Medienerziehung

Telefoniere mit meiner Tochter, die wie ich leidenschaftlich gerne liest. Der Unterschied zwischen uns: Ich kann auch mit einem angefangenen Buch aufhören, wenn ich merke, dass es mir nicht gefällt oder gut tut. Sie bringt angefangene Sachen gerne zu Ende und fühlte sich bisher naja, ein bisschen verpflichtet, das Buch dann auch fertig zu lesen.

“Weißt du, was für einen Marker ich jetzt für mich gefunden habe, um ein Buch, was mir nicht gefällt einfach zu beenden?” fragt sie mich.”Ich überlege mir, wenn ich gleich sterben würde: Würde ich wollen, dass dieses Buch das letzte war, was ich gelesen habe?”

Ziemlich weise, meine Tochter… und dann fragt sie mich tatsächlich direkt im Anschluss, wie weit ich jetzt mit “meiner Serie” bin… Ok, ich habe in dieser Woche megafleißig am neuen Buch geschrieben, und es könnte sein, dass ich an ein, zwei Abenden, als ich echt nicht mehr schreiben konnte, eine minimal kleine Folge geguckt habe. Wenn ich die jedoch mit dem Marker meiner Tochter abgleiche, fällt diese Serie schon mal definitiv raus.

Martin Luther würde ja in diesem Fall einen Apfelbaum pflanzen. Ich nicht. Wenn ich gleich sterben würde, würde ich glaube ich, ganz bequem und entspannt auf einer schönen Bank draußen sitzen, ohne Buch, jetzt wäre es natürlich klasse, wenn das Wetter dazu passt…und dann würde ich entspannt und gespannt abwarten, wie das passiert und wie es weitergeht.

#Eine spannendere Geschichte gibt es nicht!#

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