Hyperventiliert

Sitze nach einem superschönen Vormittag um 12.30 in meinem Wägelchen, stelle den Navi auf Heimat und entscheide mich statt für schnellste Route für kürzeste Route. Und weiß nun, dass kürzeste Route auch mal locker eine halbe Stunde länger und wesentlich tückenreicher sein kann als langweilige Autobahn.

Einige Kilometer im wilden Zickzack später befinde ich mich über den Dächern von Künzelsau. Mein Navi dirigiert mich scharf link. Ob nun zu scharf oder zu wenig scharf, auf jeden Fall war ich auf einem schneebedeckten Holzweg. Der Wendehammer am Ende stellte sich als Fatamorgana Scheunentor heraus und zwang mich, auf schneebedecktem Weg mit unbefestigter Schlucht ein paar Zentimeter rechts von meinen Rädern AUF HANG UND SCHNEE BIS ZUR BIEGUNG RÜCKWÄRTS ZU FAHREN.

Im Haus links vom Wegelein standen wahrscheinlich Scharen von Leuten hinter den Gardinen und schauten zu, wie die hyperventilierende Lady mit dem braunen Minikleid und dem silbernen Miniauto jeden gewonnenen Meter ausstieg, um zu kontrollieren, dass ihr auf dem Schnee auch kein Wagenrad über den Abgrund rutschte. War eine Zentimetergeschichte – und mit der situationsangemessenen LANGSAMKEIT, begleitet von GEBET war ich eine Viertelstunde später schon wieder gerettet. Und wegen der Leute hinter den Gardinen stelle ich mir vor, sie wollten einfach nicht riskieren, sich dabei totzulachen, wenn sie mir das Autochen in IHREM Tempo aus der Bredoullie gefahren hätten.

3 Gedanken zu “Hyperventiliert

  1. Liebe Beate!
    Wie du das formuliert hast, ist wirklich zum lachen, kann aber gut nachvollziehen wie du dich in der Situation gefühlt hast! Ich hatte heute sozusagen ein “lebendes” Navi. Obwohl unsere Jungscharkinder nur in den nächsten Bezirk zu fahren waren wußte ich, dass diese blöde “Raus-Fahrt” aus der Stadt seine Tücken hat, meine Schwägerin (=lebendes Navi sozusagen) beruhigte mich, ich solle ihr nachfahren……… endete so ähnlich wie bei dir, okay, keine Feldweg und fast immer schneefreie Fahrbahn aber die normalerweise 45 minütige Heimfahrt hat sich auf 90 min ausgedehnt………, beruhigt hat mich das Wissen um meinen vollen Tank und mein Handy, wo ich wusste jederzeit jemanden ortskundigen erreichen zu können :-) lg Stefanie

Hinterlasse eine Antwort