Mein Lepsøya

Heute morgen war eine Nachricht auf meinem Handy: “Alles in Ordnung mit Oma”? erkundigte sich meine Tochter. Auf dem Handy meines Mannes mehrere verpasste Anrufe von Norwegen, sogar ein Videoanruf. Besorgt riefen wir noch vor dem Frühstück an, ob etwas passiert sei…

“Nein”, meinte seine Mutter, “sie wäre gerade mit den Schwestern meines Mannes in ihrer alten Heimat auf Lepsøya.Alles wunderbar, sie hatten sich nur mal von dort melden wollen.

Lepsøya

Dieser Ausflug mit mehreren Übernachtungen, um den Ort wiederzusehen, den sie als junges Mädchen verlassen hatte, wo ihr Vater zum Walfang ging, wo ihre Mutter im Krieg von Kugeln getroffen starb, als sie noch ein Mädchen war…dieser Ort belebte sie so, dass sie wohl vergaßen, dass es fast mitten in der Nacht war, as sie uns anriefen…

Gott sei Dank geht es ihr gut! Gott sei Dank hat sie mit 85 die Power, nochmal den Ort zu besuchen, der auf ihrer Löffelliste stand. Gott sei Dank für Schwägerinnen, die dieses Abenteuer mit ihr zusammen machen.

Später ging ich in mich, wusste ohne nachzudenken, dass eine Fahrt in meine Heimatstadt  für mich nicht diesen Effekt haben würde und grub in meinen Erinnerungen, welchen Ort ich denn mal gerne wiedersehen würde:

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Da muss ich nochmal hin. Und zwar nicht erst mit 85 – sondern bald!

Vor lauter Norwegen und Israel bin ich nie mehr an den Ort gekommen, zu dem es mich seit Kindertagen hinzieht. Der Ort der “Stadtranderholung” meiner Kinder-Sommerferien

Wobei der Stadtrand gute 600 Kilometer von Diez entfernt war, aber so hieß das doch, oder? Nie mehr bin ich dort hingekommen und alles, was ich mit einem perfekten Urlaub verbinde, ist dort: Strand, Dünen, Meer. Mein Westerland. Mein Sylt.

Und wie heißt dein Lepsøya?