Ungezwungen

Kinder müssen lernen. Schulpflicht! Mich hingegen zwingt kein Mensch mehr, mich weiterzubilden und mir neue Fähigkeiten oder neues Wissen anzueignen. Ich habe beschlossen, mich auch “ungezwungen” weiter zu entwickeln.
Jeden Tag fünf Minuten intellektuelles Wachstum summiert sich auf über 30 Stunden Lernzeit im Jahr.

Heute zählte ich auf dem Wohnzimmertisch 4 Zeitungen. Die “Welt am Sonntag”, “FAZ”, “Die Zeit” und die Tageszeitung vom Samstag. Und es schreckt mich die “Welt am Sonntag” mit der Nachricht, dass die gute alte Email bald schon von gestern ist und neuen, schnelleren Kommunikationsmitteln wie Facebook und Mikro-Blogging weichen wird. Upps, was ist denn das? Kenn ich ja gar nicht :-(

Ich nehme eine spontane Unterrichtsstunde bei Björn, der sich ganz selbstverständlich im SchülerVZ bewegt und sich mit seinen Freunden per ICQ und Skype unterhält. “Stressig” fand ich das bisher. Muß aber feststellen, dass unsere 12jährigen diese Medien mühelos zu erlernen scheinen.
O-Ton Björn: ” Das brauchst Du nicht können. Das brauchen nur 12-20jährige :-(

Möchte ich bald “von gestern” sein? Werde mal nachlernen und gucken, was ich brauche – das finde ich auch ohne Björns Vorurteile heraus -und auf was ich getrost verzichten kann. Aufs Handy zum Beispiel, was ja jeder zu brauchen scheint, kann ich ohne Wimpernzucken verzichten. Kein Bedarf, ständig erreichbar zu sein. Das einzige, was mein Handy tut ist, mich morgens zu wecken.

Mein Betrieb hat mir eine superteure Fortbildung zum absoluten Niedigpreis angeboten. Doch damit verbunden wären mindestens 10 Fortbildungssamstage in Leipzig. Ich habe mir die Bücher bei Amazon besorgt und bilde mich zum Tiefstpreis mit Marzipantee und Wolldecke auf der Couch weiter.
Ganz entspannt und ungezwungen. :-)

10 Hemden für drei Points

Seit unserer Walkingrunde heute Nachmittag kenne ich eine Methode, wie man zehn Hemden für drei Points bügelt. Als Eva mir ihre Vorgehensweise verriet, lagen wir beide fast flach am Boden vor Lachen.

Entsetzen, wenn sie den riesigen Bügelberg wahrnimmt. Sofort kommt eine Flasche Piccolo ins Eisfach. Pointswert 3 :-) Unter der Voraussetzung, sich frühestens nach 5 gebügelten Hemden vom Bügelbrett entfernen zu dürfen, werden im Akkord 5 Hemden gebügelt – und mit dem Piccolo lassen sich die nächsten 5 Hemden auch bewältigen.

Wow, coole Methode. Könnte man bestimmt auch abwandeln. Denn ich habe den Riesenvorteil, dass mein Mann seit dem 5 Kind – also seit über 12 Jahren – seine Hemden selber bügelt :-)

Ich bekomme eine solche Lust auf Belohnung, dass ich nach dem Nordic Walking beim Discounter vorbeifahre und mir eine Flasche Piccolo für heute abend besorge. Nach einer Stunde flottem Laufen  hab ich mir das ja wohl auch verdient ;-)

Restlose Bewunderung

Als ich nur für meine Familie und meine Gemeinde da war, begrenzte sich mein Staunen über das Potential, das in Menschen steckt, auf – naja, meine Familie und meine Gemeinde. Das hat sich nicht geändert. Immer noch bin ich fest davon überzeugt, den besten Mann der Welt geheiratet zu haben – ein Glücksfall, sozusagen – und meine 5 Kinder sind bekanntlich mein ganzer Stolz :-)

Durch meine jahrzehntelange Gemeindearbeit weiß ich längst: Hier finden sich menschliche Perlen, Schätze, Helden, Menschen mit Charakter und Profil, handwerkliche und künstlerische Profis, die ihre Begabungen zum Nutzen anderer einsetzen.

Seit ich beruflich mit so vielen neuen Menschen in Kontakt komme, verstärkt sich mein Staunen. Wow, was gibt es für wunderbare Menschen. Gestern war eine Frau in meinem Treffen, die ich nun seit ca. zwei Jahren begleite. Sie hat inzwischen über 40 Kilo abgenommen und ihr Humor bringt regelmäßig im Treffen die Wände zum Wackeln.

Eine Frau kam über mein Buch “Lebe leichter” zu Weight Watchers ins Treffen und war sehr überrascht, die Autorin als Leiterin kennenzulernen. Inzwischen hat sie ihr Leben auf den Kopf gestellt, über 30 Kilo abgenommen, sieht blendend aus und strahlt vor Lebenslust :-)

Eine Studentin kämpfte seit einem halben Jahr mit ihren Gewichtsproblemen und blieb trotz einiger 0-Runden am Ball. Plötzlich der Durchbruch – ein Kilo nach dem anderen purzelte. Gestern waren es über 8  Kilo – und ich bin absolut fasziniert, dass sie trotz der Anfangsschwierigkeiten  durchgehalten hat.

In eine Gruppe kommt eine Frau, die ganze 60 Kilo abgenommen hat und ihr Gewicht seit fast drei Jahren hält. Da sie nun Goldmitglied ist, sehe ich sie nicht mehr ganz so regelmäßig. Aber jedesmal, wenn sie vor mir steht  und ich mir das Vorher und das Heute vergegenwärtige, bin ich fasziniert vom Wunder “Mensch” – und von seiner Fähigkeit, sich zu verändern.

Ich liebe sie, die Erfolgsgeschichten meiner Teilnehmer. Und möchte auf meiner “Lebe leichter” Seite eine neue Rubrik “Erfolgsgeschichten” ins Leben rufen. Mal gespannt, ob sie sich trauen, “ihre Geschichte” zu schreiben.

Aprilwetter im März

…will mir sagen: “Der Frühling kommt!” Und ich habe bis Sonntag abend frei. Wenn ich den Haushalt wochenendtauglich gemacht und meine Büroarbeit für die Woche abgeschlossen habe, darf ich laufen gehen – hoffentlich pustet es uns nicht weg und mich für abends auf meine zwei neuen Bücher freuen, deren Erhalt mir Amazon gerade bestätigt hat. Klingt gemütlich – und ein bisschen langweilig, gell? Wer weiß, vielleicht “surfe” ich auch aus meiner “Comfortzone” raus und mache was ganz Mutiges ;-)

Wochenendmotto: Wer nicht genießt, wird ungenießbar :-)

Prima Klima?

Im Ernst – ich brauch viel Spaß. Wer viel arbeitet, sollte auch viel – nein, nicht essen, sondern sollte auch viel zu lachen haben. Denn ähnlich wie Sport entspannt es, wenn man mal wieder richtig gelacht hat. Lachen halte ich, noch vor Nordic Walking für die schönste Sportart. Der Herzschlag steigt, der Atemrhytmus wird beschleunigt, die Lunge durchlüftet, Muskeln aktiviert….Lachen hat also regelrecht medizinische Berechtigung. Schon in der Bibel steht, dass ein frohes Herz gut tut wie Medizin.

Beim Alpha-Kurs, einem Glaubensgrundkurs, den wir auch in unserer Gemeinde anbieten, erzählen die Veranstalter am Anfang immer einen Witz. Das habe ich mir abgeguckt und tu das in meinen WW-Treffen meist auch – und achte darauf, dass nicht immer alles so bierernst ist.

Lachen steckt an. Ganz weit ist man gekommen, wenn man über sich selbst lachen kann. Meine Familie findet täglich 100 Gründe, über mich zu lachen: Wenn ich Englisch spreche und die Aussprache nicht perfekt ist. Wenn die Schokolade, die wir geschenkt bekommen oder die ich als Anschauungsmaterial gekauft habe, leer ist… ;-) Grundsätzlich werde ich verdächtigt und ohne Erbarmen ausgelacht, ob es stimmt oder nicht….und wegen 98 weiterer lächerlicher Lapalien.

Vorsatz: Freudenräuber im im Regen stehn lassen. Eintritt verboten! Vorteil: Prima Klima

Locker vom Hocker?

Ist Kreativität Glückssache? Ist Erfolg Zufall?

Michelangelo sagte einmal: “Wenn die Menschen wüssten, wie hart ich arbeite, fänden sie meine Leistungen nicht mehr so bemerkenswert”.

Ich glaube, jeder Mensch hat unzählige Möglichkeiten, aus seinem Leben etwas ganz Besonderes zu machen. Er muß die Möglichkeiten nur sehen, sich trauen und darf – trotz Misserfolgen – nicht aufgeben.

Der größte Unterschied zwischen Menschen, die erfolgreich sind und denen, die scheitern ist der, dass die Erfolgreichen einfach trotzdem weitermachen ;-)

Und trotz Begabung, Einsatz und “Nicht Aufgeben” wacht über uns der, von dem in den Psalmen steht:

“Wenn der Herr das Haus nicht baut, bauen die Bauleute vergebens”.

So setz ich mich immer öfter mal auf den Hocker und mach mich locker :-)

Verrückte Pastorenehefrau

Ausgeruht und vergnügt komme ich vom Essen mit Kerstin zurück. Wir haben uns glänzend unterhalten, Autorentipps getauscht und ich kam in den Genuss, ein paar choachige Fragen von ihr beantworten zu können und meine eigenen Antworten zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht.

MdH, Minuten der Motivation, nennt man das bei Weight Watchers. Durch eine gekonnte Fragetechnik kann man bewirken, dass der Andere die Lösung eines Problems selber findet. Funktioniert also auch, wenn Choach Kerstin das bei mir anwendet. Am Ende des Abends wünschte sie mir mit hinreißendem Lächeln eine richtig nette Putzfrau :-)

Auch Björn war putzmunter, als ich nach Hause kam. Und überredete mich, nachts um 23.00 Uhr mit ihm ins Kino zu gehen. Als wir im Auto saßen, sagte ich: “Björn, das ist doch schon verrückt, was wir tun”. Aber er war hingerissen von unserem Coup und konterte: “Naja, für eine gute Pastorenehefrau ist das schon verrückt, aber nicht für meine Mutter. Morgen erzähle ich allen meinen Freunden, was ich für ne coole Mutter habe.” Na gut. Besser so ein Titel, als gar keiner :-)

Kleine Geste – anhaltende Wirkung

Es ist schon ein paar Jahre her. Ich stand in der Küche und war am Ostereier färben. Auf dem Gehweg vor dem Küchenfenster trollte ein Kindergartenkind vorbei. Ohne Nachzudenken nahm ich eines der gefärbten Eier, öffnete schnell die Haustür und schenkte dem Kind mein schönstes Osterei. Und vergaß diese Kleinigkeit fast im gleichen Augenblick wieder.

Gestern, Jahre später, unterhalte ich mich mit einer Nachbarin. Da erinnert sie sich daran, dass unsere erste Begegnung die “mit dem Osterei” war. Ich hatte die Frau damals noch gar nicht gekannt und schon gar nicht als “neue Nachbarin” identifiziert. Meine kleine spontane Geste hatte sie in all den Jahren nicht vergessen.

Heute abend bin ich mit Kerstin verabredet und ich freue mich schon. Kerstin Hack habe ich einmal kurz in Berlin kennengelernt und unsere erste (und einzige) Begegnung habe ich nicht vergessen. Sie saß hinter ihrem “Down to earth” Bücherstand und ich begutachtete ihre Ware. Damals war ich am Aufbau meiner ersten Website und hatte Lust, ein paar richtig gute Bücher vorzustellen. Weil ich kein Geld mehr dabei hatte, fragte ich Kerstin, ob sie mir wohl ein Rezessionsexemlar zur Verfügung stellen würde. Man konnte sehen, wie es in ihr arbeitete und sie mit sich “kämpfte” – bis sie Ja sagte. Wie gut ich sie heute verstehe :-)

Noch auf der Heimfahrt gab ich das Buch an eine Frau weiter, die versprach, recht bald eine schöne Buchbesprechnung für mich zu schreiben. Das Buch sah ich nie wieder. Nach etlichen Monaten bekam ich dann die Buchvorstellung. Nicht als Datei, sondern mit Schreinmaschine geschrieben :-( Die Arbeit, die Texte in meinen Computer zu tippen, habe ich gescheut…und so ist das Buch bis heute nicht erwähnt worden….

Inzwischen verschenke ich selber oft und gerne Bücher. Wenn ich einen Vortrag über “Lebe leichter” halte und demonstrieren will, wie wichtig es ist, ein Geschenk anzunehmen, dann verschenke ich ein Exemplar meines eigenen Buches. Das Buch “Swing“, das Kerstin geschrieben hat, ist ein weiteres Buch, das ich gerne verschenke.

Den Bestseller “Weisst Du nicht, wie schön Du bist” habe ich mir mindestens schon vier mal gekauft – und in der gleichen Woche wieder verschenkt. Es ist einfach klasse und berührt mich beim Lesen jedesmal neu.

Ein Effekt meines Dazuverdienens ist, endlich ein Budget für solche Extras haben zu dürfen. Heute abend brauch ich zum Beispiel ein paar Eurönchen, um im Waldhaus, meinem Lieblingsrestaurant mit Kerstin essen zu gehen :-)

Eine Mütze Freude bitte

Rühre meinen 7. (gefühlten 20.) Limettenkuchen für diese Woche an. Da ich zu bequem – gutdeutsch zu faul – bin, um den zweiten Quirlstab abzuspülen, rühre ich nur mit einem und brauche doppelt so lang. Keine wirkliche Arbeitsersparnis. Was hätte wohl der Postbote gemacht? ;-)

Ein schöner Tag mit genau dem richtigen Quantum Arbeit liegt hinter mir. Mit viel Gelächter und noch mehr netten Leuten. Es gibt  Menschen, die tun einfach nur gut. Schreiben ihre eigene Lebensgeschichte dermaßen originell und bravourös, dass ich vor vielen von ihnen den Hut ziehe.

Als ich abends müde bin und noch eine Mütze Freude brauche, muß ich nur Björn anzuspitzen: “Bring mich mal zum Lachen”.

Auf den Jungen ist Verlaß. Er steht auf, dreht Pirouetten um seine müde Mutter und singt mir schnulzige “Mutter-ist-die Beste-Schönste-Liebste-Liebeslieder”. Diese Nummer wirkt bei mir Wunder :-)

Während er abends zur Höchstform aufläuft – je später, desto besser – ist er morgens zwischen 6:45-7:10 nur mit sehr viel Kaffee zu ertragen. So sammel ich abends Bonus -Punkte für morgen früh. Die Busse streiken; da werde ich das Musterkind vom abend wohl in die Schule fahren müssen :-)

Lola und der DPD-Mann

Eine meiner Freundinnen nenne ich heimlich Lola. Wann immer ich sie treffe, ist sie am Rennen. Rennt in den Raum, setzt sich kaum, ständig auf dem Sprung und schnell wieder auf der Fährte zum nächsten Ziel. Genauso sind meine DPD-Männer, die mir die Waren für meine Treffen bringen. Biegen flott um die Kurve in den Hof, springen aus dem Auto, bringen mir im Laufschritt meine Waren, schnell schnell eine Unterschrift – und weg sind sie wieder.

Gestern das krasse Gegenteil: Ein Nachnahmepaket, versandt über die gute alte Post. Es klingelt – ich lasse meine Pfannen auf dem Herd stehen und öffne die Tür. Nachdem der Postbote sich wiederholt versichert hat, dass ich wirklich zuständig bin (wen hat er wohl in unserem Haus sonst vermutet), überreicht er mir feierlich das Paket. Seelenruhig füllt er einige Formulare aus und rechnet aus, wie viel Geld ich ihm schulde. Ich laufe mehrmals in die Küche, um in meinem Mittagessen zu rühren. Ihm ist es recht. Nachdem er mein Geld sorgsam gezählt hat, rechnet er aus, wie viel Wechselgeld ich rausbekomme. Ich laufe wieder in die Küche und koche ein bisschen weiter. Die Rechnung steht, jetzt muß nur noch das Kleingeld gezählt werden. Es dauert und ich überlege, ob ich wohl anfangen dürfte, die Kartoffeln zu schälen. Nein, nach wenigen Miuten hat er das Kleingeld herausgesucht, zählt es mir in die Hand und kommt zum Ende seiner Amtshandlung. Er verabschiedet sich freundlich – und ich eile in die Küche zurück. Vom Küchenfester aus kann ich ihn noch lange beobachten. Er verweilt noch ein wenig vor unserer Haustüre. Allein der Weg zurück zum Auto bringt mir mindestens 4 geschälte Kartoffeln. Er war ruhig, er war freundlich und hat eine gute Zeit. Und wunderte sich sicher über mich, die rennende Hausfrau.

Ich beschließe, dass es sich nicht nur lohnt, von Lola und den rennenden DPD-Männern zu lernen, denn sie verpassen auf ihrem Sprint durchs Leben eine Menge Lohnenwertes. Ich möchte vom Postmann lernen, den Augenblick zu genießen.

Heute morgen habe ich frei. Ich genieße die Ruhe im Haus und kann meine Beschlüsse gleich umsetzen. Wie wärs mit einer ungeplanten Runde Laufen, statt mein nächstes Kuchenblech zu backen? Beim Laufen kommen mir die besten Ideen. Es ist 8:30. Der Tag liegt vor mir. Carpe diem :-)