Parfüm und Tischgebet

Die Sache mit meiner Vorliebe für Lippenstift hatte ich schon vor Jahren rausgefunden:

Als ich ein kleines Mädchen war, war meine Mutter für mich die schönste Frau der Welt. Wie ich sie bewunderte, wenn sie an besonderen Tagen Lippenstift auftrug und die Augenbrauen nachzog. Ich liebte ihre Ausgehkleider für besondere Gelegenheiten.

Damals habe ich mir vorgenommen, mich immer so schön anzuziehen wie meine Mutter – nicht nur für besondere Gelegenheiten, sondern immer. Und immer Lippenstift zu tragen!

Heute fiel mir eine weitere Begebenheit aus der Kindheit ein. Mein Mutter hatte ein Miniset mit sicher 50 Parfümproben. Kann das Avon gewesen sein? Die Firma kam 1959 nach Deutschland. Avonberaterin war sie sicher nicht, aber diese weiße Schachtel mit Parfüms, die verschiedene Namen hatten übten eine große Faszination auf mich aus.

Hätten wir jetzt auch den Ursprung meiner Liebe zu Parfüm geklärt.

Ein bisschen Spaß, in die Vergangenheit einzutauchen und festzustellen, was man intuitiv aus der Kindheit übernommen hat…

Die Tischgebete meiner Kindheit kommen wie von selber über meine Lippen.

“Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt, oh Herr, von dir, wir danken dir dafür!”

Zwar sprechen wir heute freie Tischgebete, und wenn die Enkel da sind, singen wir “Vater wir danken dir”…Aber das Tischgebet ist vor jeder Mahlzeit selbstverständlich!

Danke Mutter, ich hätte gerne gefragt, wie die Avon-Schachtel in mein Kinderzimmer geraten ist, ich hab so viel damit gespielt… Und danke, dass du keinen Zweifel daran zugelassen hast, dass wir Menschen nicht vom Affen abstammen, sondern von Gott persönlich designt wurden. Und dass es sich gehört, ihm vor dem Essen zu danken!

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