“Mein Bac, dein Bac…

unser Bac”. Irgendetwas erinnert mich heute an diesen kultigen Werbespot für Deo aus den 80ern. Ich stehe in der Küche und schnibbel mein Lieblingsgemüse: Kohlrabi und Möhren, schön klein gewürfel. Will es später mit einem Päckchen Soße Hollandaise abbinden.

Beim Kochen fürs Mittagessen könnte ich mir doch jetzt schön Musik oder eine CD anhören. Ich drehe mich ein paar Mal in der Küche um, aber mein neuer CD/Radioplayer bleibt verschwunden. Hm, ich bin sicher, wenn ich jedes Kinderzimmer inspiziert habe, finde ich ihn irgendwo. Auf meine Sachen muß ich aufpassen wie ein Schießhund – aber das scheint nicht nur mir so zu gehen. Gestern spiele ich einer Freundin mein neues Lieblingslied vor. “Hast Du einen MP3-Player?”, frage ich sie. “Hatte”, antwortet sie. “Einer meiner Söhne hat ihn jetzt schon seit ein paar Monaten ausgeliehen”. Ich nicke mitfühlend. Auch mein eigener ist schleichend in den Besitz meines Sohnes übergegangen. “Nur heute”, “Nur die Woche”- und irgendwann hat das Teil  den Besitzer gewechselt. Passiert das Vätern eigentlich auch?

“Bitte bring mir das XY Haarshampoo aus der Stadt mit” bittet Tochter Nr.1 Tochter Nr.3 . “Wenn Du`s vergisst, muß ich deins nehmen.” “Das ist aber teuer”, ärgert sich Tochter Nr. 3. Und vergisst es. So höre ich im Moment täglich den triumphierenden Satz von Nr. 1: “Ich hab Dich ja gewarnt.”

Familienleben hat doch seine Tücken. Aber als ich heute von der Muskelkraft des 19jährigen profitiere, der drei Kisten auf einmal in mein Treffen trägt, wo ich alleine sonst drei mal gehen muss, da bin ich versöhnt. Soll er den MP3 Player doch behalten. Wenn ich wirklich einen brauche, leihe ich ihn mir mal aus. Und ein Radio brauche ich auch nicht wirklich in der Küche. Ich könnt ja auch selber singen :-)