (hab ich auch schon länger) und ein paar tolle Predigten sind auch drauf.

Andere Leute haben Musik auf  ihren MP3-Playern, ich brauch Wörter…Vielleicht kommt die Musik dazu, wenn Strunz mich endlich zum Laufen gebracht hat.

30 ProPoints verballert

Eine Teilnehmerin schließt ihre Abnahme mit der Goldcard ab. In solchen Fällen tue ich mein möglichstes, ihr ein paar persönliche Worte zu entlocken.  Und die Anwesenden  lauschen interessiert, wie sie empfielt, die Points nicht einfach zu verballern, sondern klug anzulegen, intelligentes Ausschöpfen des Pointskontingents sozusagen.

Ich  kann förmlich sehen, wie einige Zuhörer in sich gehen und Revue passieren lassen, wie schnell  sie doch manchmal und durch unbedachtes Stress- oder Frustessen ihre Points sinnlos verballert haben.

Beispiel gefällig?  Da hat B. doch tatsächlich eine ganze Packung Weight Watchers Riegel auf einmal gegessen, nicht mal genossen, sondern im Stress weggefuttert. 15 Points ade 8)

Nach dem mageren Mittagessen (Gemüsepfanne mit Käsesoße 2 ProPoints) glaubt sie den Rest des Tages in trockenen Tüchern. Leider stellte ihre Freundin beim abendlichen Besuch die Schüssel mit den Erdnüssen zu dicht an sie ran. B., durch die Gemüsenummer gegen 21.00 leicht unterzuckert, tut den fatalen ersten Griff…. Bald steht das Schüsselchen auf ihrem Schoss. Konstatierte 15 Propoints für fünf Esslössel Erdnüsse. Und so zerbröselt der Keks (falls Sie den Film Bruce Almighty kennen). Das waren 30 Propoints “verballert. Und wer ist B???

Email für Dich…

In Scharen tauchen die  neuen Teilnehmer in meinen Treffen auf. Und ich bin am wiegen, ausrechnen und erklären des ProPointsplans. Aber wo sind die “alten” (Teilnehmer)?

In solchen Fällen schreibe ich eine kurze Vermisstenmeldung per Email. Damit ich den Verschollenen nicht abmelde und er taucht kurz darauf wieder auf und wollte doch nur eine klitzekleine Auszeit nehmen. Auch Frau R. hatte ich angemailt und fand ihre postwendende Reaktion einfach köstlich. Hier ein Auszug, mit freundlicher Genehmigung…

“Ganz herzlichen Dank für Ihre liebe Mail. Ich muss gestehn, dass ich den kommenden Mittwoch kaum erwarten kann (aha, jemand aus dem Treffen Sanderau,rätsel, rätsel)

Bei mir besteht dringender Bedarf, wieder “die Kurve” zu kriegen. Wobei Weihnachten gar nicht das Problem war. Ich hatte selbst keine Plätzchen gebacken und auch beim Essen konnte ich mich ganz gut zurückhalten. Ich hatte mir fest vorgenommen, am Mittwoch vor Heiligabend noch mal ins Treffen zu kommen und war schon vorweg stolz, dass ich den Feiertagen trotzen würde. Nur leider hatte mich dann doch der geballte “Last minute Stress” voll im Griff. So nahm ich mir erneut fest vor, auf jeden Fall vor Silvester im Treffen zu erscheinen (mein Schweinehundtreffen, ach wären Sie doch gekommen, seufz…) Da erging es mir leider ähnlich. War aber glücklich, dass mein Gewicht +/- geblieben war. Über die Schlemmertage halten ist ja schließlich auch was wert…

Und dann kam der Absturz. Ich zählte keine Punkte mehr, schrieb nicht mehr auf und dann kam das “Eh egal-Gefühl”: Und jetzt haben wir Tag 11 und ich habe noch nicht wieder angefangen :-(

Ich weiß nicht, ob ich zu viel Duftöl inhaliert habe oder ob der Weihrauch in der Christmette mir zu Kopf gestiegen ist. Jedenfalls hatte ich mich total auf das Treffen am 6.Januar gefreut und sogar in der Erinnerungsfunktion  meines Terminkalenders gespeichert. Bis ich am selbigen Tag feststellte: Upps,  ist ja Feiertag! Und so zeigt mir die Waage, die sich auch durch Schmuck ablegen, Nase putzen oder sonstige Tricks nicht bestechen lässt, die Konsequenzen meines Schlendrians und ich werde mir am Mittwoch die Ehre geben.

Schauen Sie mir bitte tief in die Augen, so lange, bis Sie irgendwo meinen Schweinehund sehen und richten Sie ihm doch bitte höflich und bestimmt aus, er möge sich ein anderes Zuhause suchen, der Mietvertrag sei  fristlos gekündigt. Können wir das so machen?”

“Ja, das können wir”. “Schaffen wir das?”  “Ja, wir schaffen das!”

Und für Frau R. packe ich noch ein nettes Unterstützertool drauf. Special edition…..

Mißglückte Bestechung

Es fing schon gut an, heute morgen. Während ich a)  bereits zwei  Gläser Wasser getrunken und b) über meinem  Becher Joghurt mit Obst am Frühstückstisch saß, legte  mein bestens gelaunter Sohn (2 Weißbrote mit Nutella) den Köder aus. Versprach, mir Geld zuzustecken, wenn er wieder ins Bett kriechen könne. Erst hielt er mir lockend zwei Euro unter die Nase. Als ich standhaft blieb zwinkerte er, toppte seine Bemühungen und schob mir einen Fünf-Euroschein unter meine Schüssel :-)

Aber wer gesund frühstückt, hat doch ganz andere Widerstandskraft. Als gegen 7.10 das Haus kinderfrei war, packte mich die Schaffenslust. Um 8.00 war alle Weihnachtsdeko inclusive Baum abgetakelt und verräumt und das Wohnzimmer gesaugt. Sogar der Crosstrainer, seit 18.Dezember nicht mehr benutzt, steht da, wo er hingehört, mitten im Wohnzimmer vor dem Fernseher. 8.45! Ein guter Tagesanfang! Hoffe schwer, das sich meine Teilnehmer nicht durch die Schneemassen hindern lassen. Bin nämlich ziemlich gut drauf heute… es kann heiter werden 8)

Fremdsprachen lernen

Ich spreche drei Sprachen. Deutsch, Norwegisch und Englisch. Verglichen mit meinem Mann und meinen sprachbegabten Töchtern hapert es bei letzterem, aber immerhin kann ich englische Bücher lesen und mich problemlos unterhalten.

Aber das meine ich ja gar nicht. Gestern habe ich unerwartet ein Geschenk bekommen und musste sofort an den Klassiker von Gary Chapman “Die fünf  Sprachen der Liebe” denken!

Ich hatte es zu einer Hochzeit verschenkt, vorher reingespitzt und war fasziniert:

Chapmann vergleicht die persönliche Liebessprache mit einer Fremdsprache. Wenn nun zwei Menschen mit unterschiedlicher Sprache aufeinandertreffen, wird die Kommunikation erschwert, es sei denn, der eine bemüht sich, die Sprache des anderen zu lernen.

Die fünf Sprachen der Liebe gliedern sich in: 1) Lob und Anerkennung  2) Zweisamkeit d.h. Zeit nur für Dich und mich 3) Geschenke, die von Herzen kommen 4) Hilfsbereitschaft 5) Zärtlichkeit

Menschen, die die Liebessprache “Geschenke” sprechen, schenken gerne und freuen sich riesig, wenn sie selber  ein Geschenk oder eine Aufmerksamkeit bekommen.

Wenn schon der Januar so viele neue Vorsätze aus dem Boden sprießen lässt, könnte ich mir auch vornehmen, eine dritte  “Fremdsprache” zu lernen! Zwei kann ich schon so la la 8)

Ein Hoch auf Tief Daisy

Nachdem die Schweinegrippe die Medien wochenlang in Atem hielt, der vor allem aus heißer Luft bestand, muß nun das Wettter herhalten. Tatsächlich, wir haben Winter!

Und ich mags! Obwohl ich Autofahrer bin, obwohl ich nicht für jeden Schneematsch das rechte Schuhwerk habe, obwohl mir manche Teilnehmer aus Angst vor Glätte die Treue versagen… ich mags trotzdem!

Ohne Winter wäre der Frühling nur halb so schön. Und so werde ich, die Couchpotato schlechthin gerade bei diesem Wetter einen herrlichen Spaziergang machen… und zum Lauftreff gehn – und über jeden  Wetterfrosch triumphieren…

Marzipanzopf

“Man soll den Tag nie vor dem Abend loben…”  Was für ein unsinniges Sprichwort.  Je öfter ich den Tag lobe, am besten von Anfang an, desto besser wird er doch wohl. Und je miesepetriger und pessimistischer ich drauf bin, desto mehr trifft ein, was ich ja ohnehin erwartet habe :-(

Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass das Glücklichsein eines Menschen zu 50% genetisch bedingt ist. Die anderen 50% kann er durch seine eigenen Entscheidungen beeinflussen.

So habe ich meinen Tag schon am frühen Morgen gelobt und mich selber bewundert, wie gut ich mit meinem Quarkfrühstück durch den Vormittag gerauscht bin. Da suchte eine meiner vielen sehr netten Teilnehmer mein Treffen auf und brachte mir, verbunden mit den besten Wünschen fürs neue Jahr einen selbstgebackenen Marzipanzopf mit, dessen Rezept im neuen Backbuch steht und sie vollends überzeugt hatte….

Eine meiner zahlreichen Schwächen ist nun mein Faibl für frisches Hefegebäck. Lange ist es her, dass ich die letzten Zimtschnecken gebacken habe, denn sind sie mal frisch aus dem Ofen heraus, ist es schwer zu widerstehen. Dies nun ordne ich unter “höhere Gewalt” ein – und so habe ich zwar, wie auch an Tag drei, bereits um 14.30 keine ProPoints mehr zur Verfügung,  aber noch das komplette Wochenextra und morgen krieg ich ein  Neues :-)

Zweimal im Jahr

Meist im Spätsommer und nach den Weihnachtsfeiertagen werde ich zum eigenen Teilnehmer…

Kaufe mir selber ein ProPointsjournal, beginne akribisch die Points zu zählen und setze mich ins gleiche Boot wie meine Kunden. Zum einen kann ich mich noch besser in ihren Kummer  hineinversetzen, wenn das Tagesbudget  ihrer Points bereits nach dem Mittagessen verbraucht ist. Von wegen “intelligente Einteilung”. ..Bin selber an Tag drei  in die lecker Brotfalle getappt und befand mich kurz nach 14.00 Uhr bei einem Guthaben von stolzen 2 Propoints…

Zum anderen kann ich durch mein eigenes Beispiel beweisen, dass das Konzept funktioniert. Und so habe ich heute morgen statt der üblichen zwei  Scheiben Brot wieder meinen Lieblingssattmacher Quark mit Obst bemüht. Bin pappsatt und ganz sicher, heute besser mit meinem Budget zurechtzukommen… Gleichzeitig kann ich ein paar gute Tipps für meine Teilnehmer sammeln und kenne die Pointswerte von Laugenstangen, Ferrero Küsschen & Co bald im Schlaf…

Und: Geteiltes Leid ist halbes Leid! Das Ziel ist ja wohl bekannt.

Meine netteste Gruppe

Ganz viele neue und nette Teilnehmer hatte mir gestern eine Kollegin zur Eröffnung meines achten Treffens gewünscht! Eines hat schon mal geklappt:  Alle sehr nett! 8)

Und ganz viele werden es in den nächsten Wochen noch werden, wenn ich die Lage richtig beurteile. Ein durchaus erfreulicher Anfang, sofern man  einbezieht, dass Bayern noch tief in den Weihnachtsferien steckt und der Heiligen drei Könige harrt… Erst dann wird der trockene Stollen entsorgt, der rieselnde Weihnachtsbaum entzaubert und der Adventskranz vor die Tür gesetzt. Erst wenn die Schulkinder wieder lernen müssen, erst dann kann man(n) und frau wieder an sich, die Gesundheit und das angestrebte Gewichtsziel denken…

Das neue Jahr mitsamt den guten Vorsätzen beschert mir jedes Jahr im Januar viele neue Gesichter und je nach Zusammensetzung und Größe verändert sich auch die Dynamik und der Charakter des Treffens. Was immer gleich bleibt sind das Thema und ich :-)

In einem Treffen habe ich viele Goldmitglieder, die jede Woche kostenlos auf die Waage steigen, die sich rege am Thema beteiligen, eifrig Beifall spenden, wenn Erfolge zu vermelden sind und die heiß auf das  Wochenmaterial sind.

In einem Treffen sitzen ruhigere Teilnehmer, die meinen Redefluss zu genießen scheinen und die beim Zuhören auch bitte nicht gerne gestört werden wollen. Interaktiv bräuchte es für sie nicht sein… Sie lassen mich gerne plaudern und motivieren und lauschen mehr oder weniger hingerissen meinen Ausführungen.

Mein letztes Treffen am Donnerstagabend ist mein kleinstes und lustigstes. Die Leute mögen sich, mit der Zeit haben sich einige gute Freundschaften  enwickelt und X hat gewisse Personen schon belauscht, die sich anschließend zum gemeinsamen McDonaldsBesuch verabredeten. Tztzzz…

Eine Insiderin gestand mir, dass die Leute dieses Treffen sie, natürlich ohne mein Wissen,  motiviert haben, mit ihr zu McDonalds zu gehen, wenn sie es schaffen würde, 10% ihres Ausgangsgewichts abzunehmen…. Ich war gerührt… was für eine Unterstützung!

So habe ich täglich viel zu lachen, lerne am laufenden Band nette Leute kennen und bin überzeugt, den vielseitigsten Job der Welt zu haben. Heute abend denke ich, das Karlstädter Treffen Dienstags um 9.30 könnte das Rennen um den Titel  “netteste Gruppe” machen. Aber das kann morgen schon wieder ganz anders aussehen 8)