Wundersame Verwandlung

Jeden Tag versuche ich doch, möglichst hübsch gekleidet und gefönt durch den Tag zu spazieren. Außer Freitags! Freitags ist mein Bürotag und ich versinke – ungeschminkt und in Jeans und Schlabberpulli in einem Wust Karteikarten und Abrechnungen. Komme so richtig schlumpig daher, im krassen Gegensatz zu dem, was ich in “Lebe leichter” über das Thema “Gepflegt fühlt man sich besser” geschrieben habe.

So hat mich meine Putzfee kennengelernt (und außer ihr höchstens der Postbote) und zeitgleich unseren Flur voller Schuhe, das unaufgeräumte Badezimmer und mich – schwebend über dem Bürochaos.

Heute brechen wir gleichzeitig auf. Sie, weil das Haus inzwischen glänzt, ich, weil ich dringende Besorgungen machen muss. Flugs zum Fön gegriffen, schnell ein bisschen Farbe ins blasse Gesicht und die “normalen” Kleider angezogen….

Frau C. kann es nicht fassen. Ist das wirklich die selbe Frau? Sie betrachtet mich eingehend von allen Seiten, bewundert die Bluse und schüttelt den Kopf. Dass in so kurzer Zeit eine solche Verwandlung möglich ist, hätte sie wohl nicht gedacht. Ich sollte mir mein eigenes Buch wohl mal wieder durchlesen – und die Weisheiten auch Freitags beherzigen. Vielleicht wäre ich dann sogar noch schneller mit der Büroarbeit fertig :-)

3 Gedanken zu “Wundersame Verwandlung

  1. Guten Morgen,
    warum immer so steng zu sich sein, das Leben ist schön auch mit seinen Lastern und Fehlern. Perfekt sein heißt für mich Stress und den brauch ich nicht unbedingt. Heute wird gefeiert und es gibt Jahre ab denen es Spass macht das zu machen was mann selber will und nicht die anderen erwarten. Alles Gute und viel Glück und Gesundheit.
    Bis Dienstag.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag.

  2. Stimmt eigentlich – denn was würde ich denn mit der gewonnenen Zeit machen? Gibt eine supersüße Geschichte vom “Kleinen Prinz”:

    »Guten Tag«, sagte der kleine Prinz. »Guten Tag«, sagte der Händler. Er handelte mit höchst wirksamen, durststillenden Pillen. Man schluckt jede Woche eine und spürt überhaupt kein Bedürfnis mehr zu trinken. »Warum verkaufst Du das?«, fragte der kleine Prinz. »Das ist eine große Zeitersparnis«, sagte der Händler. »Die Sachverständigen
    haben Berechnungen angestellt. Man erspart dreiundfünfzig Minuten in der Woche.«

    »Und was macht man mit diesen dreiundfünfzig Minuten?«
    »Man macht damit, was man will …« »Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte«, sagte der kleine Prinz, «würde
    ich ganz gemächlich zu einem Brunnen laufen …«

    Also gönn ich mir wohl auch weiter meinen Schlumpig-Vormittag :-) Bis Dienstag, wir haben ein cooles Thema…
    Beate N.

  3. Hallo,
    es gibt Tage, da steht man im Bad, schaut in den Spiegel und denkt “Ich kenn´ Dich zwar nicht, aber ich wasch Dich trotzdem”.
    An diesen Tagen benötige ich mehr Zeit im Bad, um zufrieden mit mir dieses zu verlassen.
    An anderen Tagen ist man auch “ungeschminkt in Jeans und Schlabberpulli” ein angenehmer Blickpunkt.
    Wir strahlen unser Gefühl und unsere Zufriedenheit mit uns selbst aus, egal in welchem Outfit.
    Unwohlsein und Unzufriedenheit mit sich, wird allzu gerne hinter einer (Farb-)maske versteckt.

    Akzeptieren wir uns doch so, wie wir sind – nobody is perfect – nämlich nicht jeden Tag Hochstimmung.
    Der Zahn der Zeit nagt bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Der eine hat mit dem Älter werden Probleme, der andere nicht.
    Eine Freundin von mir ist 40 geworden und hat damit Probleme. Ich bin 48 geworden und fühle mich aber nicht so (okay, hin und wieder ist das gefühlte Alter höher).

    Also Beate, wenn Du freitags im Schlabberpulli Dich wohlfühlst, lass´ ihn an, wenn Du Dir “gestylt” besser gefällst, dann mach es. Aber denke daran, fühl Dich in Dir selber wohl!

    Verbringe den Tag heute angenehm und feiere ihn, so wie Du es möchtest, es soll Deiner sein.

    Ganz liebe Grüße und lass´ Dich umarmen

    Angela

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