Beobachtet

Fünf Minuten vor meinem Vortragstermin bei einer Würzburger Behörde zieht mich die Polizei aus dem Verkehr. Mein Gewissen ist lupenrein, denn ich bin angeschnallt und mit angemessenem Tempos unterwegs. “Wir haben ein paar hundert Meter weiter vorne einen Kollegen stehen. Der meint, sie hätten in ihr Handy getippt”. Ich bin verwundert. Weil ich nämlich gar kein Handy dabei habe. Sicher hatte ich mal meinen transportablen Navi in der Hand gehabt, der mir helfen sollte, den Eingang zur Behörde ohne Umwege zu finden.

Ja, haben sie mir alles geglaubt, wollten nur noch meinen Führerschein und die Papiere sehen, Warndreieck und Verbandskasten hatte ich auch dabei und alle Plaketen die es so gibt, waren gültig…Puhhhhh. Wird man einfach so beobachtet.

Auch Amazon beobachtet mich.. Schickt mir regelmäßig Werbung für meine eigenen Bücher und weiß, welche Produkte ich mir in den letzten Wochen angesehen habe… Ja, z.B. eine weiße Alfi-Isolierkanne! Hab ich dann auch bestellt.

Auch beim Einkaufen wurde ich heute beobachtet.. Traf gleich zwei Teilnehmerinnen und wir beäugten gegenseitig unsere Schätzchen. Alles gut!  M. hatte es letzte Woche geholfen, als sie beim Einkaufen Teilnehmer aus dem Kurs traf. Sie blieb VIEL LÄNGER in der Gemüseabteilung und zog zügig an den Süßwaren vorbei. Und als sie im Cafe eine weitere Agentin Teilnehmerin aus dem Kurs traf, brauchte sie auch kein Stück Kuchen mehr.

Alles, was man heimlich isst, trägt man ja doch öffentlich auf der Hüfte.