Kein Muttertag

Mein Bekanntenkreis ist riesig. Und unter ihnen sind einige Frauen, die gewollt kinderlos bleiben. Nicht weil sie keinen Partner hätten; nicht weil sie keine Kinder mögen oder wüssten, dass sie nicht schwanger werden können. Nein, sie haben eine so panische Angst vor den Strapazien und der Ungewissheit der Geburt, dass sie für sich beschlossen haben, dieses “Kapitel” Kinderkriegen erst gar nicht aufzuschlagen. Es ist ihnen schmerzhaft bewußt, dass sie etwas für sie “Vorgesehenes” verpassen, aber ihre Angst lässt es einfach nicht zu… und inzwischen ist für manche von ihnen rein biologisch gesehen der Zug abgefahren. Ohne Mut kein Durchbruch, ohne Geburt kein Muttertag.

Meine heutige Ausbeute nach 6 Schwangerschaften, 5 Geburten und ziemlich genau 24 Erziehungsjahren, schlaflosen Nächten und hohen finanziellen Einbußen: 1 Strauß Maiglöckchen, eine Glückwunschkarte, eine Schachtel Merci -schon weg :-( – , einmalige stürmische Umarmung mit glaubhafter Versicherung, die beste Mutter der Welt zu sein – und einmal warme Gedanken meines fernen 19jährigen – ich glaube zumindest, es gespürt zu haben.

Mein Mann schenkt mir grundsätzlich nichts zum Muttertag, weshalb ich ihm sehr verbunden bin. Denn ich bin nun wirklich nicht seine Mutter. Und nachdem ich in muttertäglicher Freundlichkeit nach dem Gottesdienst Tochter Nr.1 an den Baggersee gefahren, Tochter Nr.2 in ihre Wohnung chauffiert und Sohn Nr.2 ins Schwimmbad gebracht habe, hat mein Mann mich zum Essen eingeladen. Und das war doch irgendwie wunderbar :-)

Sag mir einer, dass sich dass alles nicht gelohnt hat: Ich versichere Euch das Gegenteil!
Ich bin reich wie ein Scheich :-)

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