Wundersame Verwandlung

Jeden Tag versuche ich doch, möglichst hübsch gekleidet und gefönt durch den Tag zu spazieren. Außer Freitags! Freitags ist mein Bürotag und ich versinke – ungeschminkt und in Jeans und Schlabberpulli in einem Wust Karteikarten und Abrechnungen. Komme so richtig schlumpig daher, im krassen Gegensatz zu dem, was ich in “Lebe leichter” über das Thema “Gepflegt fühlt man sich besser” geschrieben habe.

So hat mich meine Putzfee kennengelernt (und außer ihr höchstens der Postbote) und zeitgleich unseren Flur voller Schuhe, das unaufgeräumte Badezimmer und mich – schwebend über dem Bürochaos.

Heute brechen wir gleichzeitig auf. Sie, weil das Haus inzwischen glänzt, ich, weil ich dringende Besorgungen machen muss. Flugs zum Fön gegriffen, schnell ein bisschen Farbe ins blasse Gesicht und die “normalen” Kleider angezogen….

Frau C. kann es nicht fassen. Ist das wirklich die selbe Frau? Sie betrachtet mich eingehend von allen Seiten, bewundert die Bluse und schüttelt den Kopf. Dass in so kurzer Zeit eine solche Verwandlung möglich ist, hätte sie wohl nicht gedacht. Ich sollte mir mein eigenes Buch wohl mal wieder durchlesen – und die Weisheiten auch Freitags beherzigen. Vielleicht wäre ich dann sogar noch schneller mit der Büroarbeit fertig :-)

5 Euro fürs Nettsein…

und wie schnell sie wieder weg sein können ;-)

Habe Frau M. die Unterlagen der letzten Wochen zugeschickt, weil sie nach ihrer OP nicht Auto fahren durfte. Als sie in dieser Woche (mit 2 Kilo minus) im Treffen auftauchte, wollte sie mir unbedingt die Portokosten erstatten und winkte mit einem 5 € Schein. “Aber das Schicken hat doch höchstens 1,40 € gekostet. Sie brauchen mir nichts dafür zu geben”, wehre ich ab. Doch Frau M. bleibt beharrlich – und legt noch mit einen süßen Schlüsselanhänger nach: “Weil  Sie immer so nett sind”.

“Seit wann gibts denn Geld fürs Nettsein….” Das war nun eine ganz neue Erfahrung. Am Montag habe ich den besten Quittengelee meines Lebens fürs Nettsein bekommen. Am Dienstag 5 Euro, am Mittwoch eine Einkaufstasche und ein Blech Zwiebelkuchen fürs ganze Treffen (hier das Rezept)

Nur heute gabs bloß ein Knöllchen. Eigentlich auch fürs Nettsein, denn ich war so ins Erklären des WW-Programms für drei ebenfalls nette Theologie-Studentinnen vertieft, dass ich darüber vergaß, die Parkuhr zu füttern.

Und schon sind 10 Euro wieder futsch. Aber morgen beginnt das Wochenende und da bau ich mein Talent zum Nett- und Glücklichsein weiter aus. Das nächste Knöllchen  kommt bestimmt. Und dann hab ich ja noch 1 1/2 Gläser Quittengelee :-)