Der freie Tag II

Die Ausbeute beim Räumen meines Kleiderschranks: Ganze zwei Teile! Ein Pullover, der seit zwei Jahren dort liegt und mir vermutlich auch in zwei weiteren Jahren nicht besser passen wird und eine Stützschiene für meinen umgeknickten Fuß vor vier Jahren. Das Ergebnis werte ich natürlich nicht als Zeichen, dass ich Betroffene nicht in der Lage bin, mich von meinen Sammlerstücken zu trennen, sondern im Gegenteil, dass ich imstande gewesen bin, zeitnah zu entsorgen.

Der freie Tag I

Samstags von der warmen Sonne geweckt zu werden, ist so ziemlich das Netteste, was mir nach diesem Winter passieren kann. Noch dazu habe ich heute keinen Termin. Der Lauftreff zählt als Vergnügen.

So kann ich wählen zwischen Kleiderschrank ausmisten und Fensterputzen und entscheide mich für den Kleiderschrank. Kurz den Schweinehund an die Leine nehmen und daran denken, was für hübsche Klamöttchen ich auf diese Weise wiederfinden könnte :-)

Passend dazu habe ich gerade eine Simplify-Mail erhalten: “Zu Beginn  einer Aufräumaktion möchten die Betroffenen (interessante Bezeichnung) kein einziges Stück wegwerfen. (Sie kennen mich nicht. Zum Schrecken meiner Familie bin ich eine begnadete Wegwerferin und trenne mich ohne mit der Wimper zu zucken, wenn ich nur erst mal anfange) Klar, wegen dieser Hemmung ist es ja erst zu diesem Chaos gekommen. (Nein, wegen akutem und andauerndem “keine Lust/Zeit zum Aussortieren haben…) Sobald sie aber von jemandem zum Loslassen ermuntert werden (in meinem Fall handelte es sich um Sonnenstrahlen) geht es nach den ersten drei Sachen wie von selbst. Der Sammeltrieb schlägt um in einen Wegwerfrausch.” Ich bewaffne mich mit drei gelben Säcken bewege mich Richtung Schlafzimmer.

Es könnte eine längere Aktion werden, wahrlich (k)eine berauschende Vorstellung.
Von wegen freier Tag :-(