Der Hase im Schwimmteam

“Eines Tages beschlossen die Tiere, dass sie etwas zur Lösung der Probleme der Welt beitragen sollten und organisierten eine Schule. Um die Verwaltung zu erleichtern, belegte jedes der Tiere alle Fächer.

Die Ente konnte hervorragend schwimmen – besser sogar als ihr Lehrer. Aber im Fliegen waren ihre Noten nur knapp ausreichend und im Rennen mangelhaft. Da sie sehr langsam lief, musste sie das Schwimmen aufgeben und nach der Schule länger bleiben, um Rennen zu üben. Dadurch waren ihre Füße so wund, dass sie nur noch durchschnittlich im Schwimmen war. Aber der Durchschnitt war so akzeptabel, also kümmerte es niemanden weiter, bis auf die Ente.

Der Hase startete an der Spitze seiner Klasse im Rennen, aber er bekam nervöse Zuckungen in seinen Muskeln, weil er so viel im Schwimmen aufholen musste.

Das Eichhörnchen konnte ausgezeichntet klettern, aber im Fliegen war es ständig frustriert, weil seine Lehrerin es zwang, vom Boden nach oben zu fliegen, statt vom Baumwipfel nach unten. Es bekam ein steifes Bein vor Überanstrengung und erhielt nur noch eine 4 im Klettern und eine 4 im Rennen.

Der Adler war ein Problemkind und wurde ständig gerügt, weil er aus der Reihe tanzte. Im Klettern überholte er alle bis zur Baumkrone, aber er beharrte auf seinem eigenen Weg dorthin…”

Der traut sich was, der Adler

Klarer Vorteil

Meine berufliche Tätigkeit bringt für meine Familie klare Vorteile. Ich muß immer wieder mal was Neues aus unseren Kochbüchern, und den Materialien, die ich ausgebe ausprobieren. So bleibt meine Küche seit Jahren abwechslungsreich – und ich bekomme ordentlich Routine und noch besser: Richtig Tempo!

In dieser Woche teste ich zur Freude meinerLieben ein leichtes Kuchenrezept, den Limonen-Kokos-Kuchen. Habe es am Samstag meiner Familie vorgesetzt. Hm, lecker, alles war im Nu weggeputzt.

Sonntags den gleichen Kuchen mit zum Kaffeetrinken in die Gemeinde mitgenommen – rubbeldikatz – kaum hatte ich ihn hingestellt, war er auch schon weg.

Montag ein Blech für mein WW-Treffen in Karlstadt. Den Rest bekam mein nimmersatter 19jähriger, damit er spät abends kurz vor dem ins Bett gehen nicht noch verhungert.

Dienstag früh ein Blech für mein Morgentreffen – der Rest kam ins Gemeindebüro, wo Pastor und Jugendpastor höchst erfreut waren. Und jetzt ist ein Blech für das Abendtreffen und ein zweites für den Hauskreis im Ofen.

In meinen ersten 20 Jahren Hausfrau-Dasein war meine Küche viel üppiger. Weil wir eine so große Familie sind und ich nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hatte, arbeitete ich viel mit Hackfleisch. Und öfter als heute standen Maultaschen, Schupfnudeln und andere fixe Pastagerichte auf dem Plan. Schon irgendwie kreativ, aber doch ganz schön kalorienlastig.

Inzwischen probiere ich fast jede Woche irgendein neues, leichtes Rezept aus und meine Lieben mögen es (meistens).

Für heute steht Chilli-Con-Polo auf dem Speiseplan, ein Lieblingsrezept, wo das fettreiche Hackfleisch durch mageres Hühnchenfleisch ersetzt wird. Immer noch liegen 4 Bleche Kuchen und 5 Treffen in dieser Woche vor mir.

Gut, dass ich mag, was ich tue.

“Wenn du nicht das tun kannst, was du magst, ist es am besten, das zu mögen, was immer dir an Arbeit über den Weg läuft” . Auf diese Weise habe ich fast den ganzen lieben langen Tag Spaß ;-)

Risiko

Für den Einen besteht Risikobereitschaft darin, bei heftigem Orkantief Emma durch den Wald zu joggen, wie mir eben eine Frau erzählte. “So aufregend”, sagte sie. Doch solche Risiken lehne ich ab.

Für den Anderen besteht Risiko darin, vor 50-60 Zuhöreren von den Kämpfen der letzten Jahre zu berichten, von Niederlagen, Problemen, aber auch von einem guten Gott, der sie durch diese harten Jahre durchgetragen hat. Uli hat mit mich mit ihrem Vortrag über die letzten 5 Jahre mit Simon bewegt.

Sie erzählte, auch wenn sie die letzten 7 Jahre am liebsten streichen würde, hat sie in dieser Zeit weit mehr an Tiefe und Gottvertrauen gewonnen als in den Jahren, wo alles glatt lief. Uli und Klaus haben sich trotz extremer Härtetests positiv verändert und sind als Familie weiter zusammengewachsen. Wow, das kann man nicht von jedem sagen, der solche Jahre hinter sich hat.

Anschließend war ich beim Laufen – natürlich nicht durch den Wald – und auch heute nicht allein :-)

Die unterschiedliche Definition von Risiko lässt mich nicht los. Ich habe eine Freundin, die sich nicht traut, ein Flugzeug zu besteigen und hofft, dass es keines ihrer Kinder nach Übersee verschlägt. Sie scheut sich bis heute, ihre Flugangst zu besiegen. Urlaub ist also nur in Ländern möglich, die mit dem Auto erreichbar sind.

Ich überlege, ob es bei mir Risiken gibt, die ich scheue? Weil ich zu bequem oder zu ängstlich bin? Gibt es Herzenswünsche, die ich hege, die mir aber einfach zu riskant erscheinen?

Viele Menschen sagen am Lebensende, sie würden mutiger und risikofreudiger sein, wenn sie noch einmal von vorne anfangen könnten. Geht aber nicht! Ich entschließe mich, diese Fragen mutig zu Ende zu denken, damit ich so wenig wie möglich “verpasse” von all dem Guten, was Gott noch für mich vorgesehen hat :-) und am Ende nichts bereuen muss.