Ungeschminkte Wahrheit

Eine Bekannte entdeckt auf Whatsapp mein Profilbild und macht mir ein Kompliment! “Was für ein adrettes Profilbild, sehr hübsch”. “Das ist eins der Autorenfotos für das neue Buch, das im März erscheint”, erkläre ich… und füge bescheiden hinzu:

“Ich werde mich bemühen, dem Bild weiterhin zu ähneln”.

Die Bilder sind im September 2020 gemacht worden. Eins davon ist im Header des Blogs gelandet. Sommertag im Lieblingskleid, auch nicht stärker geschminkt als sonst, aber halt schon gut getroffen! Mit frisch geschnittenen Haaren.

Nach weiteren vier Monaten Lockdown und fast keinen Präsenzterminen außer dem Sonntagsgottesdienst mit Mundschutz bemerke ich, dass mein Lippenstift nicht kleiner wird. Mein Döschen mit Augenbrauenpuder hält auch länger als in den Vorjahren und das Make up ebenfalls… Hmmm.

Seit ich 14 bin, schminke ich mich jeden Tag. Immer morgens. Seit ein paar Wochen merke ich leichte Verwahrlosungstendenzen… nein, Spaß… aber immer öfter mal ohne Lippenstift. Eigentlich muss ich die Augenbrauen etwas nachziehen, weil Gott bei meiner Erschaffung dermaßen begeistert über meine Haarpracht war, dass er vergaß, mir Augenbrauen zu verpassen. Und da sie nun mal fehlen, entdeckt man meine Augen erst, wenn die Augenbrauen nachgereicht werden…

Was will ich sagen: Gefahr erkannt! Ab heute gibts wieder jeden Morgen um 7.30 Augenbrauen und Lippenstift. Für den Liebsten. Den Postboten und die Müllmänner.

Auch wenn ich das tolle Argument hernehme, dass der Lippenstift in der Maske hängenbleibt… Morgen decke ich mich bei Roßmann neu ein. Schönmachen ist schön.

Und wenn ich schon um 9.30 zoome, sitzt sowieso alles am Platz, auch die Frisur.