Gemeinsam statt einsam

Nämlich gemeinsam etwas konstruktives tun, statt einsam “abzuhängen”.

Mein heutiges Alternativprogramm klang auf Anhieb nicht verlockend. “Hast Du Samstagmorgen Zeit, die Kinderräume in der Gemeinde mit umzuräumen? Schränke ausmisten, Sperrmüll wegfahren..?” Da ich selber Kindermitarbeiter bin  (und als 5-fache Mutter jahrelanger, dankbarer Nutznießer dieses Superservice) und an diesem Samstag zufällig Zeit hatte, sagte ich mehr oder weniger begeistert zu.

“Wer nicht lernt nein zu sagen, wird immer wieder NEIN sagen müssen zu den eigenen Bedürfnissen und denen der Familie”.  Ich kann gut nein sagen. Weil ich ohne diese Eigenschaft in Aktivitäten ersticken und innerhalb von Wochen in den Burnout schlingern würde, schlage ich viele Anfragen von vornherein aus.  Die Lehrer meiner Schulkinder haben mich nur in Sonderfällen und zur Abschlußfeier kennenlernen dürfen und bei einem Elternstammtisch war ich in meinem ganzen  Leben noch nicht.

Diesen Arbeitseinsatz heute morgen sagte ich einfach mal zu und verbrachte drei geschäftige, produktive Stunden. Was alleine für jeden von uns eine Qual gewesen wäre, bewältigten wir im Team im Nullkommanix, Kaffee, Plausch mit inbegriffen. Sogar ein Mittagessen hatte jemand vorbereitet. Und inzwischen sitze ich mit bester Laune und gutem Gewissen auf der roten Couch und finde, dass JA sagen lernen genau so wichtig ist wie NEIN. Gerade wenn man sehr beschäftigt ist, belebt ein Alternativprogramm die Lebensgeister mindestens so gut wie das beliebte Ausspannen…

Ich hätte mich selbst um einen bewegten, fröhlichen Vormittag gebracht. So sind die Kinderräume wieder einladend, wir finden auf Anhieb Scheren und Stifte, der Sperrmüll aus den Schränken und die Stehrümmchen sind am richtigen Platz (auf dem Sperrmüll) und gegessen habe ich auch schon :-)