Heute vor fünf Jahren ist meine Mutter gestorben.
Wenn ich meine Mutter besuchte, begannen unsere meisten Sätze jetzt mit:
“Weißt du noch”…
- wie wir Kastanien gesammelt und an den Förster verkauft haben?
- was für tolle Gartenfeste wir gefeiert haben?
- wie die Katzenkinder unseren Abendbrottisch geplündert haben?
- wie wir heimlich mit dem Motorroller 100 km zur Tante gefahren sind
- die Knusperhäuschen….
- wie ich meiner Freundin das neue Tanzstundenkleid geschenkt habe?
Wir schwelgten in gesammelten Momenten.
Jeden Morgen, wenn Mutter aufwachte, dachte sie: “Ach, ich bin ja immer noch da”.
Und irgendwann hatte sie genug Momente gesammelt, genug Liebe verteilt und war mit sich und ihrem Schöpfer im Reinen. Sie hatte nichts dagegen, nun die Perspektive zu wechseln.
Das Leben ist kürzer als du denkst.
Du wirst dich später kaum an Filme erinnern, die du geschaut hast, an Bücher, die du gelesen hast.
Aber sehr wohl an Situationen, wo du mit Menschen Lebenszeit verbracht hast.
Heute möchte ich neue Momente für später sammeln. Ich geh Picknicken, Spielpatz und am Schluss Sportflugzeuge gucken.