Vorausschau(end)

Gestern war die Beerdigung. Es hat mich sehr berührt, dass meine Eltern schon vorher festgelegt hatten, welcher Spruch mal auf ihrer Traueranzeige stehen sollte. Nämlich “Ihr habt zwar Trauer, aber ich werde Euch wiedersehen. Und Euer Herz wird sich freuen.” Joh.16.22

Das Wichtigste ist,” schrieb mir M. in ihren Beileidszeilen, “das man diesen Menschen guten Gewissens gehen lassen kann, ohne ungesagte Worte oder ungeklärte Dinge”. Bei meinem Papa ist es gelungen. Nichts Ungeklärtes. Nur Dankbarkeit.

Eine Beerdigung erdet! Automatisch fragt man sich: Welche Spuren werde ich mal hinterlassen? Ist das, woauf ich meine Kraft ver(sch)wende, es wert? Investiere ich in gute Beziehungen? Oder in Materielles? Oder schlechtestenfalls in nichts? Als ich so nachdachte, ob mir ein Vers einfallen würde, der mal auf meiner Trauerkarte stehen könnte, fiel mir nur mein aktueller Lebensabschnittslieblingsbibelvers ein:

Also iss Dein Brot, trink Deinen Wein und sei fröhlich dabei. Denn schon lange gefällt Gott Dein Tun. Trag immer schöne Kleider und salbe Dein Gesicht mit duftenden Ölen. Genieße das Leben mit dem Mann, den Du liebst, solange Du Dein vergängliches Leben führst, dass Gott Dir auf dieser Welt gegeben hat!“ Prediger 9:7

Definitiv zu lang für die Trauerkarten und ich trink auch grade keinen Wein, aber die Richtung stimmt schon mal. In Beziehungen investieren… und wissen, was danach kommt. Und wen ich dann wiedersehe. Mein Vater wusste es.

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