Not amused

Ich stehe im Supermarkt in der Warteschlange. Plötzlich dreht sich die Dame vor mir um und ist sichtlich geschockt, mich hinter ihr stehen zu sehen. Wahrscheinlich würde Björn ähnlich reagieren, wenn seine Englischlehrerin hinter ihm stünde….

Es ist eine frühere Teilnehmerin meines Treffens und alleine mein Anblick verursacht ihr ein schlechtes Gewissen. Dabei mag ich sie besonders gerne. Wir wechseln ein paar nette Worte und jeder zieht seines Weges.

In diesem Fall war mir sonnenklar: Es war nicht meine Person, auf die sie reagierte, sondern ihr eigener Konflikt, der rubbeldikatz (mein neues Lieblingswort) an die Oberfläche gelangte.

Doch wie oft deuten wir die Reaktionen unserer Mitmenschen falsch. Denken, interpretieren deren Verhalten und beziehen es auf uns, obwohl es mit uns kein bisschen zu tun hat.

“Bei richtigen Menschen kann man nichts falsch machen und bei “Falschen” nichts richtig”.

So dürfen wir uns ab und zu einmal schütteln und die Fragezeichen, die wir verspüren in ein Ausrufezeichen verwandeln:

“So, wie ich bin ist es gut. Ich bin von höchster Stelle akzeptiert. Und weil ich weiß, dass ich von Gott kompromisslos angenommen und “für gut befunden” bin, trotz meiner zahlreichen Fehler und Macken, kann ich großzügig über die Baustellen im Leben anderer hinwegsehen. Auch sie tragen das Prädikat: “Besonders wertvoll”.”