Warnung vor

Ich fahre auf die Autobahn und sehe in weiter Ferne eine rote Warntafel hektisch aufflackern. .”Hui”, denke ich alarmiert, “da ist ein Unfall passiert”.

Das würde bedeuten, Stau – und leider auch Zuspätkommen… Aber das hektische Licht warnt mich vor NEBEL. Ich stutze, ok, es ist ein Novembermorgen… dürfte eigentlich nicht ungewöhnlich sein… Ich rezitiere Eduart Mörike…”Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen” – im Langzeitgedächtnis gespeichert, natürlich kann ich es auswendig und warte darauf, den vorgewarnten Nebel zu durchfahren. Nichts.
Wetter halt.

Und ich stelle wieder einmal fest, dass ich mich inzwischen in einer Alarmanlagenwelt befinde. Man warnt vor Pollen, Hitze, Kälte, Schnee, Wind, vor jeder Jahreszeit.

Früher haben wir den Kopf benutzt und damit gerechnet, heute werden wir gewarnt…

Im Internet lese ich Dauerwarnungen, was passiert wenn ich dieses esse oder nicht esse oder falsch esse und tatsächlich, wie ich das Klopapier aufzufädeln habe und was passiert, wenn ich den Allerwertesten nicht in der rechten Weise…..und das nicht in den Tiefen des World Wide Web, sondern auf T-Onlines Startseite.

Was ist los? Sind wir dabei zu verkalken, wenn solche Nachrichten unsere Medien beschäftigen?

Ist es mit zunehmender Technisierung so viel schwerer geworden zu überleben?

Oder trainieren wir uns langsam ab, unseren Verstand zu gebrauchen… Im Winter ist Schnee, da fahre ich langsamer, im Sommer ist es warm… da be-hüte ich mich vor einem Sonnenstich und im Herbst pass ich auf, dass ich mich nicht erkälte und trainiere mein Immunsystem…

Ich bin ohne Navi in den verschiedensten Großstädten Deutschlands gewesen und habe mit Karte die Adressen gefunden… Es machte ein bisschen stolz…

So hilfreich das “Wischkästle”, wie ich das Smartphone manchmal nenne, auch sein mag, es könnte dazu führen, dass langsam unser IQ sinkt.. Ehrlich.

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